15 Marketing KPIs – Grundlage für Erfolgsmessung

von Stefan Hoffmeister
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Schon in jungen Jahren habe ich verschiedenste Marketing Aktivitäten in Unternehmen unterstützt, gesteuert, entwickelt und mitgestaltet. In diesem Artikel möchte ich einen Überblick zu den wichtigsten KPIs (Key Performance Indicators) geben, die Grundlage für die Erfolgsmessung sind. Die Auswahl der richtigen KPIs ist entscheidend, um den Erfolg einer Marketingkampagne oder -strategie zu messen und zu quantifizieren. Indem wir relevante Daten und Metriken analysieren, können wir den Beitrag des Marketings zum Unternehmenserfolg beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um unsere Ziele effektiver zu erreichen. Eine fundierte Erfolgsmessung mittels KPIs ermöglicht es uns, unsere Marketingaktivitäten kontinuierlich zu optimieren und den größtmöglichen Wert für unser Unternehmen zu erzielen.

Allgemeine KPIs

CPL = Kosten per Lead

Die Kosten, um einen Lead zu generieren, , können sowohl offline als auch für Online-Maßnahmen mithilfe von KPIs errechnet werden. Es können Personalkosten, z.B. für Business Development und Call Center, Marketingkosten für Online Advertising und Social Media gegenübergestellt werden.

Unter Zuhilfenahme von Business Intelligence Lösungen und CRM Software lassen sich verschiedene Datenquellen zusammenführen und auf einer zentralen Business Analytics Plattform auswerten und analysieren.

Wichtig ist hier für die Erfolgsmessung den gesamten Sales-Funnel-Strategie zu berücksichtigen. Oder aber mit dem CPA (siehe weiter unten) zu kombinieren. Je nach Geschäftsmodell des Unternehmens fallen noch weitere Kostenpunkte an, wie Unterstützung der Fachabteilung im Business Development oder der Rechtsabteilung beim Vertragsabschluss.

Die KPI (Key Performance Indicator) spielen eine zentrale Rolle bei der Messung des Erfolgs und der Effektivität der Lead-Generierung. Sie dienen als wichtige Metriken, um den Fortschritt und die Zielerreichung im Hinblick auf die Kosten und den Return on Investment (ROI) zu bewerten.

ROI = Return on Invest = Kapitalrendite

Was bringt der Marketinginvest auf der Habenseite? Wie effizient wird mit dem eingesetzten Kapital umgegangen?

Auch hier sollte man wieder den ROI der verschiedenen Marketingkanäle miteinander vergleichen.

CLV = Customer Lifetime Value

Viele Unternehmen gewinnen Kunden nicht nur für einen einmaligen Kauf, sondern als wiederkehrende Käufer. Firmen mit einem Abomodell, wie in der Telekommunikation, Strom, Mobilfunk, Hosting, Domains, etc. halten ihre Kunden in der Regel sogar über sehr viele Jahre. Dementsprechend lässt sich eine Kennzahl wie der Kundenwert als KPI über diesen gesamten Zeitraum errechnen – also über die gesamte antizipierte Geschäftsbeziehung. Das Marketingspending und der Vertriebsaufwand entstehen aber vor allem am Anfang, in den ersten Monaten und sind somit auf das Unternehmensziel ausgerichtet. Würde man die Kosten nur auf das erste Jahr umrechnen, hätte man verfälschte Kennzahlen, vielmehr legt man diese auf den gesamten Kundenwert im Marketing um, um eine realistische Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen. Diese Strategie ermöglicht es, langfristige Entscheidungen zu treffen und die langfristige Rentabilität der Kundenbeziehung zu optimieren.

Bestellwert / Warenkorbwert

AOV = Average Order Value

Besonders im E-Commerce, aber auch anderen Branchen hat dieser Wert eine hohe Bedeutung. Im Onlinehandel insbesondere deshalb, weil hier direkt andere Kosten, wie CPC mit anfallen. Aber auch, weil jede Bestellung Handlingskosten, wie Lager-, Payment- und Versandkosten, mit sich bringt.

Mit diversen Onsite Maßnahmen im Marketing wird deshalb versucht, den Warenkorbwert zu steigern. D.h. Up- und Cross-Selling Angebote sollen den Käufer zu einem Warenkorb verleiten. Auf der Kostenseite wird etwa die Versandkostengrenze optimiert.

Erfahrungen zeigen, dass das Average Order Value auch zwischen den Marketingkanälen variiert. Kunden, die organisch oder direkt auf die Seite kommen kaufen oft mehr ein, als über bezahlte Kanäle. Diese Erkenntnis ist wichtig für die Festlegung der Ziele und Strategien im Marketing , um den Erfolg gezielt zu steigern.

ARPU = Average Revenue per User

Gemeint ist hier der durchschnittliche Umsatz pro Kunde. Dieser bezieht sich meist auf einen bestimmten Zeitraum, also ein Monat, Quartal oder Jahr. Genutzt wird er tendenziell von Unternehmen mit regelmäßigen Käufen, die sich zu einer Gesamtsumme in dem gewählten Zeitraum addieren lassen. Z.B. wenn bei einem Domainregistrar ein Kunde im Kalenderjahr xxx Domains neu registriert oder von einem anderen Registrar transferiert.

Der ARPU ist ebenfalls nützlich, um das eigene Unternehmen im Zuge eines Benchmarkings mit anderen Unternehmen der gleichen Branche zu vergleichen. Aber auch, zur Klassifizierung von Kundengruppen. So haben in der Regel Firmenkunden einen höheren ARPU, als Privatkunden.

Konvertierungszeit

Wie lange braucht es einen Interessenten zu einem Kunden zu machen?

Diese KPI Kennzahl wird eher im klassischen Vertrieb ermittelt und gibt an wie lange der Sales Cycle ist. Sie hilft bei der Vertriebsplanung, um zu ermitteln wie lange das Salesteam in der Regel braucht, um einen Neukunden zu gewinnen. Im Verlauf des Jahres lässt sich so einschätzen, ob etwa ab einem bestimmten Zeitpunkt die Jahresziele realistischerweise noch erreicht werden können – in Abhängigkeit zu der aktuellen Salespipeline und der darin befindlichen Opportunities und deren Phasen. Gleichzeitig kann die Absprungrate analysiert werden, um zu verstehen, wie viele Interessenten die Sales-Pipeline vorzeitig verlassen, ohne zu Kunden zu konvertieren. Dies ermöglicht es, mögliche Schwachstellen im Vertriebsprozess zu identifizieren und zu optimieren.

Lead-to-MQL-Verhältnis

Wie gut werden die Leads vom Marketing qualifiziert?

Stellt die Anzahl der Leads jegliche Form von Kontakten dar, die sich für die Themen, Produkte und Angebote eines Unternehmens interessieren, so werden im weiteren Verlauf des Verkaufstrichters diejenigen näher betrachtet, die vielversprechend sind; also ein größeres Interesse anzeigen oder besser zur Zielgruppe passen. Sie haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu einem Kaufabschluss zu kommen, weil sie entweder dem impliziten oder expliziten Scoring besser entsprechen. Diese Daten sind wichtige KPIs, um die Effektivität der Leadqualifizierung im Marketing zu messen und zu optimieren.

Implizites Scoring = Verhalten der Leads

  • Frequenz der Website Besuche
  • Verhalten auf der Website
  • Verhalten in Formularen
  • Reaktion auf Kampagnen
  • Event Beteiligung

Explizites Scoring = Matching mit den Zielgruppenkriterien

  • Position
  • Bewertung der Position
  • Branche
  • Branchenbewertung
  • Unternehmensgröße

MQL-to-SQL-Verhältnis

Wie viele der Marketing Qualified Leads werden zu Sales Qualified Leads? Hier gilt es immer wieder am Fokus und an der richtigen Zielgruppenansprache zu optimieren.

  • Wird die richtige Zielgruppe angesprochen?
  • Wurden passende Buyer Personas definiert?
  • Sind relevante Kanäle festgelegt worden, um die Zielkunden zu erreichen?
  • Verwendet das Marketing die richtige Ansprache für die Zielgruppen?

Kennzahlen im E-Commerce

Absprungrate

Finden die Besucher wonach sie suchen?

Die Absprungrate bezeichnet den prozentualen Anteil der Sitzungen auf einer Website, bei denen die Besucher eine Seite aufrufen und dann wieder verlassen. Um dies zu verdeutlichen hier ein Beispiel: eine Absprungrate von 45 % heißt, dass Nutzer in 45 % aller Sitzungen nur eine Seite aufrufen und dann die Website wieder verlassen. Die Verweildauer hingegen gibt an, wie lange Besucher auf einer Website bleiben und wie intensiv sie sich mit den Inhalten auseinandersetzen. Eine längere Verweildauer deutet auf ein höheres Interesse und eine intensivere Beschäftigung mit den Angeboten hin. Der Content spielt dabei eine entscheidende Rolle für den Erfolg und die Erreichung der Unternehmensziele, da relevante und ansprechende Inhalte die Besucher zum Verweilen und zur weiteren Interaktion anregen können.

“Die Absprungrate bezieht sich immer auf die erste Seite, also die Zielseite, auf die Deine Nutzer gelandet sind. Die Ausstiegsrate bezieht sich (%) auf die letzte Seite, die der Nutzer auf deiner Seite gesehen hat. Das bedeutet also in % wie oft war eine ausgewählte Seite, die letzte Seite, die ein Nutzer gesehen hat.

Berechnung Absprungrate: Die Absprungrate für Seite A = Gesamtanzahl der Sitzungen bei denen die „Seite A“ auch gleichzeitig die Ausstiegsseite war / Anzahl der Sitzungen bei denen die „Seite A“ die Einstiegsseite war.

Berechnung Ausstiegsrate: Die Ausstiegsrate für „Seite A“ = Gesamtzahl aller Sitzungen auf denen ein Nutzer auf „Seite A“ Deine Seite verlassen hat / Gesamtzahl aller Sitzungen bei denen „Seite A“ aufgerufen wurde.” (Quelle: 121watt)

Metriken wie die Absprungrate und die Ausstiegsrate sind wichtige Messgrößen, um das Nutzerverhalten auf einer Website zu analysieren und mögliche Verbesserungen zu identifizieren.

CTR = Click Through Rate

Die CTR wird in Prozent berechnet und gibt das Verhältnis der Klicks auf ein Werbemittel zu den Impressionen, die das Werbemittel erzielt, an. In der Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielen maßgeschneiderte Maßnahmen zur Verbesserung der CTR in den Suchergebnissen eine wichtige Rolle.

Die Click-Through-Rate wird anhand einer einfachen Formel berechnet:

Anzahl der Klicks / Anzahl der Impressionen * 100 = Click-Through-Rate

Die CTR kann mit Hilfe von Tracking Tools, wie Google Analytics, ermittelt werden.

“Eine hohe CTR spricht dafür, dass das Snippet in den SERPs für den Nutzer ansprechend ist. Die anschließend erreichte Conversion gibt Aufschluss darüber, wie gut das Angebot dem Nutzerbedürfnis entspricht. Allgemein gilt eine niedrige CTR in den organischen Suchergebnissen als wichtige Kennzahl, um die Meta-Description, den Title oder beide Elemente gemeinsam zu optimieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Rich Snippets durch Markup von HTML-Elementen zu erzeugen. Auf diese Weise werden die Suchergebnisse auffälliger, können das Interesse des Nutzers wecken und somit die Klickrate erhöhen.” (Quelle: Ryte) Die Erfolgsmessung der CTR ermöglicht es Unternehmen, die Effektivität ihrer Werbemittel und Suchergebnisse zu bewerten und ihre Marketingstrategie entsprechend anzupassen. Eine regelmäßige Überwachung und Optimierung der CTR kann zu einer verbesserten Klickrate und letztendlich zu einer höheren Conversion-Rate führen.

CPC = Cost per Click

Wichtige Kennzahl im SEA (Search Engine Advertising): Wie viel kostet mich ein Klick auf meine Webseite?

CPC Modelle sind deutlich beliebter als andere Preismodelle wie beispielsweise Tausender-Kontakt-Preise (TKP), bei dem Sie einen Festpreis für 1000 Impressionen zahlen. Das Problem am TKP ist, dass Sie im Voraus nicht wissen, wie viele Klicks aus den Impressionen generiert werden, wodurch die Planung des tatsächlichen Klickpreises schwieriger wird. Eine effektive Strategie sollte darauf abzielen, den CPC langfristig zu senken, um die Akquisekosten zu reduzieren und die Ziele zu erreichen. Eine weitere wichtige Kennzahl im SEA ist die Reichweite, die angibt, wie viele Personen mit den Anzeigen erreicht wurden.

CPA – Kosten pro Akquisition

Im Affiliatemarketing oder auch bei Medienpartnerschaften zahlt man oft nur für tatsächlich generierten Umsatz, bzw. Leads / Kunden. Deshalb ist CPA (Metriken) noch genauer, bzw. aussagekräftiger, als CPC.

CPA (Metriken) liefert auch einen guten Vergleich der verschiedenen Kanäle, die im Marketingmix genutzt werden. So kristallisiert sich im Lauf der Zeit heraus, welche Kanäle am erfolgreichsten sind. Aber auch welche Kanäle für welche Zielgruppen am wichtigsten sind. Die Klickrate ist dabei eine wichtige Metrik, um den Effektivität der Anzeigen und den Erfolg der Akquisition zu messen.

Conversion Rate

Auch Konversionsrate, Konvertierungsrate oder Umwandlungsrate. Die Conversion Rate ist eine wichtige Kennzahl im Marketing.

Dies kann sowohl die Rate der Kaufabschlüsse in einem Onlineshop sein, als auch allgemein die Ausführung einer beabsichtigten Handlung, wie

  • Registrierung für einen Newsletter
  • Anmeldung in einem Forum
  • Beitritt einer Social Media Gruppe

Auf die Conversion Rate (Metriken) wirken diverse Faktoren ein:

  • Usability
  • Targeting
  • Technik
  • Sicherheit
  • Checkout-Prozess
  • Trust-Elemente
  • Produktangebot
  • Pricing
  • Content Qualität
  • USPs und Mehrwerte für den Nutzer

Praktisch jeder dieser Faktoren wird durch eine Reihe unterschiedlicher
Dienstleister abgedeckt, bzw. optimiert.

Interaktionsrate

Eine der wichtigsten Kenngrößen im Social Media Umfeld ist die Interaktionsrate. Diese misst, wie gut die Nutzer auf meine Inhalte reagieren. Hierbei werden die Anzahl der Likes, Shares und Kommentare ausgewertet. Eine hohe Interaktionsrate zeigt an, dass die Inhalte auf Resonanz stoßen und die Zielgruppe aktiv mit ihnen interagiert. Dadurch wird nicht nur die Reichweite erhöht, sondern auch das Engagement und die Bindung der Nutzer gesteigert. Unternehmen können die Interaktionsrate nutzen, um den Erfolg ihrer Social Media Aktivitäten zu messen und ihre Content-Strategie entsprechend anzupassen. Die Erfolgsmessung anhand der Interaktionsrate ermöglicht es, den größtmöglichen Nutzen aus den Social Media Kanälen zu ziehen.

Retourenquote – den After-Sales Aufwand nicht vergessen

Gerade im Fashion Segment entsteht ein hoher Kostenanteil erst im After-Sales. Die Rücksendung von Produkten verursacht Porto- und vor allem Wareneingangs- und Wiedereinlagerungskosten. Die Retourenquote ist ein wichtiger KPI, um den Erfolg im After-Sales zu messen und den damit verbundenen Aufwand zu berücksichtigen.

  • Das Produkt gefällt nicht
  • Ist zu klein oder zu groß
  • etc.

Gerade im Bereich der Größen wird unter Einsatz von Big Data und Machine Learning, aber auch Augmented Reality und Videotools immer mehr daran gearbeitet den Kunden im Kaufprozess zu unterstützen die passenden Produkte auszuwählen und die Ziele zu erreichen.

Ich freue mich auf Kommentare und Hinweise. Wenn ich noch KPIs, die ihr in eurem Unternehmen verwendet, vergessen habe, dann hinterlasst ebenfalls gerne einen Kommentar.

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