Codename Titan: Apple plant Elektroauto iCar

von Stefan Hoffmeister
Veröffentlicht: Letzte Aktualisierung am: 2 Kommentare
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Apple plant offenbar unter dem Codenamen Titan ein Elektroauto – kommt das iCar als das “Next big Thing” auf uns zu?

An dem Geheimprojekt arbeiteten bereits mehrere hundert Leute, berichteten das “Wall Street Journal” und der Finanzdienst Bloomberg am Wochenende. Auf Berufung informierter Kreise habe laut dem Wall Street Journal Tim Cook das Projekt bereits vor einem Jahr genehmigt. Es werde von Apple-Veteran Steve Zadesky geleitet, der schon am iPod und iPhone mitgearbeitet habe und vor über 15 Jahren von Ford kam. (Der Aktionär) Nachdem Zadesky ein Team von bis zu 1.000 Mitarbeitern aufbauen darf, steckt wohl eine ernsthafte Absicht hinter den Plänen.

Rekrutierung von Automobil-Experten im großen Stil

Benedict Evans schrieb gestern in seinem wöchentlichen Newsletter, dass unter anderem Entwickler von Mercedes-Benz Silicon Valley Team (namentlich der Chef der Entwicklungssparte, Johann Jungwirth) abgeworben sein sollen und Apple sich im Gespräch mit möglichen Partnern befindet. Für das Design, das bei Apple keine kleine Rolle spielt, sorgt ein Fachmann, der schon Konzept-Automobile für Ford entworfen hat, Marc Newson. Er bekommt bereits seit vergangenem Jahr seinen Gehaltsscheck von Apple. Bloomberg Business zitiert Elon Musk von Tesla:

Musk says Apple has been trying to poach Tesla employees, too, offering $250,000 signing bonuses and 60 percent salary increases. “Apple tries very hard to recruit from Tesla,” he says. “But so far they’ve actually recruited very few people.”

Für eine 250.000.- $ Kopfprämie und 60 Prozent Gehaltsteigerung kann man schonmal den Arbeitgeber wechseln.

Wobei man hier anmerken muss, dass Tesla umgekehrt genauso stark versucht hat Mitarbeiter von Apple zum Elektroautopionier zu locken. Von den etwa 6.000 Angestellten sollen über 150 direkt von Apple gekommen sein – mehr als von jedem anderen Unternehmen, schreibt Bloomberg.

Da Apple keine eigene Fertigung hat – die meiste Hardware wird vom weltweit führenden Auftragsproduzenten Foxconn hergestellt – stellt sich die Frage, wer ein solches Fahrzeug bauen sollte. In der SZ wird von Gesprächen mit dem österreichischen Automobilzulieferer Magna Steyr berichtet. Dazu sollen führende US Manager extra ins Alpenland geflogen sein.

Übernimmt Apple Tesla?

An finanziellen Mitteln würde es dem kalifornischen Unternehmen nicht mangeln, das mit seinem hohen Barvermögen (mehr als 178 Milliarden Dollar an Reserven) wahrscheinlich jedes beliebige Unternehmen der Welt aufkaufen könnte. Laut dem Internet Entrepreneur Jason Calacanis könnte Apple in den nächsten 18 Monaten Tesla für bis zu 75 Milliarden Dollar aufkaufen – bevor dieses ob seines ebenfalls starken Wachstums zu teuer wird.

Warum sollte Apple Autos bauen?

Für Apple liegen eine Reihe von Gründen auf der Hand in den Automobilsektor einzusteigen.

  • Der Erfolg von Tesla hat gezeigt, dass der Einstieg in diesen Markt wesentlich einfacher als gedacht ist. Tesla habe belegt, dass auch ein Neueinsteiger Autos bauen könne, sagt Thilo Koslowski, Autoexperte beim Marktforscher Gartner.
  • Pläne für autonome Fahrzeuge von Google zeigen in eine ähnliche Richtung. Technologieunternehmen drängen immer stärker in den Markt der Mobilität.
  • Im Premium Sektor nimmt Technologie einen immer wichtigeren Part im Fahrzeugbau, vor allem aber im Look and Feel, ein.
  • Apple beherrscht die Designsprache wie kein anderes Unternehmen. Da Google mit seinen Fahrzeug Prototypen viel Spott erntete könnte Apple hier Chancen sehen seine Kompetenz auf andere Märkte zu übertragen. Auch für konventionelle Automobile gibt es noch viel Verbesserungspotential. “Ich hasse das Design US-amerikanischer Autos”, soll Apples Design-Guru Jonny Ive gesagt haben.
  • Natürlich kann man sich im Fahrzeugmarkt ganz andere Umsatzgrößen erschließen, als dies jemals mit Smart-TVs oder der Apple Watch möglich wäre.

Letzte Änderung: 06:44:55 – 2018-05-11

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2 Kommentare

Joaquin 18. Februar 2015 - 17:18

Autos sind wie es oft gezeigt wird auch sehr emotionale Produkte und Statussymbole. Ähnlich wie Handys/Smartphones, nur halt in viel Größer und ebenso auch wie bei den Uhren. Es sind Dinge die man vorführt, mit denen man sich von anderen abgrenzt und seinen eigenen Status symbolisiert. Auf diesem Gebiet ist Apple mit seinen Produkten Spitzenreiter und dies wird auch beim iCar von Nutzen sein. Sie wissen wie sie ein Produkt herzustellen haben, so das es andere besitzen und vorführen wollen.

Antwort
Stefan Hoffmeister 18. Februar 2015 - 19:19

da gebe ich recht. Es werden ja Fahremotionen verkauft und nicht der Transport von A nach B. Man kann sicher sein, sollte Apple in den Markt einsteigen, wird man sich am Preisniveau von Tesla orientieren. Allerdings gehe ich davon aus, dass noch etliche Jahre dauern wird.

Antwort

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