Gibt es eigentlich etwas, das noch nicht online erhältlich ist? Dieser Gedanke mag einem kommen, wenn man die E-Commerce-Branche beobachtet. Selbst Produkte, die eigentlich zuvor anprobiert werden müssen, werden erfolgreich über diesen Kanal vertrieben, als Beispiele seien Brillen oder Parfum genannt. Nun gibt es sogar ein Online-Pfandhaus.
Unter den Produkten, die online eingekauft wurden, ist eines ganz oben: Fahr- oder Flugtickets. 20 % der Befragten gaben an, diese Produkte als Letztes gekauft zu haben, dies ergab eine Erhebung von Fittkau & Maaß Consulting. Auf Platz zwei landeten Bücher mit 15,7 % und danach kostenpflichtige Apps mit 11,4. Auf Platz vier folgen Kleidung und Schuhe mit 10 %. Musik, DVDs, CDs oder Reisen, Hard- oder Software und Spielzeug landeten auf den hinteren Plätzen.
Online Kreditvergabe steckt noch in den Kinderschuhen
Diese Produkte werden erfolgreich online vertrieben – andere Produkte wie Kredite stehen noch am Anfang. Pfandkredite sind hier eine Sonderform. Ihr großer Vorteil ist die vergleichsweise schnelle Verfügbarkeit des Geldes und die fehlende Bonitätsprüfung. An ihre Stelle treten Wertgegenstände wie Markenuhren, die gerne beliehen werden. Anbieter iPfand funktioniert ähnlich wie ein reguläres Pfandhaus, hat allerdings ein paar logistische Hürden, die den schnellen Kredit etwas verlangsamen.
- Zuerst müssen Interessierte iPfand mitteilen, was verpfändet werden soll. Mithilfe eines Eingabeassistenten ist es leicht, alle nötigen Angaben zu machen. Diese Anfrage wird übermittelt und ein Angebot seitens iPfand geschrieben.
- Akzeptiert der Kreditnehmer das Angebot, wird der Wertgegenstand abgeholt – um die Logistik kümmert sich iPfand. Nach der Endprüfung überweist das Online-Pfandhaus den vereinbarten Betrag aufs Konto.
- Wenn die Raten des Kredits wie vereinbart beglichen sind, erhält man den Wertgegenstand zurück.
Gesetzliche Vorgaben für Pfandkredite
Pfandkredite sind gesetzlich geregelt, von diesen Regelungen ist auch ein Online-Pfandhaus nicht ausgenommen. Dazu gehört die Regelung, dass eine Verzinsung von einem Prozent des Darlehensbetrages erhoben wird. In der Regel beträgt die Laufzeit eines Pfandkredits 3 Monate. Was zunächst wie ein günstiges Angebot klingt, ist es bei näherem Hinsehen nicht mehr. Die Pfandhäuser leben davon, zusätzliche Gebühren zu nehmen, etwa für die Lagerung. Erst wenn alle Gebühren berücksichtigt und auf ein Jahr gerechnet werden, erhält man den effektiven Jahreszins – den vergleichbaren Wert. Meistens wird dieser Nachteil jedoch von den Vorteilen wie einer fehlenden Bonitätsprüfung und der Schnelligkeit der Bearbeitung aufgewogen.