Foodsharing – Lebensmittel Teilen, statt Wegwerfen

von Stefan Hoffmeister
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Gerade in der Vorweihnachtszeit werden wir durch Spendenaktionen und -aufrufe der großen caritativen Hilfswerke, mitten im Konsumrausch, immer weider wachgerüttelt, ob der Armut und Hoffnungslosigkeit in Ländern der dritten Welt. Auch mitten in Deutschland leben Menschen an der Armutsgrenze. Obwohl viele Menschen oft nicht genug zu Essen haben, werden ca. 30 % der Lebensmittel in den Müll geworfen.

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Knapp 82 kg Lebensmittel im Wert von mehreren hundert Euro werfen die Bundesbürger im Schnitt jährlich weg. Zwei Drittel des Abfalls wären vermeidbar, weil die weggeworfenen Lebensmittel noch genießbar sind. Auch Supermärkte, Lebensmittelfabriken und Gastronomie vernichten jährlich mehrere Millionen Tonnen Lebensmittel, sogar die Bauern müssen einen großen Teil ihrer Ernte aussortieren, weil der Handel nur makelloses, genormtes Obst und Gemüse abnimmt. Lebensmittelverschwendung ist ein großes und meist übersehenes Problem der modernen Konsumgesellschaft und fehlender Wertschätzung.

so geht Foodsharing

Getreu dem Motto “sharing is caring” hat ein kleiner Verein, aus Köln, hier ein tolles Modell aufgebaut – Foodsharing. Und so funktioniert´s:

Foodsharing - so gehts

 

Auf der Plattform foodsharing.de können überschüssige Lebensmittel eingetragen werden. Es wird ein Abholort festgelegt. Auf der Webseite werden dem “Nehmer” verschiedene Warenkörbe angezeigt, um die er sich bewerben kann. Der “Geber” kann dann einen Interessenten auswählen und mit ihm die Abholung vereinbaren.

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Gegenüber deutsche-startups.de sagte Valentin Thurn, 1. Vorsitzender des Vereins:

“Wir möchten mit Foodsharing nicht nur Salatköpfe retten sondern auch die Köpfe der Menschen verändern, damit sie Essen wieder mehr wertschätzen. Wer gibt dem wird gegeben – das kann ich auch von Foodsharing berichten, als ich Äpfel aus meinem Garten weitergegeben habe und eine junge Frau mir ungefragt Mangold mitbrachte, den sie gerade frisch geerntet hatte.”

Foodsharing ist weit mehr als nur Teilen von Lebensmitteln

Foodsharing bleibt aber nicht beim reinen Teilen von Lebensmitteln stehen. Es gibt auch eine rege Community, wo man sich gegenseitig zum Kochen oder Essen einladen kann. Wo wird heute in einer zunehmenden Gesellschaft von Single Haushalten noch gekocht, zusammen gegessen? Die bisherige Erfolgsbilanz des Vereins kann sich sehen lassen:

Foodsharing Claim

Eine Übersicht der Städte, in denen man derzeit ein Angebot findet, ist hier einzusehen: http://foodsharing.de/staedte

viel Engagement, Crowdfunding und Ehrenamt

Das Projekt FOODSHARING wurde Anfang 2012 in Köln ins Leben gerufen. Zu den Initiatoren gehören Valentin Thurn (Dokumentarfilm ‘Taste the waste’) und Stefan Kreutzberger (Buch ‘Die Essensvernichter’). Beide haben bereits im Vorfeld auf das Thema der Lebensmittelverschwendung aufmerksam gemacht. Im Mai wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet, der sich um die Organisation und Realisation des Projektes kümmert. Die Programmierung der Website wurde erfolgreich über Crowdfunding finanziert. Am 12.12.12 geht FOODSHARING.de deutschland weit online. Zu den Startregionen, in denen das Projekt gezielt beworben wird, gehören: Köln, Berlin, Kreis Steinfurt und Stadt Ludwigsburg.

Ein mittlerweile so großes Netzwerk, Logistik, EDV und Betreuung der Webseite verlangen vor allem eines: Hingabe und Glaube an die gute Sache. deutsche-startups.de zu der bisherigen Finanzierung und Mitarbeiterstruktur:

Die Finanzierung der Website-Programmierung wurde mit einer Crowdfunding-Aktion bei Startnext erreicht, worüber 11.500 Euro eingenommen werden konnten. Die weitere Finanzierung findet über Spenden statt. Neben den 13 aktuellen Ehrenamtlichen im Verein können sich Nutzer gern weitergehend engagieren. Im Freiwilligenprogramm gibt das ProjektAnregungen, zum Beispiel werden Mitmacher gesucht, die die Foodsharing-Idee verbreiten, Lebensmittel abholen und verteilen oder sich als Ansprechpartner für die lokale Presse zur Verfügung stellen.

Wer das Projekt auch finanziell unterstützen möchte, kann dies hier tun: http://foodsharing.de/spenden

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