StartUp Interview mit Dirk Röder von Opentabs

von Stefan Hoffmeister
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Dirk1-fixedIch freue mich besonders, dass ich heute ein ausführliches Startup Interview mit Dirk Röder, von opentabs “So bestellt man heute” – einer Gastronomie Bestell App – präsentieren kann.

Zuerst kennen gelernt habe ich das Unternehmen auf der MobileTechCon im Frühjahr 2013, in München. Seitdem verfolgen wir bei Geistreich78 die weitere Entwicklung von Opentabs, das in letzter Zeit immer mehr Fahrt in der stationären Gastronomie, im Großraum München, aufgenommen hat und mittlerweile neben der San Francisco Coffee Company (über den Release finden Sie hier mehr Informationen) über weitere angeschlossene Partner verfügt.

Anlass meines Gesprächs mit Dirk Röder, in den neuen Räumen am Ostbahnhof, war das Release einer neuen Android App, die komplett überarbeitet und an den technischen Standard und das Design der iOS App angepasst wurde.

Neue Opentabs Android App

SH: Vielleicht magst du mal vom Release eurer Android Version erzählen. Gibt es da einen Unterschied zu iOS oder wurden beide Apps identisch programmiert?

DR: Grundsätzlich sind beide Apps nativ. Wir arbeiten nicht mit Web Apps oder Frameworks. Um die Frage konkret zu beantworten: die App kann jetzt das gleiche, wie die iOS Version. Was sie vorher nicht konnte. Damit einhergehend haben wir auch das neue Design angepasst.

opentabs-iPhone-linksZur Entwicklung der iOS App

DR: Dafür haben wir richtig Geld in die Hand genommen. Die iOS App wurde vom alten Design auf das neue im Grunde genommen vollkommen neu entwickelt.

SH: Du hast vorhin gesagt, dass einer von euch der Programmierer ist. Macht ihr das alles selber oder arbeitet ihr auch mit externen Entwicklern zusammen?

DR: Ja wir arbeiten auch mit externen Entwicklern zusammen. Neben Sebastian, als Gründer, kümmert sich Kris um das Herzstück der ganzen Anwendung: Die Datenbank. Du musst Dir das vom Prinzip so vorstellen, dass auf der einen Seite der Nutzer mit der App sich permanent die Informationen vom Server aus der Datenbank holt. Ohne diese sieht die App zwar nett aus, kann jedoch nicht viel. Das heißt, das Herzstück ist letztendlich die Datenbank und Sebastians Verdienst. Die App fragt nach, wenn irgendwas gedrückt wird: z.B. “Gib mir hier eine Informationen”, oder “Gib mir die Speisekarte für diesen Ort”. Auf der anderen Seite ist die Verbindungsstelle zum Gastronom, in Form einer Schnittstelle zum Kassensystem, bzw. unserer intelligenten Bondrucker.

SH: Ihr seid also intern 2 Leute, die für die Programmierung zuständig sind?

DR: Genau. Zusätzlich arbeiten noch 2 externe Datenbankprogrammierer plus bis zu 3 externe App Entwickler für opentabs.

SH: Also insgesamt 7 Leute, die hier beteiligt sind?

DR: Exakt.

Nutzungsverteilung der verschiedenen App Versionen

DR: Wir haben momentan eine Verteilung von 71 % iOs und 29% Android Nutzern. Was jedoch nicht repräsentativ ist, weil unsere Android Version ein halbes Jahr alt war. In den nächsten Monaten wird die Verteilung anders aussehen. Uns hat das auch sehr, sehr leid getan, dass die Android nicht aktualisiert wurde. Aber wir sind ein kleines Startup – es ist also eine Ressourcen- und eine Geldfrage. Ohne jetzt genaue Summen zu nennen: Unsere komplexe App kostet  etwa einen Mittelklassewagen, pro Betriebssystem.

Also mussten wir entscheiden, was wir zuerst machen. Und da ist einfach iOS nach wie vor führend, im Hinblick auf Adaption der Nutzer, Experimentierfreudigkeit, Innovationsfreude und Kaufverhalten.

SH: Es gab ja erst wieder eine Statistik, dass die iOS Nutzer mehr Geld ausgeben, um Apps zu kaufen, aber auch für In-App Käufe.

DR: Genau. Deswegen programmieren nicht nur wir, sondern die meisten App Hersteller, zuerst eine Apple Version. Dass wir vom Zyklus her die eine App Version bevorzugen und die andere ein halbes Jahr brach liegt, wird uns aber nicht mehr passieren.

Ganz am Anfang haben wir mit osteuropäischen Programmierern und eigenem Geld gearbeitet.

In der Vergangenheit haben wir schlechte Erfahrungen mit App Entwicklern gemacht. Deshalb gab es eine ganz klare Unternehmensentscheidung: “Nie wieder billig!” Wir wollen hier sauberen Code und arbeiten ausschließlich mit Entwicklern zusammen, die von der Ausbildung und Herangehensweise unseren Ansprüchen entsprechen. Zu Beginn haben wir gleich 3-mal massive Probleme gehabt. Die Nerven und die Zeit, die du dir sparst, wenn du mit Profis zusammen arbeitest, sind unbezahlbar. Wir mussten zum Teil noch Wochen später Fehlfunktionen ausmerzen, weil nicht ordentlich gearbeitet wurde.

Mittlerweile haben wir beide Apps auf einem sehr hochwertigen Stand, dabei wurde der alte Code verworfen und die Apps komplett neu programmiert. Wir hatten ein paar kleinere Updates, müssen aber jetzt schon wieder auf iOS 7 anpassen. Es geht nicht darum, dass wir Flat Design brauchen, sondern um die Menüpunkte und neue Animationsmuster von iOS7. Um unser Update von der alten Version durchzuführen, machen wir gleich ein paar Designanpassungen mit, damit die Menüs wieder funktionieren. Wer die bisherige App kennt wird dann merken, dass es zum Teil deutliche Unterschiede gibt.

Dank der Finanzierungsrunde zu Beginn des Jahres hatten wir die Möglichkeit  eben diese saubere Umsetzung durchzuführen. Wenn du mit Profis zusammen arbeitest, merkst du einfach auch, wie die Qualität des Codes aussieht. Über das Design und das Bedienkonzept kann man sich natürlich immer streiten, doch der Bestellprozess sah im Grunde seit der ersten App  so aus wie heute. Da waren wir eigentlich schon sehr gut. Wenn du aber den Code und die Stabilität der App betrachtest, dann sind das Welten.

SH: Habt ihr Pläne oder macht es Sinn auch noch Windows Phone anzubinden?

DR: Wir beobachten den Markt und machen das vom Marktanteil abhängig. Für uns müsste hier eine zumindest deutliche Entwicklung zum zweistelligen Bereich gegeben sein. Ansonsten macht es keinen Sinn. Wir müssten uns auch neue Programmierer suchen, weil unsere 2 derzeitigen Programmierer Windows nicht können.

Wir sind eben nicht Google oder Facebook und müssen haushalten.

Lesen Sie auf der nächsten Seite über die Auseinandersetzung mit den Arbeitsprozessen in der Gastronomie.

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