Mit einem Wert von 83 Milliarden Euro gilt Deutschland als der größte und wertvollste E-Commerce-Markt Europas. Besonders im Pandemiejahr 2020 boomte der E-Commerce in Deutschland: Über 62,4 Millionen Online-Shopper tätigten 2020 ihre Einkäufe online – bis 2025 soll diese Zahl auf mehr als 68 Millionen ansteigen.
Verschärfter Wettbewerb im E-Commerce
Mit der Nachfrage steigt bekannterweise auch das Angebot – das gilt für klassische Endverbrauchermarktplätze ebenso wie für B2B-Onlieshops. Branchenexperten sind der Meinung, dass sich die Wettbewerbssituation im E-Commerce insgesamt verschärft hat. Dies geht auch aus einer aktuellen Studie unter Marketing-Entscheidern aus verschiedenen B2B-Branchen hervor. Laut dieser Erhebung gehen 74 Prozent der Befragten davon aus, dass der globale E-Commerce-Wettbewerb insgesamt zunimmt. Somit gilt es in diesem mittlerweile stark umkämpften Markt als Hauptaufgabe, nicht in der Masse an Angeboten unterzugehen und sich im Zuge dessen als verlässlicher Händler zu etablieren. Worauf achten die Kunden also beim Online-Kauf? Und wie kann man einen Kunden in der schnelllebigen Welt des E-Commerce dauerhaft an sich binden?
Laut der Studie verspüren 86 Prozent der Befragten neben dem verstärkten Wettbewerb einen wachsenden Zeitdruck, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Die Kombination aus dem zunehmend globalen Wettbewerb, der steigenden Zahl von Produkten sowie der zu betreuenden Kanäle resultiert unweigerlich in wachsender Komplexität für den Hersteller oder Verkäufer. Das Risiko ist hoch, dass besonders die Customer Experience darunter leidet, denn oft wird bei Markteintritt eines neuen Produkts der Stellenwert von präzisen und konsistenten Produktinformationen vergessen. Eben diese Kundenerfahrung ist nicht zu vernachlässigen – oftmals reicht bereits eine einzige schlechte Erfahrung während des Online-Einkaufs, um einen Kunden für immer zu verlieren. Jedoch ist das Management von Produktinformationen gerade im Fertigungsbereich zu einer vom Menschen nahezu nicht mehr lösbaren Aufgabe geworden.
Automatisierung, KI und moderne IT-Lösungen
Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung können dabei helfen, die Kauferfahrung zu verbessern. 92 Prozent der befragten Produktionsunternehmen nutzen sogar bereits diese Technologien, um ihre Produktinformationen für verschiedene Kanäle anzupassen. Dieser für die Fertigungsbranche überraschend hohe Anteil ist unter anderem darauf zurückzuführen, wie die jeweiligen Unternehmen Automatisierung und KI in ihrem eigenen Kontext einsetzen.
Denn oft kommen in der industriellen Fertigung bereits PIM-Systeme zum Einsatz. Diese „Product-Information-Management“ -Lösungen helfen dabei, komplexe Daten für Tausende von Produkten zu verwalten und deren Genauigkeit und Vollständigkeit zu garantieren. Das Management komplexer Produktlinien kann eine zusätzliche Herausforderung darstellen, insbesondere für große, multinationale Unternehmen. Darüber hinaus müssen diese Daten möglicherweise internationalen Standards entsprechen und technische Spezifikationen in mehreren Sprachen kommunizieren. Auch hier sorgen PIM-Lösungen für eine konsistente Umsetzung.
PIM-Systeme schaffen daher ein Level an Zuverlässigkeit bei Produktinformationen, welches sich mit menschlicher Arbeitskraft kaum noch erreichen lässt. Nur wenn Produktinformationen konsistent korrekt und zuverlässig sind, können ein tiefes Vertrauen zwischen Verkäufer und Käufer und somit auch eine langfristige Kundentreue entstehen.
Die gesamte Studie gibt es hier zum Download.
Über die Autorin
Katja Dömer ist eine erfahrene Tech-Marketing-Expertin und seit 2020 CMO von inriver. Vor ihrer Tätigkeit bei inriver leitete sie erfolgreich ihr eigenes Marketing-Consulting-Unternehmen und beriet internationale Organisationen in wettbewerbsintensiven Märkten hinsichtlich der Optimierung von Demand Generation, Branding und Go-to-market. Davor bekleidete sie verschiedene Führungspositionen in globalen Softwareunternehmen, darunter SuccessFactors/SAP und Qlik.