In der Vergangenheit haben wir bereits auf die Wichtigkeit von Social Media Monitoring in mehreren Beiträgen hingewiesen. Heute möchte ich die Lösung von Brandwatch ausführlich vorstellen.
Im Rahmen einer Blogger Kooperation durften wir Brandwatch Analytics in der Pro Version für mehrere Monate testen. Der reguläre Preis liegt dafür bei 600.- € pro Monat und ermöglicht die Erfassung und Auswertung von 10.000 Mentions pro Monat. Für den Pro Account sind auch flexible Upgrades möglich, falls vorübergehend mehr Mentions benötigt werden. Nach oben werden noch zwei Enterprise Versionen für 2.400.- € monatlich angeboten, die sich an Agenturen und Markenunternehmen richten. Sie erlaubt 1 Million Mentions pro Monat. Die Kernfunktionen entsprechen sich im Wesentlichen bei allen Versionen, Unterschiede kommen durch das Mention Volumen zustande.
Brandwatch Analytics –
Webbasiertes Social Media Monitoring
Beginnen wir mit einer Übersicht der wichtigsten Funktionen.
Die Erfassung von verschiedensten Quellen, wie soziale Netzwerke (Twitter, Facebook, etc.), Blogs, News, Foren, aber auch Bilder und Videos, ermöglicht die Nutzung für folgende Ziele:
- Erfolgsmessung im Marketing – wie sprechen die Nutzer über meine Produkte? Wie hat sich der Sentiment, die Einstellung zu meinem Unternehmen und meinen Produkten entwickelt? Haben die Gespräche und Meldungen an Volumen und Intensität zugenommen?
- Wettbewerbsbeobachtung – Was und wie kommunizieren Wettbewerber? Was denken die Nutzer über Angebote und Services zu anderen Unternehmen?
- Influencer und Multiplikatoren identifizieren – Wer sind die Meinungsmacher zu meinem Unternehmen und meinen Produkten? Hier kann differenziert werden: Wer reagiert am meisten? Wer erreicht die meiste Reichweite? Reagiert der / diejenige positiv, neutral oder negativ auf mein Unternehmen, meine Produkte?
Hier liefert das Monitoring Angaben zum Social Reach, der Zahl der Fans und Follower und wiederum deren Rektionen. - Marktforschung – Setzt man Brandwatch ein lassen sich auch demografische Angaben, Nutzerinteressen oder beruflicher Hintergrund erfassen. Dies hilft bei einem besseren Verständnis für die Zielgruppe, bzw. deren Präsenz auf den jeweiligen Social Media Kanälen. In unserem eigenen Test haben wir etwa festgestellt, dass die Social Media Ergebnisse zum Teil stark von den Besuchern direkt auf der Webseite abweichen. Dies kann etwa daran liegen, dass über die Webseite eine andere Zielgruppe erreicht wird, als diejenige, die mit Social Mentions (Tweets, Facebook Kommentare und Likes) auf die Beiträge reagiert.
- Reputationsmanagement – Im Zusammenhang mit unseren Beiträgen zur Krisenkommunikation und Shitstorm Marketing haben wir mehrfach auf die Wichtigkeit des Reputationsaufbaus und -managements hingewiesen. Brandwatch Analytics bietet hier die Möglichkeit sog. Alerts anzulegen. Über verschiedenste Filter kann sehr kleinteilig bestimmt werden, was einen Alert auslöst. Ein solcher Alarm kann dann an eine beliebige E-Mail Adresse gesendet werden.
Brandwatch zum Reputationsmanagement nutzen
Aufgrund der Wichtigkeit möchte ich hier noch mehr auf das Thema Alerts und Sentimentanalyse eingehen.
Mögliche Filter für das Auslösen eines Alerts können sein:
- Sentiment & Page Type: Verändert sich der Sentiment in Richtung neutral, positiv oder negativ? Als Page Type können Twitter, Facebook, Foren, Blogs, etc. gewählt werden
- Author: Hier lassen sich Listen von zuvor festgelegten Influencern definieren. Berichten z.B. bekannte Medien über mein Unternehmen? Oder wie urteilen Analysten zu Produktneuigkeiten?
- Forum thread: Hier kann definiert werden ab welcher Zahl an Posts oder Views ein Forum Thread berichtet werden soll.
- Blog: Genau wie bei den Foren kann auch eine Zahl an Kommentaren zu einem Blogbeitrag als Auslöser gelten.
- Twitter: Aufgrund der sehr detaillierten Analysemöglichkeiten von Twitter, lassen sich hier die meisten Einstellungen treffen, wie das Bild rechts zeigt.
Zahl der Retweets, Reichweite, Anzahl der absoluten Tweets, Anzahl der Follower, Einfluss der Tweets, Zahl der Einblendungen. Über “User Role” kann angegeben werden, ob die Tweets vom Unternehmen selbst oder der Audience = anderen Twitter Nutzern stammen. - Site: Da vielleicht nicht jeder kleine Blog genauso relevant ist, wie große News Seiten oder für das jeweilige Unternehmen entscheidende Branchenseiten, kann hier entweder über den Mozrank und die Zahl der Backlinks selektiert werden. Also quantitativ. Oder aber individuell eine Seitenliste angelegt werden.
- Facebook: Ähnlich wie bei den Twitter Einstellungen lassen sich folgende Angaben für Facebook treffen:
User Role (Owner, Audience), Mention Type (Post, Comment), Media Type (Link, Photo, Video, Status). Ergänzend kann die Zahl der Likes, Comments, Shares nach Anzahl angegeben. Ab welchem Minimum soll ein Alert ausgelöst werden?
Abschließend noch einige wichtige Fragen, die in einer ersten Übersicht nicht fehlen dürfen. Die Angaben entstammen dem FAQ Bereich von Brandwatch.
Verfügt Brandwatch über Engagement-Optionen direkt aus dem Tool?
Die Brandwatch Analytics Plattform bietet die Möglichkeit, aus dem Tool heraus auf Tweets zu antworten und Tweets/Kommentare auf Twitter und Facebook zu veröffentlichen. Für die interne Kommunikation und das Engagement mit Ihren Team steht Ihnen die praktische Workflow-Funktion zur Verfügung.
Wie viel kosten zusätzliche Logins?
Jeder Kunde erhält mit seinem Account eine unbegrenzte Anzahl an Logins. Wir berechnen keine Extrakosten. Der Account-Administrator kann selbst neue Nutzer hinzufügen.
Kann ich meinen Account verwalten (Administratoren-Rechte)?
Jeder Kunde erhält mindestens einen Administrator-Account. Mit diesem kann er selbstständig Nutzer-Accounts erstellen und verwalten. Nutzer können ihre eigenen Projekte und Queries aufsetzen.
Wie oft gibt es Updates von Brandwatch?
Fortlaufend. Ungefähr alle 2 Wochen werden dem Tool neue Funktionen hinzugefügt. Häufig werden diese eigens nach speziellen Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden entwickelt.
Diese zusätzlichen Funktionen sind für alle Kunden kostenlos und das Tool wird aktualisiert, ohne dass Sie etwas tun müssen.
Wie viele Seiten werden von Brandwatch durchsucht?
Wir crawlen Millionen Quellen/Feeds von Blogs, Foren, Newsseiten, Sozialen Netzwerken, Reviews und anderen Seiten: 70 Mio.+ (Stand September 2013), monatlich wächst diese Zahl um ca. 2,5 Mio.
Als Twitter zertifiziertes Produkt, decken wir Twitter komplett ab und können komplette Streams mit unserem Channel Feature von Facebook und Twitter tracken.
Wenn Sie eine bestimmte Seite, die Sie crawlen möchten, vermissen, können wir diese innerhalb von Minuten hinzufügen. Das ist ein automatisierter Vorgang. Sie nennen uns einfach die gewünschte URL und wir fügen sie im System hinzu. Kunden können zudem Listen mit Seiten, die sie abdecken möchten, hochladen. Neue Seiten werden nach dem Hinzufügen automatisch auf alle Projekte/Queries angewandt.
Wie häufig durchsucht Brandwatch die Seiten?
Im Durchschnitt 3-mal am Tag. Wichtige Seiten crawlen wir öfter, und zwar alle 5-10 Minuten. Bei Twitter haben wir direkten Zugriff auf alle Inhalte, deshalb werden Tweets in der Regel innerhalb von Sekunden oder Minuten erfasst.
Welche Web Inhalte werden von Brandwatch gecrawlt?
Brandwatch betont, dass der Begriff “Social Media Monitoring” eigentlich irreführend ist, weil weit mehr, als nur sozial Netzwerke, durchsucht werden. Natürlich sind PR-Meldungen und Nachrichtenseiten genauso relevant wie Foreneinträge. Die einzige natürliche Grenze ist dort gesetzt, wo Seitenbetreiber aus Datenschutzgründen das Crawling nicht erlauben, bzw. die Inhalte nicht frei zugänglich sind. Detaillierte Angaben hierzu finden sich in einem Blogeintrag aus dem Dezember 2012. Da ich oben nur die großen Zwei erwähnt habe, sei an dieser Stelle erwähnt, dass viele weitere Netwerke wie last.fm, XING, Pinterest, Quora, tumblr, LinkedIn oder Google+ genauso erfasst werden. Bei den Blogs werden bekannte CMS Systeme und Content Netzwerke wie Wordpress, Blogger.com, TechCrunch, Gizmodo oder Wired gescreent.
Bleiben noch die immer wichtiger werdenden Multimedia Inhalte. Content der folgenden Seiten wird herausgefiltert: YouTube, flickr, Instagram, veoh, vimeo, Dailymotion, … .
Eingangs habe ich angegeben, dass sich die Enterprise Editionen an internationale Markenunternehmen richten. Deshalb sei noch erwähnt, dass Brandwatch aktuell 27 Sprachen abdeckt.
Über Brandwatch
Seit 2006 hat sich Brandwatch von einem kleinen Team mit weniger als 20 Mitarbeitern an der Südküste Englands, in Brighton, zu einem weltweit operierenden Unternehmen mit über 300 Mitarbeitern und Niederlassungen in Deutschland (Stuttgart, Berlin) und den USA entwickelt. Im März 2012 hat Brandwatch in einer erneuten, von der Venture-Capital-Gesellschaft Nauta Capital angeführten Investitionsrunde 6 Millionen Dollar erhalten und konnte so die weltweite Expansion, mit einem anfänglichen Fokus auf dem Aufbau des New-York-Teams und der Entwicklung des US-amerikanischen Marktes, noch stärker beschleunigen. Im Mai diesen Jahres gab es eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von 22 Millionen Dollar.
Nach einem weiteren Jahr mit mehr als 100 Prozent Wachstum will Brandwatch die Finanzierung dazu verwenden, die Produkt- und Entwicklungsteams zu verdoppeln und die Investitionen in die technische Infrastruktur zu verdreifachen. Zudem will Brandwatch die Implementation neuer Datenquellen mit Fokus auf schnell wachsende Social Media-Plattformen aus dem asiatischen Raum beschleunigen. Das Unternehmen wird außerdem weiter in die rasante internationale Expansion als auch in den nordamerikanischen Markt investieren, in dem derzeit über 1.000 Marken, einschließlich 30 der Fortune-100-Unternehmen, die Social Intelligence-Plattform von Brandwatch nutzen, um in Echtzeit Einblicke aus dem Social Web zu sammeln und zu managen.
In einem weiteren Post veröffentlichen wir praktische Ergebnisse, die wir in unserem Test zu geistreich78 heraus gefunden haben. Lesen Sie diesen nächste Woche in unserem Social Media Magazin.