Die Quick-Response-Codes (QR-Code) sind nützlich, wenn sie richtig eingesetzt werden. Zum Beispiel bei der Übermittlung von Zahlungsinformationen. Ein Gastbeitrag von Dr. Gerrit Seidel, CEO der SOFORT AG.
Gerüchte gab es schon länger, doch als Amazon-CEO Jeff Bezos sein Smartphone Fire Phone präsentierte, war die Überraschung über das neue High-Tech-Phone groß: realer 3D-Effekt, Ansichten, die durch das Neigen des Smartphones gesteuert werden können sowie die Möglichkeit Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Doch die interessanteste Funktion ist sicherlich Firefly. Der Alles-Scanner soll laut Aussage von Bezos „100 Millionen verschiedene Dinge“ erkennen. Firefly scannt nahezu alles: Produkte, Texte, Audio, Bilder, Videos und vieles mehr und gleicht sie anschließend sofort mit verschiedenen Online-Datenbanken ab. Wird das Fire Phone oder zumindest diese mit ihm vorgestellte Funktionalität zum erwarteten Verkaufsschlager, könnte es auch einem fast schon totgesagten kleinen, schwarz-weißen Quadrat doch noch zum Durchbruch verhelfen: Dem QR-Code.
Die Quick-Response-Codes sind allgegenwärtig – man sieht sie in Zeitschriften, auf Plakaten und in Schaufenstern – allerdings sind sie bislang auch verhältnismäßig irrelevant: Die Response- und noch mehr die Konversionsraten sind gering, kaum einer bleibt am Plakat stehen, scannt den Code und schaut sich dann die Inhalte auf dem Smartphone an. Das liegt daran, dass die transportierten Informationen häufig noch nicht genug an den Bedürfnissen des Nutzers ausgerichtet sind: Dieser erwartet mehr als einen weiteren Werbespot oder eine einfache Landing Page mit Werbebotschaften.
Offline-Rechnungen online bezahlen – Mit Paycode und QR-Code den Medienbruch überwinden
Jenseits von Werbung liegen vielfältige Einsatzbereiche für QR-Codes, die Konsumenten echten Mehrwert bieten. Da ich aus der Payment-Branche komme, möchte ich dies auch an einem Beispiel aus diesem Bereich erläutern: So kann das kryptische Quadrat etwa Zahlungsinformationen übertragen und somit eine Brücke beim Bezahlen von Rechnungen zwischen On- und Offline schlagen. Dazu folgendes Szenario: Ein durchschnittlicher Konsument bekommt einmal jährlich die Abrechnung der Stadtwerke über seine Verbräuche zugesandt, im Normalfall geschieht dies per Post. Manchmal – gefühlt immer – wird dann eine Nachzahlung fällig. Der Bürger muss nun einen Überweisungsträger ausfüllen, entweder digital in seinem Onlinebanking oder auf Papier. Im Onlinebanking müssen dann alle Daten per Hand übernommen werden: Empfänger, Betrag, IBAN, Verwendungszweck und so weiter. Dieser Vorgang ist langwierig und fehleranfällig – kann aber wesentlich beschleunigt werden. Genau dafür hat die SOFORT AG den Paycode entwickelt – bei dem auch der QR-Code eine wichtige Rolle spielt.
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Der Paycode ist der Bezahllink der bekannten SOFORT Überweisung und ist mit einem Link auf einen vorausgefüllten digitalen Überweisungsträger vergleichbar. Der Paycode kann als Zahlencode oder als QR-Code auf die Rechnung der Stadtwerke – um bei dem Beispiel zu bleiben – gedruckt werden. Der Verbraucher scannt dann mit seinem Smartphone den Code ein und landet direkt auf der Website der kommunalen Einrichtung und findet einen vorausgefüllten Überweisungsträger vor, der nur noch mit PIN und TAN des eigenen Onlinebankings freigegeben werden muss. Das erleichtert und beschleunigt den Bezahlvorgang erheblich, zudem gibt es kein Vertippen oder eventuelle Zahlendreher mehr – das Zahlformular der SOFORT Überweisung wird anhand des Codes automatisch mit allen Zahlungsdaten (z.B. Empfänger, Bankverbindung, Verwendungszweck, Rechnungsnummer) ausgefüllt. Mit Hilfe von QR-Code und Paycode wird Bezahlen damit unkompliziert und zeitgemäß für Verbraucher und Unternehmen. Bereits an diesem einen Beispiel wird ersichtlich, wann der QR-Code wirklich nützlich sein kann: Wenn es um die Übertragung von relevanten Informationen über einen Medienbruch hinweg geht.
Hoher Convenience-Faktor schafft viele Einsatzmöglichkeiten
Sein hoher Convenience-Faktor macht den QR-Code im Grunde so attraktiv: Er ist leicht zu verarbeiten, denn nahezu jedes Smartphone kann ihn lesen. Das unterscheidet den QR-Code beispielsweise von NFC (Near Field Communication), eine Technik, die noch längst nicht alle Smartphones beherrschen. QR-Codes sind zudem leicht und günstig zu erstellen. Deshalb eignen sie sich auch sehr gut für Einsatzorte am Point of Sale: Zum Beispiel beim Bezahlen per Smartphone an der Kasse oder um weiterführende Informationen zu Herstellung und Herkunft auf Lebensmitteln unterzubringen.
In China ist die Entwicklung schon einen Schritt weiter: Yilhaodian, Chinas größter Online-Lebensmittelhändler, hat QR Code-Supermärkte eröffnet, allerdings in U-Bahn-Stationen: Verbraucher scannen dort Produkte, die sie einkaufen möchten, bezahlen gleich und anschließend werden die Einkäufe nach Hause geliefert.
Der große Vorteil beim QR-Code ist neben seiner einfachen Multiplikations-Möglichkeit die Steuerbarkeit eines aktiven QR-Codes. Denken Sie an temporär gültige Gutscheine oder Rabatte. Das ist beispielsweise für die Gastronomie und den Einzelhandel interessant, die damit direkt auf die Auslastung reagieren können: Ist die Gaststätte eher schwach besucht, können Happy-Hour-Aktionen („2 für 1“) Gäste zum Besuch animieren. Ist die Einrichtung dagegen gut frequentiert, können Ankündigungen von kommenden Veranstaltungen interessant sein. QR-Codes in Schaufenstern eines Händlers können einen Kurzzeit-Special Deal ankündigen („die nächsten 60 Minuten gibt es 20 Prozent auf alle Jeans“). Mit einem Code auf dem Kassenbon oder am Checkout des Online-Kaufs kann der User mit einem einzigen Scan seinen Einkauf mit Bild auf Facebook posten oder den Händler auf einem Bewertungsportal einschätzen. Gleiches gilt im übrigen auch für den SOFORT Überweisung Paycode: Auch dieser kann terminiert werden und z.B. für das Bezahlen von Offline-Aktionen verwendet werden – wie Gewinnspiele oder Aktionen, die nur für einen gewissen Zeitraum laufen.
QR-Code als Tracking-Tool für Marketingmaßnahmen
Seine Vielseitigkeit macht den QR-Code auch zum idealen Tracking-Werkzeug: Das kleine Quadrat lässt sich in eine Printanzeige genauso leicht integrieren wie auf einem Plakat oder in ein einem Facebook-Banner. Auf Knopfdruck können die Quellen separat getrackt und anschließend ausgewertet werden, welcher Kanal am erfolgreichsten war. Diese Entwicklungschancen zeigen: Der QR-Code, den manche schon abgeschrieben haben, könnte eine Renaissance erleben, denn in den kleinen, pixeligen Kästchen steckt ein unheimliches Potenzial.
Zur Person:
Dr. Gerrit Seidel ist CEO der SOFORT AG. Das Unternehmen bietet mit dem Zahlungssystem SOFORT Überweisung, SOFORT Überweisung Paycode und dem Online-Verifizierungssystem SOFORT Ident innovative Produkte für das sichere Kaufen von Waren und digitalen Gütern im Internet an. Das Unternehmen aus Gauting bei München ist Teil der Klarna Group, Europas führendem Anbieter für alternative Online-Bezahlsysteme, und mit seinem Produkt SOFORT Überweisung Marktführer unter den Direktüberweisungsverfahren in Deutschland. Mehr als 25.000 E-Commerce-Shops wickeln monatlich mehr als drei Millionen Transaktionen mit SOFORT Überweisung ab. Neben Deutschland kann der Dienst auch in Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Polen, Ungarn, Italien, Spanien, Frankreich und UK genutzt werden.