Social Media – für viele klein- und mittelständische Unternehmen (KMU’s) ist diese Art der Kundengewinnung und – betreuung noch immer ein Buch mit sieben Siegeln.
Die folgenden 10 Punkte sollen als Orientierung dienen, um sich in Social Media besser zurecht zu finden.
1.: Halten Sie sich dort auf, wo auch Ihre Zielgruppe zu finden ist.
Soziale Netzwerke gibt es mittlerweile an reicher Zahl. Nicht selten taucht dabei die Frage auf, welche Plattform(en) man denn nun für sein Unternehmen nutzen sollte.
Die Antwort darauf ist: seien Sie dort präsent, wo sich auch Ihre Zielgruppe aufhält.
Doch dies ist manchen Unternehmen gar nicht bekannt. Wer sich nie mit den Netzwerken auseinandergesetzt hat, wird sich mit der Wahl auch schwer tun.
Wer im B2C-Sektor unterwegs ist, also direkt den Endkunden erreichen möchte, für den sollte Facebook zunächst eine gute Wahl sein. Bekanntermaßen halten sich hier ca. 25 Mio. Deutsche auf. Und dies quer durch alle Altersklassen. Facebook ist längst nicht mehr nur ein Privileg der Jugend. Die Wahrscheinlichkeit, hier seine Zielgruppe zu erreichen, dürfte also relativ hoch sein.
Auch für den B2B-Sektor (Unternehmen sind hier die Kunden) stellt Facebook in vielen Branchen mittlerweile eine echte Alternative zu anderen Netzwerken dar.
Weitere Netzwerke sind Google+, Twitter, Pinterest oder Foursquare. Nun müssen Sie aber nicht auf allen Plattformen zugegen sein. Hier kommt es immer auf die Branche an. Natürlich können (und sollten) Sie testen und selektieren. Als Unternehmer sind ebenso die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn zu nennen. Hier können Sie Kontakte zu Gleichgesinnten, Lieferanten aber auch Interessenten knüpfen. Während Xing mehr für agierende Unternehmen aus dem Raum D-A-CH geeignet ist, deckt LinkedIn den gesamten internationalen Markt ab. Besonders stark vertreten, sind hier auch Unternehmen aus Übersee.
2. Achten Sie beim Erstellen Ihrer Unternehmensprofile auch auf die rechtlichen Gegebenheiten
Dies ist ein wichtiger Punkt, der von vielen klein- und mittelständischen Unternehmen meist aus Unwissenheit nicht genügend beachtet wird. Die Folgen sind nicht selten recht kostspielige Abmahnungen. Für viele Kleinunternehmen im übrigen ein Grund, um auf Social Media zu verzichten.
Doch sind die gesetzlichen Vorgaben oder die plattformeigenen Richtlinien keine unüberwindbare Hürde. Im Gegenteil, wer sich hier hinreichend informiert oder beraten läßt, umschifft auch elegant diese Klippe.
Worauf ist hierbei nun zu achten: halten Sie sich bitte immer vor Augen, dass es in den verschiedesten Ländern auch verschiedene gesetzliche Vorgaben gibt, die es zu beachten gilt. So ist beispielsweise das amerikanische Datenschutzgesetz anders gestrickt als jenes aus Deutschland. Da die meisten Leser ihren Firmensitz in Deutschland haben dürften, gehen wir also auch vom deutschen Recht aus.
Wo immer Sie geschäftsmäßig auftreten, benötigen Sie ein Impressum. So, wie Sie es auf Ihrer Webseite hinterlegen müssen, so gehört es auch auf jede Plattform, welche Sie für Ihre Social Media-Aktivitäten nutzen möchten.
Lesen Sie hierzu den Beitrag “Das Impressum in sozialen Netzwerken: wann, wo und wie” – von Markus Wollenweber.
Wichtig ist hierbei, dass dieses leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein muss. Und dies nicht nur für PC’s oder Notebooks, sondern generell für alle Endgeräte einschl. Smartphones und Tablets.
Wenn Sie hier nicht weiterwissen, wenden Sie sich bitte an einen Anwalt oder eine Internet-/Social Media-Agentur. Man hilft Ihnen bestimmt gerne weiter.
Ein weiterer Aspekt sind Urheber- und Nutzungsrechte. Texte, Bilder und Videos, die für den Auftritt genutzt werden sollen, unterliegen Urheber – und Nutzungsrechten. Stammen die Texte, Bilder und Videos allesamt von Ihnen, so haben Sie natürlich keine Probleme mit dem Veröffentlichen. Ansonsten fragen Sie nach, ob Sie diese nutzen dürfen. Lassen Sie sich eine Nutzungserlaubnis am besten immer schriftlich geben.
3. Auf den Inhalt kommt es an
Der Inhalt Ihrer Beiträge, Postings und Tweets ist von entscheidender Bedeutung. Da reine Eigenwerbung auf vielen Plattformen sowohl verpönt, wie auch meist nicht erlaubt ist, macht es hier die Mischung. Bieten Sie Ihren Fans und Followern Mehrwerte durch Informationen oder berichten Sie aus Ihrem Geschäftsalltag. Durch erlaubte Gewinnspiele oder Aktionen können Sie dann auch wieder für sich werben. Versuchen Sie, ein Verhältnis von 80:20 oder 90:10 zu erreichen. Der größere Teil an Beiträgen als Mehrwert, der geringere Teil als Eigenwerbung.
Wer regelmäßiger werben möchte, dem empfehlen wir die dafür vorgesehenen, plattformeigenen Werbemöglichkeiten.
4. Kommunikation hat Priorität
Wie bereits in Punkt 3 beschrieben, hat die Kommunikation mit Ihrer Zielgruppe oberste Priorität, ist sie doch der eigentliche Sinn des Netzwerkens.
So manches Unternehmen hat Netzwerke, wie z.B. Facebook, für seinen Kundensupport entdeckt.
Hier sollte Ihr Augenmerk darauf liegen, möglichst zeitnah auf Fragen zu antworten und Ihren Fans auch das Gefühl zu vermitteln, dass Sie deren Fragen und Anliegen auch ernstnehmen. Begegnen Sie Ihren Fans und/oder Followern immer auf Augenhöhe. Wenn Sie hier einen guten Kundenservice bieten, fördert dies ungemein die Reputation Ihres Unternehmens, bzw. Ihrer Person.
5. Kaufen Sie keine Fans oder Follower
Das Ziel eines jeden Accounts ist es, eine stetig wachsende Zahl an Interessenten zu gewinnen. So sind viele Unternehmen bestrebt, eine möglichst hohe Anzahl an Fans und Follower zu generieren. Hier sollten Sie nicht den Fehler begehen, Fans oder Follower zu kaufen. Kaufen bedeutet hier, dass Sie tatsächlich gegen oft kleines Geld eine gewisse Zahl an Fans in einem Paket erstehen können. Diese Fans bringen Ihnen aber nicht wirklich etwas, da diesen meist der Bezug zu Ihrem Unternehmen komplett fehlt. Die Folge: nach einer gewissen Zeit verlieren Sie diese wieder. Wie gewonnen, so zerronnen.
6. Wahren Sie die Netiquette
Wenn mal etwas nicht gleich funktioniert, es zu Reklamationen kommt oder bei einer Diskussion der Ton abzudriften droht, so wahren Sie hier bitte stets die Netiquette. Sollten Fans oder Follower untereinander einen verschärften Ton auf Ihrem Account an den Tag legen, so können Sie diese höflich aber bestimmt an die Netiquette erinnern. Ein höflicher Umgang untereinander sollte die Grundvoraussetzung allen Netzwerkens sein.
7. Social Media Guidelines – wenn Ihre Mitarbeiter auch posten und twittern
Das Netzwerken wird auch gerne an Mitarbeiter deligiert. Je größer das Unternehmen ist oder wird, umso eher werden diese in die Betreuung der Accounts eingebunden. Als Unternehmer sollten Sie Ihren Mitarbeitern klare Richtlinien an die Hand geben, damit diese sich auch bewußt sind, dass sie im Namen des Unternehmens handeln und nicht als Privatperson. Hier helfen sogenannte Social Media Guidelines. Für ein kostenloses Muster solcher Guidelines, können Sie sich gerne an den Autor wenden.
8. Bleiben Sie authentisch
Bei allen Social Media-Aktivitäten sollten Sie authentisch sein. Sie brauchen sich in sozialen Netzwerken nicht zu verstellen oder zu verstecken. Zeigen Sie ruhig, wer hinter dem Unternehmen steckt. Einige Unternehmer(innen) neigen dazu, ihr Unternehmen zwar darstellen zu wollen, aber gleichzeitig anonym bleiben zu wollen. Dies ist kontraproduktiv. Auch im Internet möchten Nutzer gerne ein Unternehmen mit einem Gesicht verbinden.
9. Du oder Sie – Die Wahl der Anrede
Auf Facebook & Co bevorzugen viele Menschen das unverbindliche „Du“. Ob Sie Ihre Fans nun duzen oder siezen, ist ganz Ihnen und Ihrer Geschäftsphilosphie überlassen. Hier gibt es kein Reglement.
10. Bei Social Media auf dem Laufenden bleiben
So, wie Sie sich für Ihre Produkte oder Dienstleistungen auf dem Laufenden halten, um keine Trends zu verpassen, so entwickelt sich auch Social Media mit all seinen Facetten ständig weiter. Um dies auch gezielt für Ihr Marketing nutzen zu können, sollten Sie stets informiert bleiben.