In Zeiten einer zunehmenden Digitalisierung ergibt sich auch die Frage, ob man heutzutage noch eine klassische Bewerbung, per Brief und Postweg, versendet. Immer öfter kann man bei Stellenausschreibungen lesen: eMail Bewerbung.
Persönlich habe ich mich immer gefragt, wie man das dann stilsicher und niveauvoll machen soll?
Wirkt es nicht viel schöner, wenn ich eine hochwertige Bewerbungsmappe kaufe und diese dann mit den entsprechenden Inhalten versehe? So ein doch recht informelles eMail, mit einem Anhang kam mir doch zunächst etwas gewöhnungsbedürftig vor. Vielleicht liegt meine Haltung auch daran, dass ich in Position des Arbeitgebers, bis dato noch keine einzige elektronische Bewerbung erhalten habe, von der ich gesagt hätte: Jawohl – Stil, Form, Inhalt haben mich überzeugt. Da kommt dann irgendein eMail, vielleicht noch mit Blümchen oder sonst einem privaten Rahmen daher.
Als Arbeitgeber darf man wohl erwarten, dass eine elektronische Bewerbung genauso professionell erfolgt, wie eine postalische.
Tipps zu einer eMail Bewerbung
Nutzen Sie eine seriöse eMail Adresse
Zunächst sollte man natürlich mit einer passenden eMail Adresse versenden. Zum Zweck der Anonymität im Internet, bieten sich natürlich Fantasienamen an. Doch eine Bewerbung die mit schmusekatze83@beispiel.de zu verschicken wirkt wohl auf den Empfänger etwas befremdlich.
passenden Betreff wählen
Nicht nur, um irgendwelche Firewalls, Spam Filter und sonstige technische Hürden zu umgehen, sondern gerade um den menschlichen Leser sofort anzusprechen, sollte man einen passenden Betreff für seine eMail wählen. Da man sich in der Regel auf eine konkrete Stelle bezieht ruhig nach dem Motto: “Ihre Stellenanzeige xxx, vom xxx, als xxx …” verfahren. Dabei auf die Kürze achten. Niemand mag einen eMail Betreff der zu einem Roman ausartet.
Bewerbungsschreiben muss in die eMail
Das Anschreiben muss sofort in der eigentlichen Mail zu lesen sein. Die meisten Verantwortlichen erhalten jeden Tag eine Flut von eMails. Und Anhänge werden zunächst immer mit Argwohn gesehen. Also muss hier ein ordentlicher, aussagekräftiger Bewerbungstext her.
Achten Sie auf Sprache und Stil
Genau wie im postalischen Anschreiben sollten Sie auf Sprache und Stil Ihrer eMail achten. Auch wenn ansonsten im Internet sehr unkompliziert und informell kommuniziert wird, geht es bei einer Bewerbung doch um eine seriöse Angelegenheit. Besonders der jüngeren Generation möchte ich nahelegen auf Abkürzungen, Hashtags oder ähnliches zu verzichten, auch wenn dies in der digitalen Kommunikation üblich ist. Vor dem Versenden am Besten eine Rechtschreibprüfung durchführen oder eine Person des Vertrauens das Ganze lesen lassen. Es bietet sich an das Anschreiben zunächst mit einem Office Programm zu verfassen, bevor man zum Versenden der eMail in seinen Mail Client wechselt.
Ein wichtiger Hinweis gilt den eigenen Angaben. Meistens reicht es bei der eMail Korrespondenz, auch mit unbekannten Personen, aus, wenn ich nur meinen Namen angebe. Dennoch sollte in einem Bewerbungs Mail die komplette Anschrift, mit allen Kontaktdaten, auch Telefon, angegeben werden. Schließlich muss man es dem Gegenüber überlassen, wie er den weiteren Kontakt gestalten möchte.
Vorsichtiger Umgang mit dem Anhang
Wie gesagt, wird der Empfänger der eMail den Anhang nur öffnen, wenn ihn das Anschreiben angesprochen hat. Hierzu nun einige Tipps:
- Versenden Sie nur Anhänge, die nicht verändert werden können, bzw. deren Format fix ist. Also ausschließlich *.pdf Dateien. Nichts ist schlimmer, als eine komplette Veränderung der gewählten Formatierung, was das gesamte Erscheinungsbild, z.B. des Lebenslaufs, zerstören kann.
- Achten Sie auf eine korrekte Beschriftung des Anhangs. Z.B. “Lebenslauf” oder “Arbeitszeugnisse”. Hier liegt in der Kürze die Würze.
- Sie sollten am Besten nur 2 Dateien anhängen. Den Lebenslauf und Arbeitszeugnisse oder Zertifikate von Fort- / Weiterbildungen.
- Die Dateigröße sollte 1-2 MB nicht überschreiten. Ganz egal, wie groß das eigene eMail Postfach ist, der Empfänger kann vielleicht nur eine bestimmte Größe empfangen. Gerade in Unternehmen, bei denen Sie ja eine Stelle möchten, sind oft eMail Postfächer begrenzt, bzw. nur der Empfang / Versand von bestimmten Dateigrößen möglich.
Versenden Sie eingescannte Unterlagen, was bei Arbeitszeugnissen und Unterlagen zu beruflichen Weiterbildungen zumeist der Fall ist, hier noch ein paar Anmerkungen:
- Achten Sie auch hier auf die Qualität und ordentliche Ausführung des Scanvorgangs.
- Nutzen Sie, wenn Sie keinen vernünftigen Scanner zu Hause haben einen Service, etwa in einem Copyshop. Hier sollte Ihnen ein gutes Ergebnis durchaus den Aufwand oder die Kosten wert sein.
- Die Unterlagen müssen gerade und nicht verschoben oder schief eingescannt werden.
- Die Auflösung sollte für eine gute Lesbarkeit ausreichen, aber nicht zu hoch sein, da ansonsten die Dateien zu groß werden. Gerade beim Scannen mehrerer Unterlagen erreichen Sie hier schnell die Obergrenze des zu erreichenden Speicherlimits, das für einen eMail Versand geeignet ist.
- Stellen Sie Ihren Scanner, bzw. die entsprechende Software so ein, dass Sie im Ausgabeformat eine *.pdf Datei erhalten. Scanner können auch im Bildformat, wie *.jpg oder *.tiff arbeiten, was aber für den späteren eMail Versand einer Bewerbung nicht geeignet ist.
Demnächst werde ich Ihnen dann einige Tools für Online Bewerbungen vorstellen.
2 Kommentare
Also ich schreibe in die E-Mail nicht das eigentliche Anschreiben, sondern nur ein bis zwei Sätze als Hinweis auf die Unterlagen.
Anschreiben ist dann eine Datei, Lebenslauf/Zeugnisse die zweite. Bisher habe ich diesbezüglich kein negatives Feedback bekommen.
Ich denke, dass Personaler den Anhang schon öffnen, wenn die Datei deutlich “Anschreiben” heißt.
@Jasmin:
Ich mache das genauso, zumal der Anhang auch einfach abgespeichert werden kann. Am besten ist es, wenn man eine PDF-Datei für die gesamte Bewerbung erstellt.
Wie bei einer schriftlichen Bewerbung, sollte die Online-Bewerbung ebenfalls professionell erfolgen. Darum hier ein weiterer Artikel, um noch mehr Tipps zu erhalten: