Amazon Gewinn im vierten Quartal 2014 befeuert Aktienkurs

von Stefan Hoffmeister
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Vor allem dank eines deutlichen Anstiegs der Amazon Prime Instant Video Abonnenten konnten letzte Woche positive Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2014 verkündet werden.

Da diese deutlich über den Erwartungen der Analysten lagen versetzte die Meldung der Aktie einen Kurssprung, wie man ihn lange nicht bei dem E-Commerce Riesen gesehen hat.

Die aktuellen Geschäftszahlen im Überblick

4. Quartal 2014

  • Umsatz mit einem Plus von 15 Prozent auf 29,33 Milliarden Dollar
  • 591 Millionen Dollar Gewinn
  • 81 Millionen Dollar mehr als im Vorjahresvergleich
  • im Vorquartal gab es noch einen Verlust von über 400 Millionen Euro, hauptsächlich bedingt durch Abschreibungen wegen dem Fire Phone Flop

Gesamtjahr

  • Im Gesamtjahr konnte Amazon einen Umsatz von 88,99 Milliarden Dollar erreichen – eine Steigerung um 20 Prozent gegenüber dem 2013 erzielten Jahresumsatz von 74,45 Milliarden Dollar.
  • Dabei entstanden 241 Millionen Dollar Verlust.
  • Das Jahr 2013 hatte Amazon noch mit einem Gewinn von 274 Millionen Dollar abgeschlossen.

Die Prognose für das laufende Quartal fiel, wie immer, verhalten aus. Amazon rechnet mit einem operativen Ergebnis zwischen einem Verlust von 450 Millionen Dollar und einem Gewinn von 50 Millionen Dollar.

Die Marktplatzumsätze weisen das höchste Wachstum und die größte Profitabilität im Unternehmen auf. Die Margen sollen um das 3-fache über denen der direkten Verkäufe liegen. Offenbar gelingt es, im Gegensatz zu eBay, hier als erfolgreicher Umsatzmittler zu agieren.

Analysts are also enthusiastic about Amazon’s gross profit and operating margin trends. Gross margins increased 3 percentage points in the quarter to 29.5 percent and the company’s operating margin of 3.5 percent — while tiny for many companies — far exceeded analysts’ expectations of 2.2 percent. North America’s operating margin of 5.4 percent — the best in three years — was a positive surprise, too. (Re/code)

Amazon Deutschland Umsätze

  • 2014: 11,919 Milliarden US Dollar
  • 2013: 10,535 Milliarden US Dollar
  • 2012: 8,732 Milliarden US Dollar

Damit liegt Deutschland deutlich vor Japan, 7,912 Milliarden US Dollar, das in 2014 von Großbritannien überholt wurde, 8,341 Milliarden US Dollar.

Amazon Web Services gewinnt an Bedeutung

Da die Cloudsparte unter dem Namen Amazon Web Services, kurz AWS, immer weiter an Bedeutung gewinnt sollen deren Umsätze in Zukunft separat ausgewiesen werden. Bisher waren diese in den anderen Geschäftszahlen versteckt. Verraten wurde nur, dass AWS mittlerweile eine Million Kunden habe.

Laut einer Marktstudie von KHX Investments zum Cloudcomputing Markt soll Amazon Web Services 4,5 Milliarden Dollar in 2014 umgesetzt haben. Ein weiteres jährliches Wachstum von 20 Prozent und mehr wird mittelfristig für möglich gehalten.

In den Bereich von AWS fällt auch der neu gestartete E-Mail Service Amazon WorkMail, der letzte Woche bekannt wurde. Wie üblich ist dieser zunächst nur in den USA als Beta-Version verfügbar. Bei entsprechendem Erfolg wird er dann auch international ausgerollt.

Amazon WorkMail costs $4 per user per month and includes 50 GB of mailbox storage for each user. You can get started with a 30-day free trial for up to 25 users.

Amazon WorkMail and Amazon WorkDocs can also be purchased together for $6 per user per month. This option includes 50 GB of Amazon WorkMail mailbox storage and 200 GB of Amazon WorkDocs storage for each user.

Wie auch in anderen Geschäftsbereichen tritt Amazon hier als direkter Konkurrent zu Webmail Angeboten von Microsoft (Exchange Produkte) und vor allem Google (Gmail und Kalender) an. Zuletzt gab es bereits erste Anzeichen, dass AWS mit neuen Produkten zunehmend auf den Endkundenmarkt abzielt. So zielt Amazon Zocalo auf Dropbox Kunden. WorkMail hat Zocalo integriert, so dass via E-Mail dort abgelegte große Dateien versendet werden können. Gleichsam dürften Funktionen wie das Teilen des Kalenders und die gemeinsame Posteingang Nutzung auch Geschäftskunden ansprechen. Zumal AWS mit hohen Sicherheitsstandards und Verschlüsselung wirbt.

Aufgrund der hohen Skalierungseffekte bei wachsendem Geschäft wird vielfach von einem hohen Gewinnpotential im Cloudgeschäft ausgegangen. Deshalb ist ein tieferer Einblick in diesen Unternehmensbereich besonders interessant.

Die Amazon Aktie sprang am Donnerstag nachbörslich um 12 Prozent nach oben.

Amazon Instant Video im Wohnzimmer

Copyright: Amazon Presse 

Amazon Instant Video als Wachstumstreiber

Die Zahl der Abonnenten des Streaming Dienstes, einer der Vorteile einer Amazon Prime Mitgliedschaft, wuchs im vergangenen Jahr um 53 Prozent. Dies angetrieben durch 1,4 Milliarden Dollar Investitionen in das Video-on-Demand Angebot. Das Wachstum des Konkurrenten Netflix verlangsamt sich, trotz dreimal so hoher Investitionen und zuletzt 57,4 Millionen Abonnenten weltweit. Analysten gehen von rund 40 Millionen Prime-Kunden weltweit aus. Möglicherweise gelingt es selbst bei reduzierten Zuwachsraten Netflix in 2-3 Jahren als größten Streaming-Anbieter abzulösen.

“Als wir den Preis für die Prime-Mitgliedschaft im vergangenen Jahr anhoben, waren wir zuversichtlich, dass die Kunden darin weiterhin das beste Angebot in der Geschichte des Einkaufens sehen würden”, sagte Jeff Bezos.

“Prime is a one-of-a-kind, all-you-can-eat, physical-digital hybrid”

Das Prime Abonnement kostet in den USA 99.- Dollar im Jahr. Prime-Mitglieder, die auch kostenlosen Zugang zu E-Books, Musik- und Videostreaming bekommen, geben einer Studie zufolge bei Amazon mehr als doppelt so viel aus wie Nichtmitglieder.

Quellen:

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