Der Versand von Tiernahrung und Zubehör für das heimische Haustier hat sich für einige Händler zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Der Haustier-Markt hatte 2012 laut dem Industrieverband Haustierbedarf ein Marktvolumen von knapp 3,9 Milliarden Euro. Seit Oktober 2013 wird dieses Feld nun auch von einem Unternehmen, Petobel, des ProSiebenSat.1-Inkubators Epic Companies bearbeitet.
- Neben der Eigenmarke Belmino und Belua Gold, finden Kunden hier Produkte aller bekannten Marken wie animonda, Royal Canin, Hill’s, Hunter, Vitakraft, RINTI oder Futter in Lebensmittelqualität von TERRA CANIS, sowie essentielles Zubehör oder Spielzeug aller führender Hersteller.
- Petobel ist mehr als nur ein Onlineshop: Mit seinem Online-Magazin (magazin.petobel.de) fungiert Petobel zunehmend als Ratgeber und versorgt Tierfreunde mit nützlichen Tipps, Tricks und Trends.
- Die Facebook-Fanpage zählt mittlerweile annähernd 80.000 Fans, die auf der Plattform amüsante Tiergeschichten teilen und sich über wichtige News rund ums Haustier informieren.
- Petobel lancierte bereits die erste erfolgreiche TV-Kampagne, die seit Oktober 2013 deutschlandweit auf den Sendern der ProSiebenSat.1 Gruppe zu sehen sind.
Neben der multimedialen Unterstützung von ProSiebenSat.1 setzt Petobel somit konsequent auf den Community Aufbau in den sozialen Netzen und der Lieferung von Mehrwert durch die Bereitstellung von hochwertigem Content.
ProSiebenSat.1-Inkubator EPIC Companies
Der Company Builder von ProSiebenSat.1 und Mato Peric, EPIC Companies vereint die Kombination aus Anschubfinanzierung, Medialeistung in Form von TV-Werbung und Gründungsexpertise unter einem Dach. Pro Jahr werden bis zu sieben erfolgversprechende Start-ups aufgebaut. Der Fokus liegt auf E-Commerce Geschäftsmodellen in europäischen Märkten. Das aktuelle Beteiligungsportfolio beinhaltet neben Petobel weitere Online-Unternehmen wie Valmano, Gymondo, Discavo, Amorelie, Department47 und Todaytickets.
Eindeutig erkennbar bei Epic Companies ist auf jeden Fall die E-Commerce-Ausrichtung – auch wenn nur bei Amorelie, Petobel und Valmano klassische Güter, also Produkte, Waren etc, durch die Gegend geschickt werden.
Die Medialeistung spielt dabei eine ganz große, wichtige Rolle, immerhin können die Epic-Start-ups über die TV-Sender der Mediengruppe massiv für sich trommeln. Der Brutkasten sieht darin sein “Alleinstellungsmerkmal” und einen “enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Inkubatoren”.
Insgesamt dürften die Epic-Start-ups aber dank der TV-Werbung einen guten Vorsprung vor anderen Konzepten haben, die nicht direkt im TV werben können. Ein Killertool für ultimativen Erfolg ist dies aber noch lange nicht. Die Umsetzung und andere Faktoren spielen weiter eine große Rolle, damit eine Idee ein Erfolg wird. Wie zu hören ist, zahlt sich die TV-Strategie bei Petobel aber offenbar aus. Trotz der vielen Konkurrenz im Segment soll das Unternehmen bereits gut laufen. (deutsche-startups.de)
Zur Zusammenarbeit zwischen EPIC und Petobel habe ich nachgefragt:
Nach anfänglich sehr intensivem Support, ist Petobel inzwischen relativ eigenständig und wird nur noch in wenigen ausgewählten Themen von EPIC unterstützt. Gleichzeitig übernimmt EPIC als Hauptinvestor eine Kotrollfunktion ein.
Ob und wie dies in Zukunft aussieht wird sich zeigen, insbesondere nach den Veränderungen, die Sie im Update lesen können.
Update:
Während der Erstellung dieses Artikels werden massive Veränderungen bekannt. Olaf Kolbrück fasst die Neuigkeiten auf etailment.de zusammen:
Epic Companies sollte bei ProSiebenSat.1 eine Keimzelle für das digitale Imperium sein. Der Inkubator unter der Leitung von Mato Peric, zuvor Top-Manager bei Rocket Internet, sollte als Brutplatz eine “einzigartige Kombination aus substanzieller Anschubfinanzierung, Medialeistung in Form von TV-Werbung und versierter Gründungsexpertise” vereinen. Doch schon nach einem Jahr kommt der epische Umbau. Es hat sich in dieser Form ausgebrütet, meldet die Morgenpost, wo Mato Peric die Schrumpfkur zur Strategie verklärt.
Ein Großteil der Mitarbeiter wird nämlich in die Portfolio-Unternehmen verlagert. Eigenen Overhead abbauen und Portfolio-Unternehmen stärken, nennt sich so etwas dann. Zuletzt beschäftigte Epic zusammen mit den Beteiligungen 250 Mitarbeiter, rund ein Drittel davon war bislang beim Inkubator selbst beschäftigt.
Ein kleineres Team soll sich indes bei Epic weiter um neue Investitionen kümmern. Entlassungen dürften dabei aber nicht ausbleiben.
Die Umstrukturierung muss man zwar nicht gleich als “Epic Fail” sehen, aber als klares Signal, dass das bisherige Brutkasten-Konzept der Sendergruppe gescheitert ist.
Petobel Expansion nach Österreich
Gegründet wurde Petobel von den ehemaligen Unternehmensberatern Dr. Johannes Cramer und Alexander von Fritsch. Schon zu McKinsey-Zeiten ein unschlagbares Team, verbindet die beiden Manager heute neben einer jahrelangen Freundschaft, die gemeinsame Leidenschaft für den tierischen Onlineshop. Während Johannes vorrangig für Einkauf und Logistik verantwortlich ist, kümmert sich Alexander um die Website und das Marketing.
Im Berliner Büro beschäftigt Petobel derzeit 50 Mitarbeiter. Das Lager befindet sich jedoch in der Nähe von Mainz. Logistisch wird Petobel dort von der Firma Geis unterstützt, die für einen reibungslosen Ablauf sorgt, indem sie sich um die Lagerverwaltung, die umgehende Auftragsabwicklung am Bestelltag sowie um Verpackung und Versandbereitstellung der Artikel kümmert.
Nachdem Petobel im Oktober 2013 erfolgreich in Deutschland startete, folgte im Januar 2014 die Expansion nach Österreich. Der Versand erfolgt zentral aus Mainz, erstmal auch für die anderen Länder.
Rasche Internationalisierung ist Kern unserer Strategie. Österreich war Pilotland für uns. Durch die Expansion in das Land haben wir uns einen Blueprint für alle weiteren Expansionen erarbeitet.
Auf Petobel.de, dem Onlineshop für Tiernahrung, Accessoires und Zubehör, können Kunden per Rechnung und SEPA-Lastschrift zahlen. Partner ist Ratepay. Der Payment-Experte verantwortet die gesamte Abwicklung inklusive Risikoprüfung und das Debitorenmanagement. Neben den Ratepay-Zahlungsarten bietet Petobel auch die Zahlung per Kreditkarte, PayPal und Sofortüberweisung an. Die Rechnung ist bereits heute das meistgenutzte Zahlungsmittel im Onlineshop. Von Anfang an stehen die Kunden bei Petobel im Mittelpunkt. Das Petobel-Team sondierte deshalb bereits vor Start des Onlineangebots ausführlich den Payment-Markt. Ratepay als Payment-Anbieter mit dem höchsten Anspruch an Kundenzufriedenheit passte perfekt als Partner.
„Je reibungsloser die Zahlungsabwicklung, umso sorgenfreier können unsere Kunden bei uns einkaufen – und sich so auf das Wohl ihrer Tiere konzentrieren. Das ermöglichen wir zusammen mit Ratepay“,
so Petobel-Mitgründer und Geschäftsführer Dr. Johannes Cramer. Das Petobel-Sortiment umfasst mehr als 200 Marken und über 10.000 Produkte. Zu 95 Prozent liefert Petobel bestellte Ware direkt am nächsten Tag.
Immer mehr Onlinehändler realisieren, dass vor allem Rechnungskauf zur besseren Konversion und zu wiederkehrenden Kunden beiträgt. Diesen Trend beobachtet Miriam Wohlfarth, Geschäftsführerin von Ratepay:
„Payment ist entscheidender Erfolgsfaktor im E-Commerce. Das hat Petobel von Anfang an erkannt und feiert einen klaren Sieger: Die Kunden lieben es per Rechnung einzukaufen. Davon profitiert das Wachstum des Onlineshops enorm.“
Harter Wettbewerb zu erwarten
Im Kampf um die Kunden wird sich Petobel gegenüber diversen etablierten Marktteilnehmern durchsetzen müssen, so OnetoOne. Die Burda-Mehrheitsbeteiligung Zooplus etwa hat eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr 336 Millionen Euro umgesetzt. Der alteingesessene Händler Fressnapf hat laut einem „Handelsblatt“-Bericht im vergangenen Jahr zwar nur 50 Millionen von insgesamt 1,4 Milliarden Euro über seinen Online-Shop umgesetzt, will diese Summe jedoch innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 350 Millionen Euro steigern.