Das Jahr 2012 war für die Zukunft von Zur Rose bedeutend. Mit der Übernahme der grössten und bekanntesten Versandapotheke im deutschen Markt, DocMorris, und dem damit verbundenen Aufstieg zum Marktführer im Medikamentenversand im deutschsprachigen Europa konnte die Gruppe ihre Aktivitäten ausserhalb der Schweiz ganz entscheidend stärken. Im durch Preissenkungen geprägten Heimmarkt gelang es Zur Rose, sowohl in der Ärztebelieferung als auch im Versandgeschäft den Umsatz zu steigern. Im Ärztegeschäft bleibt sie marktführend.
Dank einer strategisch optimalen Übernahme und einer wichtigen Kooperation konnte Zur Rose im Jahr 2012 ihr Auslandsgeschäft in eine neue Dimension führen: Mit DocMorris besitzt das Unternehmen seit Dezember 2012 die mit Abstand grösste Versandapotheke im deutschen Markt, und seit Anfang Januar 2013 ist die Versandapotheke Zur Rose in 1350 Filialen der führenden deutschen Drogeriekette präsent. Damit ist eine nachhaltig starke Basis für profitables Wachstum auch ausserhalb der Schweiz geschaffen. Im Heimmarkt wiederum entwickelte sich Zur Rose weiterhin erfreulich: Sowohl der Versand als auch die Ärztebelieferung konnten an Umsatz zulegen.
Auch der Kapitalmarkt honorierte die neuen Wachstumsperspektiven der Gruppe. Die im November 2012 lancierte Anleihe über 50 Millionen Franken zur Finanzierung der Akquisition von DocMorris und der Expansion wurde mehrfach überzeichnet, und die Zur Rose-Aktie weist für 2012 eine Performance von 42 Prozent (inklusive Dividende) aus. In Zahlen ausgedrückt vermag der im Berichtsjahr erzielte Umsatz von 523 Millionen Franken die neue Marktkraft von Zur Rose nur anzudeuten, wurde doch die Akquisition erst am 30. November 2012 vollzogen. Im Jahr 2013 wird der Umsatz der Gruppe 900 Millionen Franken überschreiten. Organisch (ohne Einbezug von DocMorris) wuchs das Volumen im vergangenen Jahr trotz erneut reduzierter Medikamentenpreise um 1 Prozent. In Bezug auf die Profitabilität hatten die Wachstumsinitiativen jedoch ihren Preis: Aufgrund der Kooperation mit dm und insbesondere infolge der Übernahme von DocMorris entstanden hohe einmalige Kosten. Die Amortisation von Goodwill in Zusammenhang mit einer Wertberichtigung der Versandapotheke VfG sowie die Aufwertung der zu einem attraktiven Preis gekauften DocMorris führten zu einem EBIT (Betriebsergebnis) von 7.5 Millionen Franken (Vorjahr: 5 Millionen Franken) und einem Reingewinn von 6.2 Millionen Franken. Die Eigenkapitalquote der Gruppe beträgt gesunde 32.3 Prozent.
Zur Rose Schweiz
Im Ärztegeschäft gelang es Zur Rose, den Umsatz trotz Marktsättigung und Preissenkungen um 1 Prozent zu steigern. Die operative Stärke zeigt sich auch beim Marktanteil per Ende 2012:
Mit 25.3 Prozent baute sie den Abstand zum direkten Mitbewerber aus und bleibt in der Ärztebelieferung marktführend. Im Versandgeschäft erzielte das Unternehmen eine Umsatzsteigerung von 3 Prozent. Die positive Entwicklung geht vor allem auf die im Jahr 2011 lancierten Wachstumsinitiativen wie die Medikationsdienstleistung HomeCare und den Versand von rezeptfreien Medikamenten zurück.
Zur Rose EU
Das konsolidierte Geschäftsvolumen der Pharmadienstleisterin Zur Rose Pharma und der Versandapotheke VfG blieb im Berichtsjahr stabil. Das Jahr 2012 stand bei Zur Rose Pharma und ihrer Kundin, der inhabergeführten Versandapotheke Zur Rose, im Zeichen der umfangreichen Vorbereitungen der Kooperation mit dem grössten deutschen Drogeriemarkt, dm. Seit dem Start der Zusammenarbeit im Januar 2013 verfügt das Unternehmen nun zusätzlich über eine rund 8000 Verkaufsstellen starke Marktpräsenz im deutschen Handel, da DocMorris seinerseits mit Rossmann, der Nummer 2 der Drogeriebranche, mit dem Lebensmitteleinzelhändler REWE und der Postbank kooperiert.
DocMorris
Nach einer Phase mit profitablem Wachstum musste DocMorris im Berichtsjahr erstmals seit mehreren Jahren eine Umsatzstagnation in Kauf nehmen. Diese geht auf die komplexe Einführung eines neuen Warenwirtschaftssystems und den von der früheren Besitzerin bereits Anfang 2012 lancierten Verkaufsprozess zurück – zwei bereits der Vergangenheit angehörende, einmalige Effekte, was die Ergebnisse der ersten Monate des aktuellen Jahres belegen. Im Rahmen der Akquisition von DocMorris wurde CEO Olaf Heinrich in die nunmehr fünfköpfige Zur Rose-Gruppenleitung aufgenommen. Der 42-jährige Wirtschaftsingenieur, seit 2008 an der Spitze von DocMorris, ist massgeblich für die positive Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen Jahren verantwortlich.
Quelle: Pressemitteilung vom 04. April 2013 (Der Link wurde mittlerweile entfernt).
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Letzte Änderung: 07:54:06 – 2016-08-22