Netflix ist eine der Technologie Marken, denen in 2013 ein absoluter Durchbruch gelungen ist. Grund genug sich etwas ausführlicher mit dem kalifornischen Unternehmen, aus Los Gatos, zu beschäftigen.
Ein Hinweis auf eine rasante Geschäftsentwicklung ist die Entwicklung des Börsenkurse im aktuellen Jahr:
Netflix startet an der Börse durch
Das Jahr 2013 nähert sich seinem Ende, Zeit einen Blick auf die Börsenkursentwicklung einiger Tech-Unternehmen zu werfen. Ein ganz besonders gutes Jahr war es für Netflix. War eine Aktie des Streaming-Dienstes Anfang des Jahres rund 95 US-Dollar wert, sind es jetzt 366 US-Dollar, das entspricht einem Plus von 284,7 Prozent. Fast dreistellig legten auch die Papiere von LinkedIn, Yahoo und Facebook zu. Wenig Bewegung gab es dagegen bei eBay und Apple. Der Kurs des iPhone-Herstellers lag am 16. Dezember 2013 nur 0,7 Prozent über dem Eröffnungskurs des ersten Handelstags.
Hier ein Chart des Aktienkurses, bereitgestellt von ycharts.com:
Geschichte und Neues von Netflix
Die Kehrtwende der Aktie ist um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass es noch vor zwei Jahren völlig anders um den Wert bestellt war. Mashable beschreibt die damalige Situation:
Netflix decided to split its DVD rentals and online streaming offerings in July 2011, effectively hiking the price by 60% for those accustomed to getting both. Two months later, Netflix doubled down on unpopular moves by announcing plans to split its DVD-by-mail service into a separate business that would be called Qwikster.
Customers took to social media to protest. The stock lost two-thirds of its value in a three-month period. Reed Hastings, the company’s CEO, was declared the worst chief executive of the year by the New York Times and TheStreet.
Angefangen hatte Konzernchef Reed Hastings einst mit dem Versand von Filmen auf Compact Discs (CD). Die Netflix-Kunden konnten sich im Internet ihre Filme aussuchen, die dann vom Unternehmen per Post verschickt wurden. Die damalige Innovation war, dass der Kunde den Film im Gegensatz zum üblichen Videoverleih so lange behalten durfte, wie er wollte. Ebenfalls neu in der Branche war die Möglichkeit, sich eine Wunschliste zusammenzustellen. Dazu war Netflix in der Lage, weil es aufgrund der Erkenntnisse aus dem Internetverkehr die Bedürfnisse des Kunden abschätzen und dementsprechend Filme vorschlagen konnte.
Netflix ist mittlerweile führender Streaming-Anbieter in den USA und hat zudem den Fernsehmarkt auf den Kopf gestellt. Seit einiger Zeit liegt man nämlich mit der Abonnentenzahl vor bedeutenden Pay-TV-Anbietern wie HBO. Auch international hat Netflix für einiges an Aufsehen gesorgt. Mittlerweile ist der Dienst in über 40 Ländern verfügbar, darunter europäische Märkte wie z.B. Großbritannien, Irland, Dänemarkt, Schweden, Norwegen, Finnland und zuletzt auch die Niederlande. Laut Reuters gab es Anfang Dezember in Frankreich ein Treffen auf höchster Ebene, um Möglichkeiten zum Markteintritt in Europas dritt größtem Fernsehmarkt zu eruieren. Ein offizieller Sprecher der Regierung bestätigte, dass es um rechtliche Rahmenbedingungen gegangen sei und fügte hinzu, dass die Netflix Verantwortlichen auch Deutschland und andere europäische Länder besuchen würden.
Es hat schon etwas Gespensterhaftes, wie das Phänomen Netflix die Gemüter in Deutschland und Europa bewegt, obwohl das zugehörige Unternehmen bislang auf den meisten europäischen Märkten noch überhaupt nicht aktiv geworden ist.
Das Gespenst Netflix beeinflusst den Markt also ohne seine direkte Präsenz. Bestes Beispiel dafür war die Anfang November von ORF-Chef Alexander Wrabetz getätigte Ankündigung einer eigenen ORF-Video-on-Demand-Plattform. Gegenüber dem “Handelsblatt” begründete Wrabetz den Vorstoß mit dem Argument: “Wir wollen nicht warten, bis Netflix den österreichischen Markt aufrollt.” Ein kleiner Seitenhieb auf den Anbieter, der Nordamerika scheinbar im Sturm erobert hat. Und auch der Pay-TV-Anbieter Sky soll seinen intern im Aufbau befindlichen VoD-Dienst in Anlehnung an Netflix auf den Arbeitsnamen “Skyflix” getauft haben. Beide Beispiele zeigen, der VoD-Anbieter ist längst auch in Europa angekommen, ohne jedoch aktiv Präsenz zu zeigen. (DIGITAL fernsehen, vom 13.11.2013)
Auch wenn Netflix noch nicht auf dem deutschen Markt aktiv ist, so hat der US-Anbieter eine aggressive Preismarke gesetzt, die inzwischen in Deutschland adaptiert wurde. In den USA gibt es Netflix ab 7,99 Dollar – also für deutlich unter 10 Dollar und weit unter den Kosten eines einzigen Kinotickets. Wie sich dies dennoch bereits auf den deutschen Pay-TV und VoD Markt auswirkt können Sie in diesem Artikel auf DWDL.de lesen.
Lesen Sie auf Seite 2 die Fortsetzung: Netflix unter den Top 10 der US Entertainment Websites und Social Signals zu dem VoD Anbieter…