The Daily Magazin: auch Online Zeitschriften sterben

von Stefan Hoffmeister
Veröffentlicht: Letzte Aktualisierung am: 0 Kommentar
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In den letzten Wochen habe ich unter dem Tag “Medien” über die Krise der deutschen Zeitschriften Landschaft berichtet. Heute mussten wir erfahren, dass auch Online Magazine nicht vor dem Aussterben gefeit sind.

Ausgerechnet das Magazin “The Daily”, von Rupert Murdoch, ist unser prominentes Opfer der Woche. Am 15. Dezember wird das ausschließlich als App erscheinende Magazin das letzte Mal veröffentlicht. Die Marke soll dennoch nicht ganz vom Markt genommen werden. Die Technologie und ein Teil der Mitarbeiter werden in die The New York Post integriert.

“Vom Start weg war The Daily ein mutiges Experiment im Bereich Digital Publishing und ein verblüffendes Transportmittel für Innovation”, zitiert jetzt die Pressemitteilung Rupert Murdoch. “Leider mussten wir die Erfahrung machen, dass wir nicht schnell genug ein großes Publikum ansprechen konnten, um zu glauben, dass unser Geschäftsmodell langfristig durchzuhalten ist. Deshalb nehmen wir das Beste aus den Erfahrungen mit The Daily und wenden es auf all unsere Angebote an. Ich möchte allen Journalisten, Technikern und Vertriebsmitarbeitern für die harte Arbeit danken, die sie in The Daily gesteckt haben.”

Logo The Daily

Laut dem gut informierten Blog TechCrunch hat der laufende Betrieb 25 Millionen Dollar pro Jahr gekostet. Hätte man das vorher gewusste, wäre die Vorhersage über die Zukunft des The Daily leicht gewesen.

Doch weil die Medienindustrie nichts lieber tut, als über die Medienindustrie zu sprechen, können wir nun Dutzende Beispiele aufzählen, mit Dutzenden von Gründen, warum The Daily gescheitert ist.

Gründe für das Scheitern

MG Siegler nennt in seinem Artikel auf TechCrunch einige interessante Gründe für das Scheitern:

Man könnte tausend Gründe für das Scheitern von The Daily anführen. Seien es News Corp, Rupert Murdoch, die Tablet PC´s, Apple, Google oder noch viele mehr.
Doch hauptsächlich hat The Daily von Anfang an, vielleicht schon vor Beginn, sein eigenes Ende besiegelt.
Grundsätzlich sind News Apps auf einem mobilen Endgerät ein beliebtes Angebot und User wären auch bereit für Inhalte zu bezahlen. Aber dann müssen es wirkliche Inhalte sein, die Mehrwert liefern.

They key, obviously, would be to have great content. Content that people simply have to read. Content that cannot be ignored. The Daily never got there. The content was decent, but to make it in this new world, the content has to be exceptional.

Der offensichtliche Schlüssel zum Erfolg wäre gewesen interessante Inhalte zu haben. Inhalte, die Menschen einfach lesen müssen. Inhalte, die nicht ignoriert werden können. The Daily war nie an diesem Punkt. Der Inhalt war anständig, aber um in dieser neuen Welt einen Unterschied zu machen, muss der Inhalt außergewöhnlich zu sein.

Stattdessen ist man an das Magazin mit seinen bewährten Methoden und Denkmustern aus der Printindustrie herangegangen. Hat die App überfrachtet und am Ende musste der User 500 bis 700 MB herunterladen, um alle Themen zu lesen. Gerade für eine mobile Anwendung bedeutet dies den Todesschuss.

Ein Tablet Magazin sollte von Grund auf für Tablets gemacht werden. Es sollte nicht ein Print Magazin sein, das als App kopiert wird.

Es gilt gerade die Vorteile des Tablet auszunutzen: Keine Seitenbegrenzungen, kein lästiges Blättern von langen Artikeln, Inhalte selber auf die inviduelle Größe zoomen, beim Lesen das Format – horizontal oder vertikal – wählen, zu weiteren Inhalten verlinken, multimediale Elemente einbauen. Verlage, Herausgeber könnten so viele neue Möglichkeiten umsetzen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. The Daily, als nur online erscheinendes Magazin, hätte hier die Speerspitze sein müssen.

Über News Corporation

Die News Corporation (NASDAQ: NWS, NWSA; ASX: NWS, NWSLV) hatte zum 30. September 2012 einen geschätzten Vermögenswert von 60 Milliarden US Dollar, bei einem jährlichen Umsatz von 34 Milliarden US Dollar. News Corporation ist ein diversifiziertes, weltweites Medienunternehmen, das sich auf sechs Kerngebiete konzentriert: Kabel TV Programme, Unterhaltungsfilme, Fernsehen, direkte Satellitenübertragung, Verlagswesen und weitere Projekte.

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