Diese Woche wurde bekannt, dass der Hamburger Versandhauskonzern Otto, die Marke, die Namensrechte und die Domains von Neckermann übernimmt. Der bereits breit aufgestellte Konzern fügt somit eine weitere Handelsmarke, ähnlich wie Quelle, in sein Portfolio ein. Wikipedia gibt hier eine schöne Übersicht der Struktur von Otto Group.
Das Handelsblatt berichtet: Otto baut sein Internetgeschäft seit Jahren aus und sieht sich als zweitgrößter Onlinehändler hinter dem US-Konzern Amazon. 58 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland macht Otto online, weltweit sind es in der Gruppe 53 Prozent.
Einen direkten Zugang zu den ehemaligen Neckermann-Kunden hat Otto damit nicht, denn deren Dateien liegen beim Insolvenzverwalter. Otto kann einen Dienstleister beauftragen, Daten für ein Briefmailing zu erhalten. Erst wenn die ehemaligen Neckermann.de-Kunden bestellen, kann Otto die Daten übernehmen. “Wir glauben, dass die Marke Neckermann Potenzial hat”, sagte ein Otto-Sprecher.
Zu den konkreten Plänen schreibt T-Online:
Otto will voraussichtlich im Frühjahr 2013 die Internetseite wieder mit Leben füllen. Voraussichtlich werden dort Möbel und Herrenkleidung angeboten, denn in diesen Warengruppen war Neckermann früher überdurchschnittlich stark.
eCommerce Strategie von Otto
Otto selbst schreibt über seine eCommerce Strateige:
Die E-Commerce-Strategie des Konzerns basiert auf drei zentralen Eckpfeilern:
- Den ersten Pfeiler bilden die Multichannel-Brands der Gruppe – dazu gehören unter anderem OTTO, Bonprix, SportScheck, Witt und Crate and Barrel.
- Zweiter Eckpfeiler der E-Commerce-Strategie ist der Aufbau und die Weiterentwicklung von sogenannten Online-Pure-Plays – also Unternehmen, die ihr Geschäft ausschließlich online betreiben, wie z.B. Smatch.com, Mirapodo oder Limango.
- Schließlich ist die Otto Group sehr erfolgreich im Venture Capital Business und im Bereich Inkubation aktiv. Das Beteiligungsunternehmen e.venture der Otto Group sucht weltweit nach cleveren Gründern auf dem E-Commerce-Markt und investiert in aussichtsreiche Startups in Europa, Asien, Nord- und Südamerika.