Der Titel könnte auch lauten: Wie man vom Trendsetter zum Trendfolger wird. MySpace versucht offenbar mit einem weiteren Relaunch neue Nutzer anzulocken. Gestern hat Gründerszene berichtet, dass MySpace auf der Suche nach Investoren ist, um die Seite zu einem Musik Streaming Dienst, a la Spotify umzubauen. Nach all den kosmetischen Änderungen der Vergangenheit will MySpace (www.myspace.com), der einstige Social-Network-Gigant, nun weg von seinen Wurzeln und mit dem Wandel in einen Musik-Streaming-Anbieter Spotify, Deezer, Simfy und Co Konkurrenz machen. Dafür sucht das Unternehmen um Sänger Justin Timberlake momentan eine Finanzierung von 50 Millionen US-Dollar, von denen zehn Millionen ins Marketing fließen, 15 bis 25 Millionen für Lizenzen und weitere 15 bis 25 Millionen für weitere Ausgaben benötigt werden, so der Businessinsider. Konkurrent Spotify konnte gerade für seinen Dienst 100 Millionen US-Dollar einsammeln.
MySpace Nutzerzahlen
In der New York Times berichtet der neue COO von MySpace, Chris Vanderhook von einer überraschend guten Entwicklung der Nutzerzahlen. Nachdem MySpace im Dezember einen neuen Musik-Player eingeführt hat, stiegen die Mitgliederzahlen deutlich an. Von 0 neuen Nutzern pro Tag ging es hoch auf 40.000 neue MySpace-Nutzer pro Tag. Insgesamt hätten sich seit Dezember eine Million neue Mitglieder bei MySpace angemeldet, verkündet Vanderhook.
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Wie die Grafik vom Dezember 2011 anzeigt, liegt MySpace zumindest in Deutschland weit zurück. Man darf gespannt sein, ob es MySpace gelingt mit dem Strategiewechsel einen nachhaltigen Aufschwung zu erzielen.
Gründe für die MySpace Krise
Bis 2008 hielt MySpace die führende Position bei den Social Networks, wurde dann aber von Facebook überholt und schnell abgehängt.
Über die Gründe für den schleichenden Niedergang von MySpace könnte man ganze Bücher schreiben. Einen nicht unwesentlichen Teil hat dazu sicher die zwischenzeitliche Abkehr vom einstigen Schwerpunkt der Plattform beigetragen. Das von Tom Anderson 2003 gegründete MySpace fokussierte sich anfänglich auf Musik und war für Bands und Künstler eine wichtige Plattform. Im zunehmenden Konkurrenzkampf mit Facebook verwässerte dieser Fokus zusehends. Erst nachdem Facebook weggezogen war, rückte die Musik wieder in der Vordergrund.
Letzte Änderung: 08:58:34 – 2018-04-25