Facebook übernimmt Konkurrenten Whatsapp

von Stefan Hoffmeister
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Facebook führt die mobile Revolution an und schluckt seinen Konkurrenten Whatsapp für eine unglaubliche Summe von 19 Milliarden US Dollar.

Der Social Media Riese mit seinen 1,2 Milliarden Nutzern übernimmt den Kurznachrichten und Messaging Dienst Whatsapp mit 450 Millionen Nutzern. Über die Smartphone-App können Nutzer miteinander Text- und Sprachnachrichten, Fotos oder Videos austauschen. WhatsApp hat sich damit fest als SMS-Alternative etabliert.

Damit endet zugleich ein Experiment für einen Kommunikationsdienst, der nicht auf Nutzerdaten aus war und sich nicht durch Werbung finanzierte. Jan Koum hatte stets betont, man wolle das nicht. Der Messaging Dienst finanzierte sich anfangs über den Kaufpreis für die App und zuletzt über eine jährliche Abo-Gebühr von einem Dollar. Angesichts der Größe sei auch so genug Geld für den Betrieb zusammengekommen, beteuerte Koum noch vor einigen Wochen bei der Internet-Konferenz DLD in München.

Jan Koum ist ein ehemaliger Yahoo-Ingenieur und gründete einst mit einem Kollegen die erfolgreiche App. Er wuchs in der Sowjetunion auf, bevor seine Familie Anfang der 90er Jahre in die USA kam. Er könne sich an die Zeit erinnern, da die Wände Ohren hatten. “Unsere Philosophie ist, so wenig über unsere Nutzer zu wissen, wie möglich.”

Seit Jahren hatte es Spekulationen gegeben, Facebook oder Google könnten WhatsApp für eine Milliarden-Summe kaufen. Koum hatte indes betont, die Firma wolle auf Jahrzehnte unabhängig bleiben.

Jan Koum und Mark Zuckerberg zur Übernahme

Almost five years ago we started WhatsApp with a simple mission: building a cool product used globally by everybody. Nothing else mattered to us.

Today we are announcing a partnership with Facebook that will allow us to continue on that simple mission. Doing this will give WhatsApp the flexibility to grow and expand, while giving me, Brian, and the rest of our team more time to focus on building a communications service that’s as fast, affordable and personal as possible.

Here’s what will change for you, our users: nothing.

WhatsApp will remain autonomous and operate independently. You can continue to enjoy the service for a nominal fee.

Auszug aus dem Whatsapp Blog: http://blog.whatsapp.com/

Facebook zu dem Mega-Deal:

“WhatsApp wird uns dabei helfen, unsere Mission zu erfüllen, die ganze Welt zu vernetzen”, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch bei der Verkündung des vollkommen überraschenden Geschäfts. “Whatsapp ist auf dem Weg, eine Milliarden Menschen zu verbinden. Die Dienste, die diesen Meilenstein erreichen, sind unglaublich wertvoll”, erklärte er weiter. Er kenne den WhatsApp-Gründer Jan Koum (37) seit langem und sei gespannt, mit ihm und seinem Team zusammenzuarbeiten, „um die Welt offener und stärker verbunden zu machen”.

Hier die wichtigsten Schlagzeilen:

  • Größte Übernahme in der Geschichte von Facebook.
  • Die Facebook-Aktie fiel nachbörslich um 3 Prozent.
  • Whatsapp hat nur 55 Mitarbeiter
  • WhatsApp-Chef Jan Koum rückt in Facebook-Verwaltungsrat auf
  • Alleine in Deutschland nutzten zuletzt 30 Millionen Menschen den Dienst.
  • Weltweit komme täglich mehr als eine Million Nutzer hinzu, sagte Zuckerberg.
  • 70 Prozent der Leute nutzten WhatsApp jeden Tag.
  • Pro Tag wurden weltweit etwa 18 Milliarden Nachrichten verschickt.

Die Unternehmen teilten am Mittwochabend nach US-Börsenschluss mit: Für die Übernahme legt Facebook vier Milliarden Dollar in bar auf den Tisch. Dazu kommen eigene Aktien im Wert von zwölf Milliarden. Später sollen weitere drei Milliarden Dollar in der Form von Aktien an die Gründer und Mitarbeiter fließen.

Facebook hat bereits einen eigenen Messaging-Dienst mit ähnlichen Funktionen. Dieser soll auch parallel weiterentwickelt werden. Allerdings kaufte Zuckerberg auch schon für knapp eine Milliarde Dollar die Foto-Plattform Instagram, obwohl Facebook-Nutzer bereits Bilder austauschen konnten. Auch die derzeit populäre Foto-App Snapchat, bei der Bilder von alleine verschwinden, wollte Facebook dem Vernehmen nach vor Kurzem für drei Milliarden Dollar kaufen, die Gründer lehnten jedoch ab.

Der Deal um WhatsApp kommt nur wenige Tage nachdem der japanische Online-Händler Rakuten für 900 Millionen Dollar die Kommunikations-App Viber gekauft hat. Das WhatsApp-Geschäft muss noch von den Wettbewerbsbehörden abgesegnet werden. Der Abschluss soll später im Jahr erfolgen.

Vergleich mit anderen Internet Riesen

  • Microsoft kaufte Skype für 8,5 Milliarden Dollar.
  • Apple hat noch nie mehr als eine Milliarde für eine Übernahme gezahlt.
  • Googles bislang größter Deal war die Übernahme von Motorola Mobility – für 12,5 Milliarden Dollar. Wobei hier bereits Teile wieder an Lenovo weiter verkauft wurden.

Quellen:

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