Blogparade: Digital Natives oder Social Media für Senioren geeignet?

von Stefan Hoffmeister
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Gerade aus dem Urlaub gekommen, habe ich bei Heikes Stadtgeflüster den Aufruf zur Blogparade: “dürfen sich nur unter 30-jährige als Digital Natives bezeichnen”? gelesen. Als ersten Post nach meiner Urlaubspause fand ich es passend ein “Editorial” zu schreiben.

Zu Beginn möchte ich die Fragen, die Heike gestellt hat, kurz zitieren:

  • Gibt es eine Altersbeschränkung für Social-Media-Aktivitäten?
  • Oder sollte es eine Altersbeschränkung geben?
  • Sind nur junge Leute, ich gehe da mal von unter 30-jährigen aus, in der Lage gute Social-Media-Strategien zu entwickeln?
  • Beherrschen die über 30-jährigen die Social-Media-Sprache nicht mehr?
  • Glaubt ihr, dass Facebook nur etwas für Jugendliche ist?
  • Welche Altersgruppe sollte Twitter, google+, Pinterest & Co. nutzen?

Gibt es das richtige Alter für soziale Netze?

Gleich zu Beginn meines Beitrags möchte ich die Frage aufwerfen, ob es denn überhaupt das richtige Alter oder ein bestimmtes Alter gibt, in dem man soziale Netze pflegen sollte? Ja, da könnte ich auch die Frage erweitern: Sollte man jemals damit aufhören zu kommunizieren, soziale Beziehungen zu pflegen? Ist nicht das Wesen des Menschen auf ein Miteinander angelegt? Heißt es nicht: “Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei?” – mir ist klar, dass es ursprünglich um die Frage von Mann und Frau ging – jedoch verbirgt sich dahinter auch die Frage der Zweisamkeit und Gemeinschaft in jeglicher Ausprägung.

Der Mensch ist von Grund auf darauf ausgelegt, zu kommunizieren, sich mitzuteilen, in Gemeinschaft zu leben, sein Leben zu teilen. Da gibt es dann im wirtschaftlichen Bereich die Sharing Economy, die vom Gütertausch lebt. Die Ökonomie, hinter der sich eine Gewinnabsicht verbirgt. Da gibt es es als erste und engste Zelle die Ehe, den Familienkreis, den Freundeskreis – es braucht keine große Transferleistung, um festzustellen, dass wir bei Social Media ebenfalls von “Kreisen”, Freunden, etc. reden.

Ich gehe davon aus, dass man (also Kind, Frau, Mann) im Lauf seines Lebens an Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit gewinnt. Was für mich bedeuten würde, dass man gerade von reiferen Personen, als jüngere Generation, lernen und profitieren kann. Sie einen weiteren, größeren Erfahrungsschatz mitbringen, der “den Jüngeren” noch nicht zuteil geworden ist. Kurzum, um hier den Bogen zu spannen, in der Wirtschaft sprechen wir von den “Wirtschaftsweisen”, den “-senioren”, die ihren Rat und häufig auch ihre Tat bereit- und freiwillig der nächsten Generation zur Verfügung stellen.

Also beantworte ich die oben aufgeworfenen Fragen, wie folgt:

  • der Mensch kommuniziert
  • er lernt und verbessert seine Kommunikation mit zunehmendem Alter
  • generationenübergreifender Austausch, Kommunikation, Zusammenarbeit bereichern und erleichtern das Leben aller Beteiligten

soziale Netze per se sind also nicht altersabhängig!

Digital Natives???

Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass wir immer mehr mit Fachbegriffen, bevorzugt Anglizismen (wieder so einer…) um uns werfen, die dann die meistens die Anwender gar nicht mehr selber verstehen oder erklären können. Jetzt könnte ich, wie zumeist üblich, Wikipedia zitieren, das mit Sicherheit “Digital Natives” definiert (zumindest eine Formulierung gefunden hat, worauf sich die Wikipedia Community einigen konnte). Doch ich möchte hier gerne ein paar eigene Gedanken anbringen:

  • Was ist denn eigentlich digital?
  • Kann ein Mensch überhaupt digital sein?
  • Ist der Mensch nicht vielmehr analog?
  • Wie kann ein analoges Wesen, wie der Mensch, in etwas Digitales “hinein geboren” werden?

Sollten wir also nicht eher, wenn wir das Aufwachsen der jungen Generation mit der modernen Technik meinen, von “digitally equipped upraisal” sagen (hört sich doch toll an)? Oder “Web 2.0 mit der Nabelschnur aufgesogen”?

Ich sage einfach mal ganz provokant: Es gibt keine Digital Natives! Es gibt nur die, die in einem früheren Lebensalter, als sie sich noch leichter und schneller mit technischen Neuerungen zurecht gefunden haben, mit Digitalien konfrontiert wurden.

Aus 1 und 2 mach 3:

Kann also ein junger – wie lange auch immer diese Zeitspanne gelten mag – Mensch, besser Social Media, als ein älterer? Das wage ich an dieser Stelle ernsthaft zu bezweifeln. Ich stimme lediglich der Aussage zu, dass er sich schneller und leichter technische Neuerungen und entsprechendes Wissen aneignen kann, ganz einfach, weil er jünger, aufnahmefähiger und flexibler ist – was jedoch wohl auch eine sehr grobe Verallgemeinerung wäre…

doch Vorsicht vor Althergebrachtem! Digital Awareness

Philipp Steuer, der Heike, zur Blogparade inspiriert hat, weist in einem interessanten Post auf die Gefahren und Probleme hin, die wir an dieser Stelle nicht übersehen dürfen, weshalb ich es für wichtig erachte, sie an dieser Stelle zu erwähnen:

  • Philipp benennt die deutsche Angst vor Neuem mit Neophobie. Folglich: Jugendlicher Enthusiasmus und Innovationen müssen ihren Raum haben!
  • Mut zu neuen Ideen! Nur weil etwas 20 Jahre funktioniert hat, muss es nicht auch in Zukunft weiterhin gelten. Zudem gilt es jungen Menschen Chancen und Möglichkeiten zu eröffnen, wo sie sich einbringen können.
  • Lebenslanges Lernen, insbesondere im weiten Bereich von Web 2.0 und Internet, muss zum Aufbrechen von verkrustetem und überholtem Abschluss-, Ausbildungs- und Berufsbezeichnungsdenken führen. Ich gehe nicht soweit, wie Philipp, und lehne mich gegen Zertifikate auf, diese haben sicher ihre Berechtigung. Allerdings stimme ich damit überein, dass in einer Branche, die sich jährlich, monatlich, wöchentlich, manchmal stündlich, ändert ein anderes Expertentum und dessen Nachweis erforderlich sind.

Ich freue mich auf weitere Beiträge zur Blogparade und eure Ideen und Gedanken zu den Digital Natives und für wen Social Media geeignet ist.

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