Im vergangenen Jahr kam kaum ein Unternehmen an einem professionellen Online-Auftritt vorbei. Selbst die kleinsten Ladenlokale oder Restaurants haben in Turbo-Geschwindigkeit ihre Website aufgebaut, um trotz Lockdown mit Produkten und Services weiterhin nah am Kunden zu bleiben. Die Bemühungen zahlten sich aus, sodass viele Unternehmen trotz aller Beschränkungen mit ihrer Zielgruppe in Kontakt bleiben konnten – und so überhaupt überlebten.
Doch reicht dieser Digitalisierungsschub aus, um zukunftsfähig zu sein? Was ist der nächste Schritt, gerade für kleinere Unternehmen, um auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben? Es ist Zeit, die vielen digitalen Möglichkeiten, die uns geboten werden, zu nutzen und ihr volles Potential auszuschöpfen. Durch die Corona Pandemie haben viele Menschen digitale Berührungsängste abgebaut und unsere Bereitschaft für eine Transformation war nie größer. Also lasst es uns anpacken und euer Business auf das nächste Level heben.
Digitales Marketing schafft den Erfolg von morgen
Es gibt noch so viele ungenutzte Potentiale! Auch wenn insgesamt 60 Prozent aller Unternehmen laut des GoDaddy Small Business Digital-Index (Details zur Umfrage siehe Beitragsende), einer im Auftrag von uns durchgeführten Umfrage, ihre Website bereits als Marketing-Tool einsetzen, nutzt gut ein Fünftel der Befragten noch nicht alle Möglichkeiten. Dabei lässt sich das eigene Business mit einer professionellen Website und den passenden Tools, ohne großen Aufwand im Handumdrehen erfolgreicher gestalten.
Denn wir stecken mitten in der digitalen Transformation. Wie sich Unternehmen jetzt aufstellen, entscheidet über den Erfolg von morgen. Und trotzdem investieren noch immer 40 Prozent der befragten Unternehmer:innen ihr Marketingbudget ausschließlich in Offline-Marketing und nur jedes vierte Unternehmen nutzt einen Mix aus Online- und Offline-Werbung, wie der Small Business Digital-Index zeigt.
Der Blick zu unseren Nachbarn
Damit setzen deutsche Unternehmen auf einen sehr traditionellen Ansatz. Die Website ist zwar einer der wichtigsten Faktoren bei Marketingaktivitäten, dient aber eher als Mittel zum Zweck. Der persönliche Kundenkontakt ist im internationalen Vergleich bei uns extrem wichtig. Wenn wir auf unsere europäischen Nachbarn blicken, zeigt sich teilweise ein anderer Umgang mit dem Thema Digitalisierung.
Spanische und italienische Unternehmen zum Beispiel legen einen starken Fokus auf Social Media. 58 Prozent der spanischen Kleinunternehmen nutzen Social Media als digitales Marketinginstrument, 52 Prozent in Italien. Zum Vergleich: In Deutschland sind es lediglich 44 Prozent. In Frankreich zeigt sich ein ganz ähnliches Bild. Hier nutzen 45 Prozent der kleinen Unternehmen Social Media zu Marketingzwecken.
Beim Thema Website liegen deutsche Micro Businesses hingegen deutlich vor ihren europäischen Nachbarn. 60 Prozent der Befragten geben an, eine eigene Website zu Marketingzwecken zu verwenden. In Spanien (55%), Italien (52%) und Frankreich (42%) sind es zum Teil deutlich weniger. Betrachtet man allerdings die Funktionen der Websites, erkennen wir bei deutschen Unternehmen noch deutlichen Nachholbedarf. Während in Spanien knapp 50 Prozent der Unternehmen einen Shop zum Verkauf von Produkten und Dienstleistungen auf der Website anbietet, ist es in Deutschland nur knapp jedes dritte Unternehmen. 20 Prozent der Befragten aus Deutschland sagen sogar, dass ihre Website gar keine Funktionen, wie zum Beispiel einen Online-Shop oder Online-Terminbuchungen beinhaltet.
Die Mischung macht’s – Mit Omni-Channel Retailing zum Erfolg
Hier können deutsche Unternehmen von ihren europäischen Nachbarn lernen. Denn wer wichtige Stammkund:innen halten und ein neues Publikum für sich gewinnen möchte, der muss vor allem online mutiger werden. Die dauerhafte Vernetzung mit der Zielgruppe schafft Vertrauen und wird die Markenbekanntheit erhöhen. Ich möchte Unternehmer:innen dazu ermutigen, einen Blick auf die vielen digitalen Möglichkeiten zu werfen, mit denen sie kontinuierlich Nähe und Vertrauen zu ihren Kund:innen aufbauen können.
Die größte Stärke – der persönliche Service vor Ort
Viele Kund:innen schätzen die Möglichkeit, Produkte in die Hand zu nehmen, sie vor Ort an- oder auszuprobieren. Eine riesen Chance! Natürlich kann man nicht alles auf Lager haben. Aber genau hier hilft ein Online-Shop. So lässt sich das Produktsortiment mit wenig Risiko deutlich erweitern. Man kann sich mit Großhändler:innen vernetzen und/oder Partner suchen, deren Produkte gut zum Angebot passen, die dann auf Kommission verkauft werden.
Das Business als Marke
Neue Online-Shops müssen sich ihren Ruf hart erarbeiten. Bei stationären Händler:innen ist das anders, denn die Kund:innen kennen das Geschäft bereits. Deshalb sollte dort ein klarer Hinweis auf den eigenen Online-Shop platziert sein. Das kann in einem Gespräch passieren oder mit einer handgeschriebenen Karte, die man beim Verkauf den Kund:innen mitgibt. Darauf kann beispielsweise ein QR-Code gedruckt sein, der die Kund:innen direkt zum Online-Shop leitet. Gerade durch die Covid-19 Pandemie wissen inzwischen die meisten Menschen, wie man damit umgeht und die Chance, dass er genutzt wird, erhöht sich dadurch maßgeblich. Gute Stammkund:innen machen unter Umständen zusätzliche Mundpropaganda.
Kund:innenbindung geht auch digital
Eine gute Bindung zu Kund:innen aufzubauen funktioniert mittlerweile auch hervorragend online. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie etwa Gutschein-Aktionen, Bonus-Programme oder ein eigener Newsletter. Es gibt einfache Tools, die dabei unterstützen, einen professionellen Newsletter aufzusetzen. Die E-Mail Adressen deiner Kund:innen können im Online-Shop angefragt oder über Gewinnspiele und Rabattaktionen generiert werden. Wichtig ist, dass man sich vorab die Zustimmung der Kund:innen zum Newsletterversand einholt.
Online neue Kund:innen finden
Nicht alle Interessent:innen, die Online-Angebote suchen, möchten auch online kaufen. Viele von ihnen wollen die Ware gerne sehen oder ausprobieren, bevor es zu einer Kaufentscheidung kommt. Online-Aktionsangebote können gezielt dafür eingesetzt werden, Interessent:innen auf das Geschäft aufmerksam zu machen. Im Online-Shop braucht es lediglich einen sichtbaren Hinweis auf den Standort des Geschäfts, inklusive Anfahrtsbeschreibung. Das wird auch von den großen Suchmaschinen bevorzugt. Zusätzlich sollten Öffnungszeiten und Bilder des Geschäfts bei Google My Business hinterlegt werden. Der Brancheneintrag ist übrigens kostenlos und erhöht die Chance, über die Google Suche und auf Google Maps gefunden zu werden.
Mit diesen Tipps schaffen es Unternehmer:innen mit ihrem Business auch online durchzustarten. Uns ist es wichtig, dass jede:r mit Hilfe von effektiven Online-Marketing-Maßnahmen das größtmögliche Potential für die eigene Online-Präsenz ausschöpft. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Unternehmen mit den richtigen Tools und unserem Expert:innenwissen zu unterstützen. Lasst es uns anpacken und gemeinsam die digitale Zukunft Deutschlands gestalten!
Über den Autor:
Paul Ashcroft verantwortet als VP EMEA das Geschäft von GoDaddy für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Dabei helfen ihm seine langjährige Erfahrung sowie Leidenschaft für Tech- und Digitalthemen. Vor seiner Zeit bei GoDaddy war er viele Jahre in der Gaming-Branche tätig.
Small Business Digital-Index 2021: Das Marktforschungsinstitut Kantar hat im Auftrag von GoDaddy eine europaweite Umfrage unter kleinen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeiter:innen durchgeführt. Insgesamt nahmen 5.104 Teilnehmer:innen aus Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland an der Umfrage teil. Befragt wurden CEOs, Gründer:innen und Mitarbeiter:innen in Entscheidungspositionen.