Nachdem ich zuletzt einen “offenen Brief” an die Huffington Post Deutschland geschrieben habe, gibt ein Artikel von t3n.de Anlass das Ganze mit ersten Zahlen zu Traffic und Reichweite zu untermauern.
Zunächst ist immer wichtig auszuführen, woher die Daten stammen, bzw. wie sie ermittelt werden. Also ein kleiner Überblick zu SimilarWeb:
SimilarWeb Website Traffic Analyse
SimilarWeb wurde bereits in mehreren SEO Blogs (z.B. seokratie, akm3) vorgestellt und dabei die Zuverlässigkeit und die recht genauen Angaben der Zahlen nachgewiesen.
Das offizielle Statement zur Datenherkunft findet sich hier. Stichpunktartig einige Fakten zu dem Analysetool:
- Produkt der israelischen SimilarGroup
- Grundlage der Datenbasis bilden eine Reihe von Browserplugins, die seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2009 veröffentlicht wurden
- Der Traffic wird nicht in absoluten Zahlen angegeben, sondern in Verhältnisangaben und Rankings
Ein ausführliches Review ist auch auf t3n.de mit diversen Screenshots zu finden.
Zur Einschätzung der im folgenden aufgeführten Zahlen von SimilarWeb schließe ich mich dem Hinweis von Kim Rixecker an:
An dieser Stelle müssen wir darauf hinweisen, dass die Traffic-Daten von SimilarWeb von den Daten abweichen könnten, welche die Huffington Post Deutschland selbst auf ihrer Seite ermittelt. SimilarWeb erhebt die Daten anhand einer nicht offengelegten Anzahl von Plugin-Nutzern. Trotzdem erlauben die Zahlen einen ersten Blick auf den Erfolg der deutschen Huffington Post.
SimilarWeb Angaben zur Huffington Post Deutschland
Wer sich gerne selbst von den folgenden Ausführungen überzeugen möchte kann dies hier tun.
FOCUS und AOL erzeugen den meisten Traffic
65,44 % der Webseitenbesucher kommen von anderen Webseiten – wobei die Kooperationspartner, die die Huffington Post Deutschland ins Leben gerufen haben, offensichtlich nahezu die gesamten Referrals erzeugen. AOL, Focus.de, die amerikanische Huffington Post lassen die anderen Verweise verschwindend gering erscheinen.
Aufgrund des bekannten Namens sind auch die direkten Zugriffe für eine so junge Seite recht hoch. Dass man für Displaywerbung keine Gelder bereit stellen würde, war im Vorhinein bekannt. Der Suchmaschinentraffic von derzeit 4,63 % könnte sich natürlich langfristig noch erhöhen.
Inwieweit es dem Kooperationspartnernetzwerk gelingen wird die bereits vorhandene soziale Fangemeinde auch zur Huffington Post zu ziehen muss man ebenfalls abwarten.
Werfen wir nun noch einen Blick auf das Verhältnis der gesamten Besuchszahlen. Es ist eindeutig, dass die mediale Aufmerksamkeit den Start massiv unterstützt hat. So besuchte Arianna Huffington selbst Tomorrow Focus in München. Sie startete natürlich auch das Magazin mit einem eigenen Leitartikel. Dort schrieb sie:
Die Huffington Post Deutschland startet in einer Phase der Veränderung und des Aufbruchs in der deutschen Medienlandschaft. Bloggen ist hier noch relativ wenig verbreitet. Das bedeutet riesige Chancen auf Wachstum für die HuffPost. Einen medialen Hybriden: Kombination aus journalistischem Kanal, der vergangenes Jahr mit dem Pulitzer Preis für seine investigative Berichterstattung ausgezeichnet wurde und einer starken Blogger-Plattform. Tausende Stimmen, die sonst nicht gehört werden würden, können so an einem globalen Austausch teilnehmen. Unser Ziel ist es nicht nur die großen Geschichten zu erzählen, sondern auch den Menschen in Deutschland zu helfen, ihre Geschichten selbst zu erzählen. In Wort, Bild und Video.
Bis Ende Oktober ist der Traffic nach dem steilen Anstieg sogar wieder abgeflacht. Anhand der Angaben von SimilarWeb würde sich ein tägliches Besuchsvolumen von circa 120.000 Usern pro Tag ergeben.
Schließen möchte ich mit einer Aussage von Kim Rixecker:
Ob sich die Huffington Post Deutschland auf dem jetzigen Niveau halten kann oder ob der Traffic noch nach oben geht, bleibt abzuwarten. Immerhin geben die Zahlen dem Tomorrow-Focus-CEO Toon Bouten recht, der vor dem Start der HuffPo in Deutschland sagte: „Am 10. Oktober werden sie alle auf die Huffington Post gucken!“ Nur scheinen viele schon in den folgenden Tagen wieder woandershin geschaut zu haben.
Update: 10:56:34 – 2013-11-11
Auf Youdaz.com gibt es nun auch einen gleich lautenden Post, der sich ebenfalls auf die Daten von Similarweb bezieht. Da sich Andreas Griess auf die gleichen Daten, wie ich bezieht, hier nur sein Fazit:
Wie eingangs erwähnt, sind alle genannten Werte mit Vorbehalt zu genießen. Zudem wäre es absolut verfrüht, von einem Fehlstart oder gar Scheitern zu reden. Klar ist aber auch: Gemessen an den eigenen Ansprüchen ist für die Huffington Post noch viel zu tun. Ganz besonders an der Markenbildung müssen die Mädels und Jungs von Cherno Jobatey arbeiten, um mehr Nutzer zu gewinnen, die die Seite bewusst und direkt ansteuern und die auf Facebook und Twitter der Redaktion folgen. Dafür wird es nötig sein qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten und das konstant. Auch Autoren, die ihrerseits als Marke wahrgenommen werden, werden nötig sein, ebenso wie viele exklusive Inhalte.
Letzte Aktualisierung: 11:01:43 – 2013-11-11