Britische Innenstädte stehen vor dem gleichen Problem, wie in den USA und Deutschland: Täglich schließen Geschäfte in den Randlagen und zunehmend auch 1a Adressen und werden häufig nicht mehr ersetzt. We Are Pop Up stellt eine Plattform zur Verfügung mit der neue Unternehmer und Kurzzeit Projekte freie Flächen finden können.
Damit ergänzen die Briten das Trio von Storefront, aus den USA, und das junge deutsche Start Up BRICKSPACES, über die wir zuletzt berichtet haben.
Wer steckt hinter We Are Pop Up?
Nick Russell (CEO), Alastair Moore (CIO) und Mike Salter (Creative Director) gründeten We Are Pop Up im Mai 2012, in London. Die 117.000 Pfund Startkapital kamen von Freunden und der Familie., sowie dem Springboard Mobile Accelerator. Im September 2013 konnten von der Arts Alliance, unter Teilnahme des University College London 420.000 britische Pfund (525.000 Euro) Kapital gesammelt werden.
Thomas Hoegh von Arts Alliance, sagte zu dem Investment:
Auf die selbe Art, wie lastminute.com und Lovefilm das Reise- und Filmgeschäft verändert haben, frühere Arts Alliance Unternehmen, glauben wir, dass We Are Pop Up frische Dynamik und Innovation in die Haupteinkaufsstrassen bringen wird.
Zwei Tage nach dem Launch der Software erhielten die Gründer einen Anruf von Boxpark in Shoreditch, einem Einkaufszentrum, einen Wettbewerb auszurichten. Bereits zwei Wochen nach dem Start der Webseite hatte diese 20.000 Seitenaufrufe und die Nutzer reichten 150 verschiedene Nutzungskonzepte für Geschäfte ein. Das ursprüngliche Ziel war es einen Pop Up Store für die Weihnachtszeit einzurichten. Aufgrund des großen Erfolgs entschied sich Boxpark drei neue Geschäfte einzurichten.
Mittlerweile kann das Start Up bereits auf eine erhebliche Erfolgsgeschichte zurück blicken. Allein in den letzten 18 Monaten konnten mehr als 300 Shops geöffnet werden. Das entspricht einer Ladenöffnung jeden zweiten Tag. We Are Pop Up hat über 4000 registrierte Nutzer und aktuell mehr als 500 Immobilien, die auf der Plattform verfügbar sind. Der Großteil befindet sich in UK, aber auch in Berlin und weiteren europäischen Großstädten gibt es Angebote.
Pop Up Stores als neues Geschäftsmodell
In Englands Einkaufsstrassen steht eines von sieben Geschäften leer. In den USA stehen mehr als sieben Prozent an Handelsflächen leer – was Umsatzverluste von 140 Milliarden US Dollar mit sich bringt. Zum Teil weil das aktuelle Geschäftsmodell für gewerbliche Immobilien nicht mehr zeitgemäß ist und nur langjährige Mietverträge, nicht aber für Monate oder Wochen, angeboten werden. Die leeren Flächen haben natürlich nicht nur Folgen für die Eigentümer. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, das soziale Umfeld verändert sich, die Kommunen stehen vor großen Herausforderungen.
We Are Pop Up bietet hier Immobilienbesitzern und Mietern die Möglichkeit Flächen mit neuen Konzepten und über kürzere Laufzeiten zu nutzen. Im Schnitt beträgt die Mietzeit der Pop Up Stores zwei Monate. Bei entsprechendem Erfolg wurde daraus auch schon ein andauerndes Mietverhältnis.
Nicholas Russell sagt, dass die Grenze zwischen Online und Offline Commerce verschwunden ist. So hat etwa Moo.com, das Online Visitenkarten Unternehmen, über We Are Pop Up Anfang 2013 ein Ladengeschäft eröffnet.
Das Geschäftsmodell richtet sich in zwei Richtungen: Mieter und Vermieter zahlen Abos für die Listung im Marktplatz und Transaktionsgebühren. Darüber hinaus werden für beide Seiten weitere Services angeboten, die ebenfalls für Einnahmen sorgen.
Letzte Aktualisierung: 07:03:40 – 2016-02-11