Im Zuge von Recherchen zu Googles Plänen mit Boston Dynamics bin ich auf ein sehr interessantes Video mit dem englischen Titel “How Robots Will Change the World” (Wie Roboter unsere Welt verändern werden) gestossen, das ich heute vorstellen möchte.
DARPA Robotics Challenge (DRC)
Die DARPA Robotics Challenge ist ein mit einem Preisgeld dotierter Wettbewerb von 2012 – 2014, der durch die DARPA, eine Einheit des US amerikanischen Militärs, finanziert wird. Der Wettbewerb findet mit 3 Präsentationen statt. Die Virtual Robotics Challenge (VRC) fand bereits im Juni 2013 statt. Erst kürzlich im Dezember gab es die erste Hardware LIVE Präsentation – die DRC Trials. Die Entscheidung, die DRC Finals, finden im Dezember 2014 statt.
Für die DRC Trials sah das Ranking wie folgt aus:
- SCHAFT 27 (Punkte)
- IHMC ROBOTICS 20 (Punkte)
- TARTAN RESCUE 18
- MIT 16
- ROBOSIMIAN 14
Hier ein Video des Gewinners SCHAFT Inc.:
In dem Video wird ausführlich thematisiert, dass Honda, die als Vorreiter der Roboterforschung gelten und seit über 20 Jahren Grundlagen in der Entwicklung legen, mit ihrem Asimo, aus ethischen Gründen nicht an der Challenge teilnehmen. Hier überwogen die Bedenken, dass die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur für zivile Zwecke, wie die erklärte Nutzung in Krisenfällen, genutzt werden, sondern auch in die militärische Entwicklung von Kampfrobotern einfliessen würden. Wobei Bill Pratt, der Verantwortliche bei DARPA, zu bedenken gab, dass man nicht verhindern könne, dass auch zivile Technologien, wie z.B. ein Roboter, der für Transport oder medizinische Zwecke konzipiert ist, letztlich auch das Militär unterstützen würde.
Das an Position 4 liegende MIT Institut ist mit Atlas übrigens ein Gemeinschaftsprojekt mit Google´s Boston Dynamics – das schon länger durch Forschungsprojekte von DARPA, also des US Militärs, finanziert wird.
Zivile Nutzung der Roboter
Die Dokumentation zeigt neben dem Einsatz der Roboter in Krisenfällen, wie der atomaren Fukushima Katastrophe, in Japan, natürlich auch den Einsatz der Roboter im industriellen Umfeld. Hier sticht vor allem das Baxter System von Rethink Robotics heraus.
Wie das Wall Street Journal berichtet, könnte Baxter vor allem aufgrund seines niedrigen Preises ein Verkaufsschlager werden.
Der Roboter hat zwei Arme, sieht mit seinem Bildschirmgesicht mit beweglichen Augen durchaus niedlich aus, steht auf drei Füßen und kann einfache Arbeiten am Fließband verrichten. Unschlagbar wird Baxter aber durch seinen Preis: Hersteller Rethink Robotics bietet ihn für 22.000 Dollar, umgerechnet etwa 16.800 Euro an.
Die meisten Industrieroboter sind große Maschinen mit einem Arm, die meist schwere Bauteile heben, Metall zerschneiden oder schweißen. Diese Maschinen kosten Hunderttausende Dollar. […]
Das Bostoner Unternehmen sagt, dass Baxter keine spezialisierten Betreuer benötige. Chairman Rodney Brooks erklärt, dass ein Arbeiter in einer halben Stunde lernen könne, wie man Baxter bedient. Damit sei er ideal einsetzbar für kleine und mittlere Betriebe, die sich bisher keine Roboter leisten konnten und auch nicht die Techniker, die diese programmieren könnten. Baxter kann schon von vornherein bestimmte einfache Tätigkeiten erledigen, etwa Gegenstände sortieren. Die Käufer müssen ihn dann nur noch ihren speziellen Bedürfnissen anpassen, so dass er bestimmte Formen erkennt und Objekte in bestimmte Richtungen bewegt. Zusätzliche Programmierung ist dafür nicht notwendig. Wenn Baxter komplexere Aufgaben erledigen soll, kann die Software angepasst werden.
Lesen Sie zu diesem Themenkomplex auch meine Artikel:
- Solar Kollektoren und bionische Knie Bandagen in der US Armee gefragt
- Google kauft mit Boston Dynamics innovativen Roboter Hersteller
1 Kommentar
Baxter ist inzwischen auch in Deutschland im Einsatz, und zwar in der Version für die Forschung:
http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Robotik/Koboter-Baxter-hilft-an-Universitaet-Erlangen-Nuernberg