Cloud Computing ist seit einiger Zeit in aller Munde und gewinnt zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung.
Ursprünge des Cloud Computing
Wikipedia schreibt zur Geschichte:
Der Begriff „Cloud-Computing“ wurde maßgeblich durch einige schnell wachsende Internetfirmen wie Amazon, Google und Yahoo geprägt. Diese Firmen standen auf Grund des schnellen Wachstums ihrer Nutzerbasis vor dem Problem, ständig wachsende Systeme vorhalten zu müssen, die auch zu Spitzenlastzeiten (für Amazon wäre dies z. B. das Weihnachtsgeschäft) ausreichende Performance bereitstellen.
Für Amazon war diese Spitzenlast im Jahr 2006 um den Faktor 10 höher als die Grundlast im Tagesgeschäft. Um diesem Problem zu begegnen, entschied man sich, die (serviceorientierte) Architektur und die Dienste, die man zum Bewältigen der zum Teil stark schwankenden oder auch sehr hohen Nutzerzahlen entworfen und etabliert hatte, zu einem Produkt zu machen, das man nach außen hin anbietet, d. h. dass dieses Problem in Spitzenlastzeiten auf die Nutzer der Cloud verteilt wird.
eco – der Verband der deutschen Internetwirtschaft lieferte diese Woche aktuelle Zahlen zum Cloud Computing
Studie zur deutschen Internetwirtschaft prognostiziert einen erheblichen Aufschwung
Cloud Computing auf dem Vormarsch: Anbieter von Internet Services und Anwendungen steigern ihren Umsatz bis 2016 voraussichtlich auf etwa 9,6 Milliarden Euro. Bei einem Volumen von heute rund 3,7 Milliarden Euro entspricht das einem Gesamtwachstum von mehr als 150 Prozent oder 37 Prozent im Jahr. Das ergibt die aktuelle Studie vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco und der Unternehmensberatung Arthur D. Little.
Services und Anwendungen sind ein wesentlicher Treiber der Internetwirtschaft: Seit 2009 hat sich der Umsatz in diesem Sektor mehr als verdoppelt. Dieser Trend verstärkt sich laut Prognosen von eco und Arthur D. Little sogar noch: 2016 erreicht die Wachstumsrate einen Spitzenwert von etwa 40 Prozent, die Umsätze werden sich in diesen drei Jahren annähernd verdreifachen.
Cloud Computing treibt das Wachstum an
Der Grund für die Hochkonjunktur in diesem Bereich: Immer mehr Unternehmen außerhalb der Internetbranche entdecken die Vorteile internetbasierter Services für sich. So gewinnt vor allem das Segment Cloud Computing in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung. „Die Akzeptanz der ausgelagerten Datenverarbeitung wächst und die Nutzung wird komfortabler: Immer mehr Apps auf mobilen Endgeräten greifen auf Cloud-Dienste zu“, erklärt Harald A. Summa, Geschäftsführer von eco. „Das ist einer der Gründe für das fantastische Wachstum in diesem Bereich.“
Der meist genutzte Dienst ist Software as a Service. Hier wird der Zugriff auf Programme in der Cloud gewährt, die der Kunde dann beispielsweise über seinen Browser benutzen kann. Das bringt viele Vorteile mit sich: Der Nutzer kann nur selten benötigte Programme je nach Bedarf mieten und sich somit den Kauf sparen. Die Kapazitäten in der Cloud sind außerdem den Erfordernissen entsprechend skalierbar. Somit können Unternehmen auf wachsende Anforderungen oder kurzfristige Belastungsspitzen flexibel und vor allem kosteneffizient reagieren. Immer mehr Firmen nutzen diese Vorteile. Der Umsatz in diesem Segment soll jedes Jahr durchschnittlich um 53 Prozent wachsen und 2016 die Sechs-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten.
Die anderen Cloud-Dienste Platform as a Service und Infrastructure as a Service werden ähnlich hohe Wachstumsraten aufweisen können, allerdings von einer deutlich kleineren Basis aus: So richtet sich PaaS an die relativ kleine Zielgruppe der Webentwickler. Der Bereich IaaS vermietet keine Software, sondern bloße Rechenleistung und Speicherkapazität. 2013 setzt das Segment noch 310 Millionen Euro um, nach der Studie wird es jedoch schon 2016 die Grenze von einer Milliarde Euro Umsatz überschreiten.
Selbst die aktuelle Datenschutz-Affäre wird den Konjunkturschub der deutschen Internetwirtschaft wohl nicht ausbremsen. Harald A. Summa beurteilt die Lage optimistisch: „Für die deutschen Anbieter kann das sogar zum Wettbewerbsvorteil werden, da sie schon jetzt mit besonders hohen Sicherheitsstandards arbeiten.“
(Quelle: eco.de Pressemeldung)