Das Zeitalter der Vernetzung ist längst auch auf den Straßen angekommen: Ganz selbstverständlich nutzen wir das Navigationssystem unseres Wagens oder docken unser Smartphone an, um uns Nachrichten vorlesen zu lassen. Das Auto kann immer mehr Aufgaben übernehmen, für die der Fahrer zuvor selbst verantwortlich war. Sei es das Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung oder das Bremsen im Gefahrenfall. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie lange muss man überhaupt noch selbst Gaspedal und Sonnenblende bemühen?
Die Fahrt wird smart
Dass der Trend zum vernetzten Auto anhält, wurde auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas am Anfang dieses Jahres deutlich, als neben klassischen Neuerungen im Bereich der Unterhaltungselektronik unter anderem von Herstellern wie Apple, Android und BMW auch verstärkt Benutzersoftware für die Autobedienung vorgestellt wurde. Auf der Detroit Motorshow im Januar stellte Mercedes seine neue E-Klasse vor, in der Konnektivität groß geschrieben wird, wie Sie in dem Video unten sehen können. Auf dem Genfer Salon im März zogen Alfa Romeo, Audi, VW u.a. nach. Beim Thema Konnektivität im Auto spielen vor allem Themen wie Online-Verkehrsinfos, WLAN-Hotspots, Musikstreaming, aber auch die Bedienung von Autofunktionen mit Touchpads am Lenkrad und das benutzerfreundliche Anzeigen von wichtigen Autodaten wie Reifendruck oder Flüssigkeitsstände eine Rolle. Der Trend geht also nicht nur zum gläsernen Benutzer, auch das Auto gibt immer mehr von seinem Innenleben preis, kann den Fahrer aber dafür auch besser im Straßenverkehr unterstützen.
Da Neuwagen bekanntlich nicht ganz preisgünstig sind und vor allem Premiumhersteller Vorreiter im Smart-Car-Bereich sind, wird es noch dauern, bis die Konnektivität im Auto die Straße gänzlich erobert hat. Eine Alternative zum Neuwagenkauf bietet die Aufrüstung eines vorhandenen Autos, zum Beispiel mit einem hier erhältlichen Kit. Damit ist der Zugriff auf Funktionen wie ein digitales Fahrtenbuch oder einen Autofinder (besonders nützlich in unübersichtlichen Parkhäusern) per Smartphone-App möglich, um nur zwei der Features zu nennen.
Autonom abgefahren: Ein Blick in die Zukunft
Während Smart Cars bereits erhältlich sind, experimentieren Hersteller wie Audi, Mercedes-Benz oder BMW mit komplett eigenständig fahrenden Fahrzeugen, bei denen der Fahrer zum Passagier wird. Google mischt mit seinem Google Car und jüngst durch eine Kooperation mit Fiat Chrysler ebenfalls kräftig mit. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn der Markt für die fortschreitende Automatisierung verschiedenster Lebensbereiche ist so zukunftsträchtig wie einträglich. Doch bevor uns unser Auto die Herausforderung des Fahrens komplett abnimmt, sind von den Herstellern noch viele technische und rechtliche Hürden zu nehmen. Wenn es dann soweit ist, wird das Auto tatsächlich zum Auto, denn das griechische „autos“, von dem sich das Wort ableitet, bedeutet schließlich „selbst“.
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