In unserem Wochenrückblick sind wir bereits auf die Thematik “German Startups Group” eingegangen. Heute Abend wurde nun bekannt, dass der geplante Börsengang (IPO) abgeblasen wurde. Das Management sehe derzeit keine Möglichkeit, die Gesellschaft „zu einem angemessenen Kurs“ an die Börse zu bringen.
Wie berichtet wurde die Zeichnungsfrist um eine Woche verlängert und der ursprünglich für den 17. Juli geplante Börsengang somit ebenfalls verschoben. Die Erstnotiz sollte nun am 24. Juli erfolgen. Erklärtes Ziel war es über 60 Millionen an frischem Kapital einzunehmen, die in das Beteiligungsportfolio investiert werden sollten. Beim Erreichen der oben Bookbuildinggrenze wäre die German Startups Group 83,25 Millionen Euro schwer gewesen. Gerade diese Bewertung war ja nicht unumstritten. Angeboten wurden die Papiere zu einem Preis zwischen 2,70 Euro und 3,60 Euro.
Preisbildung nur am unteren Ende der Spanne
„Wir waren sehr weit mit der Akquisition von Anlegern“, sagte Christoph Gerlinger, der Geschäftsführer der German Start-ups Group, im Gespräch mit WirtschaftsWoche Gründer. Doch am Ende wäre die Beteiligungsgesellschaft „wohl am unteren Ende der Preisspanne und ohne die gewünschte deutliche Überzeichung“ herausgegangen. „Das brauchen wir nicht“, so Gerlinger. In einer Mitteilung der Beteiligungsgesellschaft heißt es weiter: “Eine weitere Verlängerung der Angebotsfrist kam aufgrund der beginnenden Urlaubszeit nicht mehr in Frage. Angesichts unseres erfolgreichen Geschäftsmodells waren wir auch nicht bereit, nur wegen eines ungünstigen Timings Abstriche beim Volumen oder dem Angebotspreis der
Aktien zu machen.”
Offenbar konnten trotz der verlängerten Investorensuche nicht genügend Geldgeber gefunden werden, die bereit gewesen wären in das Geschäftsmodell zu investieren. Einen neuen Termin, für einen weiteren Versuch an die Börse zu gehen, nannte das Unternehmen vorerst nicht. Gerlinger zu den zukünftigen Plänen: „Wir werden das Kapitalmarktumfeld in den kommenden Wochen und Monaten genau beobachten, um unsere Pläne unter geeigneten Umständen auch flexibel und kurzfristig wieder aufzunehmen.“
Widersprüchliche Angaben zur Bedeutung des Marktumfeldes
Am 08. Juli hieß es zunächst: „Wir erachten unser Geschäftsmodell als unabhängig von den aktuellen wirtschaftspolitischen Ereignissen rund um Griechenland.“ Der Erfolg der German Start-ups Group und ihrer Beteiligungen sei eher durch die „Innovationskraft“ der Portfoliofirmen geprägt.
Anzumerken ist, dass sich das makroökonomische Umfeld seither deutlich aufgehellt hat, nachdem es in Sachen Griechenland eine Einigung auf ein weiteres Hilfspaket gegeben hat. Neben Griechenland gab es freilich noch den Kurseinbruch im chinesischen Aktienmarkt zu verkraften.
Die heutige Absage wird u.a. mit dem “fragilen Marktumfeld” begründet.
Möglicherweise hatte also Jochen Krisch mit seiner “Warnung” doch recht. Diese Meinung geben u.a. einige Kommentare auf Twitter wieder:
https://twitter.com/JMCQ87/status/623565397032370178
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