Zebramobil stellt Carsharing in München ein

von Stefan Hoffmeister
Veröffentlicht: Letzte Aktualisierung am: 2 Kommentare
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Vor kurzem habe ich noch über das Münchner Start-Up Zebramobil berichtet. Den, nach eigenen Angaben, einzigen konzernunabhängigen Carsharing Anbieter (mit einem Free Floating Modell) in Deutschland. Nun erreichte mich via Twitter folgende traurige Nachricht:

Mitteilung von Zebramobil an seine Kunden

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Auf der Homepage des Unternehmens heißt es:

Liebe Kundinnen und Kunden,

ZebraMobil wird zum 10. Juli 2013 sein Car-Sharing-Angebot in München einstellen. Zurückblickend möchten wir uns zuallererst bei Ihnen, unseren Kunden, herzlich bedanken für Ihre Treue, Ihren Zuspruch, Ihre Anregungen und für die vielen freundlichen Interaktionen! Ohne Sie wäre ZebraMobil nicht möglich gewesen.

Im April 2011 ist ZebraMobil als erster stationsunabhängiger Car-Sharing-Anbieter in einer großen Stadt gestartet. Seitdem hat sich Car-Sharing rasant entwickelt: Eine Reihe neuer Angebote von Autoherstellern und -vermietern sind auf den Markt gekommen, Car-Sharing-Fahrzeuge sind in vielen Städten ein alltäglicher Teil des Straßenbildes geworden, und hunderttausende Menschen haben sich entschieden, Car-Sharing-Nutzer zu werden. Wir sind stolz, diese Entwicklung mitgeprägt und Car-Sharing um einige Neuerungen bereichert zu haben, wie z.B. ein nach Stand- und Fahrtzeit differenziertes Preismodell, Fahrzeugsuche und -buchung per SMS und die automatische Kostenbremse bei der Parkplatzsuche.

Seit unserem Start mit zunächst nur vier Autos und ohne Mitarbeiter sind wir um ein Vielfaches gewachsen, und die Nachfrage entwickelt sich weiterhin steil nach oben. Dennoch haben wir erkennen müssen, dass sich diese Form des Car-Sharings nicht profitabel genug betreiben lässt, um auf Dauer für ein unabhängiges Unternehmen wirtschaftlich attraktiv zu sein. Daher haben wir uns – schweren Herzens – entschieden, unsere Zeit und unsere Ressourcen anderweitig einzusetzen.

Besonders bedanken möchten wir uns bei der Stadt München, den Mitgliedern des Münchner Stadtrates und bei der Münchner Verkehrsgesellschaft für all die Unterstützung und die von Anfang an hervorragende Zusammenarbeit. Wir möchten uns bei Audi für die Offenheit und die Hilfe für eine am Anfang noch neue und ungewöhnliche Idee bedanken und auch bei allen weiteren unserer Partner für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Natürlich freuen wir uns, wenn Sie ZebraMobil auch in den nächsten Wochen weiterhin so ausgiebig nutzen. Für alle Unannehmlichkeiten, die Ihnen durch unsere Entscheidung möglicherweise entstehen, möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen.

In Zukunft wird sich das Team neben der Verwertung unserer Technologie und unseres Patents neuen Herausforderungen widmen.

München, 11. Juni 2013

Matthias Hoene – Michael Ohr

CarJump schreibt dazu:

Zebramobil war das erste Unternehmen, das auf Stationen verzichtete und die Autos frei parken ließ, wenn auch nur innerhalb der Parkzonen. Gleichzeitig verfügten sie über eines der simpelsten und verständlichsten Preissysteme im Wettbewerb.

Zum Einen hatte Zebramobil wohl eines der kundenfreundlichsten Konzepte, von dem ich mich selbst überzeugen konnte. Andererseits verfügen wohl nicht ohne Grund die anderen Marktteilnehmer über entsprechende Rückendeckung durch Autohersteller oder Großkonzerne. Man darf gespannt sein, wie sich der Markt hier weiter entwickelt.

Gründe für das Aus von Zebramobil

mobilaro schreibt am 12. Juni:

Die Begründung lautet, dass das Geschäftsmodell trotz des Carsharing-Booms nicht profitabel genug war, um wirtschaftlich weiterhin erfolgreich zu sein.

Der schnelle Zuwachs an neuen Carsharing-Angeboten, insbesondere von großen Automobilherstellern, muss zum dem Entschluss beigetragen haben. In der Landeshauptstadt Bayerns gibt es noch die Carsharing-Anbieter Flinkster, DriveNow, StattAuto, Drive Carsharing, Stadtteil Auto und demnächst car2go. Ferner gibt es noch die Internetplattformen wie autonetzer.de oder tamyca.de, die für das private Carsharing genutzt werden.

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2 Kommentare

Tim Bischoff 12. Juni 2013 - 12:23

Zu ergänzen wäre: “Den, nach eigenen Angaben, einzigen konzernunabhängigen Carsharing Anbieter in Deutschland.” im Bereich der freefloating Flotten.

Stationsbasiertes CarSharing hingegen gibt es schon seit mehr als 20 Jahren, sehr oft erfolgreich. Die beiden größten Anbieter (cambio und stadtmobil) sind mittelständische konzernunabhängige Unternehmen. Aber auch viele Initiativen und Vereine zeigen, dass CarSharing auch mit wenig Fahrzeugen und kleinen Flotten funktionieren kann und die ursprüngliche Idee “Weniger Autos auf der Straße” tagtäglich mit viel Engagement weiterentwickelt wird.

Antwort
Stefan Hoffmeister 12. Juni 2013 - 12:27

danke für den Hinweis!

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