Quartalszahlen: iPhone 6 beschert Apple Allzeit-Rekordgewinn

von Stefan Hoffmeister
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Apple polarisiert seit jeher und zwischen den Fanboys, Android Jüngern und Neidern hat sich ein routinemäßiges Bullshit Bingo entwickelt. Einmal mehr straft Apple, angetrieben vom iPhone 6, alle Spötter mit Lügen: So belegen die aktuellen Quartalszahlen einen Allzeit-Rekordgewinn.

“Wir möchten unseren Kunden für ein unglaubliches Quartal danken, in dem die Nachfrage nach Apple-Produkten auf ein Allzeithoch schnellte,” sagt Tim Cook, CEO von Apple. “Die Anstrengung unserer Teams diese Ergebnisse zu erreichen waren einfach nur phänomenal.“

Die Rekordzahlen im Detail

Doch lassen wir dazu die nackten Zahlen sprechen, die man sich durchaus auf der Zunge zergehen lassen sollte:

  • Apple erreichte einen Netto-Gewinn von 18 Milliarden Dollar – es muss nicht erwähnt werden, dass noch kein Unternehmen in der Geschichte einen so hohen Quartalsgewinn ausweisen konnte.
  • Das sind rund 195 Millionen Dollar pro Tag, gut 8,1 Millionen Dollar pro Stunde, knapp 136.000 Dollar pro Minute oder 2264 Dollar pro Sekunde.
  • Der bisherigen Spitzenreiter, gemessen am Quartalsgewinn, war der russische Rohstoffgigant Gazprom, der im ersten Vierteljahr 2011 umgerechnet 16,24 Milliarden Dollar aufweisen konnte. Rechnet man die Inflation hinein, wäre dieser Gewinn Ende 2014 gut 17,09 Milliarden Dollar wert gewesen.
  • Selbst für die erfolgsverwöhnten Jungs aus dem kalifornischen Cupertino war dies ein Zuwachs von über 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Apple verkaufte 74,5 Millionen iPhones – im letzten Jahr waren es (nur) 51 Millionen. Analysten hatten hier mit 66 Millionen gerechnet.
  • Entsprechend wuchs der Umsatz im Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal, Apple hat ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr, um fast 30 Prozent auf 74,6 Milliarden Dollar.
  • Mac Computer konnten um 14 Prozent mehr verkauft werden, was 5,52 Millionen Geräte entspricht – dies in einem weiter weltweit schrumpfenden Markt.
  • China entwickelt sich immer mehr zum wichtigen Absatzmarkt für Apple, mit jetzt 21 Prozent Anteil am Umsatz. Was ebenfalls erstaunen lässt, da im Reich der Mitte, trotz immer noch unglaublichem wirtschaftlichem Aufschwung, eher günstigere Geräte gefragt sind.
  • Alle Geschäftszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich – was der Aktie einen nachbörslichen Kurssprung, in einem ansonsten schwierigen Marktumfeld, von 5 Prozent bescherte. Sie hatte bereits in den letzten 12 Monaten einen 40 prozentigen Zuwachs verzeichnet.
    Das Branchenblatt “Der Aktionär” titelt: “Apple: Erwartungen pulverisiert”

Die letzten drei Monate jeden Jahres zählen traditionell zu der stärksten Zeit bei Apple. Nach der alljährlichen Präsentation der neuen Modelle im September und Oktober, auf die die Kunden zumeist sehnsüchtig warten, schießen die Absätze nach oben. Trotz aller Kritik und dem zum Teil gehypten “Bendgate” zeigt das iPhone 6 großes Interesse bei den Kunden. Laut Tim Cook sei Apple die “erfolgreichste Produktneueinführung aller Zeiten” gelungen. Pro Stunde habe der Konzern im vergangenen Quartal 34.000 Telefone verkauft. Trotz einer bereits sehr hohen Vorproduktion war es nicht möglich die Nachfrage von Beginn an zu befriedigen. Erst im Januar konnte hier der Bedarf entsprechend gedeckt werden.

Auch in Deutschland belegten im Dezember etwa die idealo Klickraten ein enormes Interesse am iPhone 6:

Europas größtes Preisvergleichsportal idealo.de hat für den AKTIONÄR die Suchanfragen für das neue iPhone 6 und das iPhone 6 Plus in der KW 48 mit denen nach dem iPhone 5S im Vorjahr verglichen. Die Zahlen sind beeindruckend: „Es sind 53,7 Prozent mehr Klicks als 2013“, so idealo-Sprecher Patrick Lohmeier. Vergleicht man einzeln das iPhone 6 mit dem Vorgängermodell liegt das Interesse immerhin noch 25,9 Prozent höher.

Der früher für Computer Hardware bekannte Hersteller setzt mittlerweile mehr als zwei Drittel seines Umsatzes mit Smartphones um. Es scheint, dass Apple, trotz einem späten Markteinstieg, ähnlich wie zuvor mit dem Apple Mini, den Trend hin zu größeren Displays auch bei den Mobilgeräten erfolgreich gestalten konnte. Zudem gelingt es Apple seine Hochpreisstrategie weiter zu behaupten. Der Durchschnittsverkaufspreis der verkauften iPhones lag bei 687 Dollar. Zuvor waren es 602 Dollar gewesen.

Analog meiner Einleitung ist ein Blick auf Google interessant. Analysten erwarten für das gesamte Jahr 2014 einen Umsatz von 66,4 Milliarden Dollar – also weit weniger, als den Umsatz der von Apple in 3 Monaten erzielt wird.

Tablets: iPad Absatz geht weiter zurück

Apple Watch Home Screen. Copyright: Apple

Apple Watch Home Screen. Copyright: Apple

Im Auge behalten muss man allerdings weiter die Entwicklung im Tablet Markt. Wie bereits abzusehen war sanken die Absätze des iPad, im vierten Quartal in Folge, um weitere 18 Prozent auf 21,42 Millionen Geräte. Der Trend zu den Phablets, also den Smartphones mit großem Display, kannibalisiert gleichzeitig den Tablet Market. Mittlerweile gibt es zahlreiche Statistiken, die zudem belegen, dass Tablets auch länger von den Käufern genutzt werden – der längere Lebenszyklus verringert somit natürlich auch die Nachkaufquote. Dies wird sich durch eine Nivellierung der technischen Machbarkeit noch weiter niederschlagen. Man konnte schon bei den letzten Präsentationen verschiedener Hersteller bemerken, dass technischen Sprünge bei Tablets und Smartphones weiter zurückgehen, man sich mehr dem Feintuning und kontinuierlichen Ausbau von bewährten Features annähert. Nichtsdestrotz gehören die iOS Kunden zu den absoluten Heavy Usern: 80 Prozent aller für Tablets gekauften Apps, Filme, Serien, Bücher und Musik kämen laut Tim Cook von iPad-Nutzern.

Tim Cook gab nun auch den Verkaufsstart der Apple Watch für April bekannt. Hier bahnt sich ein erneutes Duell mit Samsung an.

Ausblick auf das nächste Quartal 2015

Apple gibt folgende Orientierungshilfe für das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2015:

  • Umsatz zwischen 52 und 55 Milliarden US-Dollar
  • Bruttogewinnspanne zwischen 38,5 und 39,5 Prozent
  • Aufwendungen für das operative Geschäft zwischen 5,4 und 5,5 Milliarden US-Dollar
  • sonstige Erträge/(Aufwendungen) in Höhe von 350 Millionen US-Dollar

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