Die Suchmaschinenoptimierung (SEO), allen voran bei Google, gilt als Mysterium, ja undurchdringliches Labyrinth der 1.000 Pfade, und doch unerlässliche Disziplin für Webseitenbetreiber und Webshops. Auch bei allen Makroänderungen, dem Trendthema Content Marketing und Social Media gibt es immer noch “20 SEO-Paradigmen für Unternehmen, die auch zukünftig vorne stehen möchten”. Diese beschreibt Markus Hövener in seinem Buch “SEO – Die neuen Regeln”, das ich heute vorstellen möchte.
Interview mit Markus Hövener, bloofusion
Zu einigen Schwerpunkten in seinem Buch habe ich noch ein kurzes Interview geführt:
Haben Sie 1, 2 Favoriten, in puncto Brandbuilding, abseits der großen Player, wie Zalando, AboutYou – vielleicht aus dem Mittelstand oder KMU Sektor?
Markus Hövener: Einer meiner Favoriten ist wohl www.geileweine.de. Der Name ist natürlich einprägsam, aber dort gefällt mir eher das Gesamtkonzept: eine starke visuelle Umsetzung und Produkte, bei denen man nicht nur zwischen „lieblich“ und „trocken“ wählen kann. Das zeigt eben, dass man eine starke Marke nicht nur über Werbedruck, sondern auch über ein disruptives Konzept aufbauen kann – in diesem Fall: Verkauf doch Weine mal anders als im Supermarktregal oder im Spießerweinladen um die Ecke.
Und ich bin ein absoluter DaWanda-Fan: tolle Website und ein Unternehmen, das es geschafft hat, zum Synonym für Selbstgemachtes zu werden.
Sie spannen ja auch die Brücke zum Personal Branding der Geschäftsleitung, bzw. dem Management. Hier kenne ich tatsächlich nur Beispiele, wie Maler Deck oder ähnliche. Vielleicht kennen Sie ja einen erfolgreichen CEO Blog, bzw. eine Persönlichkeit, die man hier beispielhaft nennen könnte.
Markus Hövener: Wir haben für das suchradar 56 einige Personen interviewt, die alle eher in die Kategorie „kleines Unternehmen mit viel Herz“ reinfallen. Und da ist schön zu sehen, wie über die Aktivitäten auch wertvolle SEO-Signale entstehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Hd3T8m4iraQ&feature=youtu.be
Für diese 56. suchradar-Ausgabe haben wir uns daher für genau das Thema aus Sicht kleinerer Unternehmen entschieden. Denn: Nur die wenigsten Unternehmen haben die Strahlkraft einer Marke wie Apple – und auch nicht die personellen Ressourcen, um in großem Umfang hochattraktive Inhalte zu generieren. Dabei können gerade kleinere Unternehmen mit anderen Vorteilen punkten: Agilität, Nähe zum Markt und Vielem mehr. Unter anderem stellen wir in einem großen Gruppeninterview »echte Content-Helden« vor – authentische Unternehmer und Angestellte, die ihre Zielgruppe mit den richtigen Inhalten erreichen und dann in Kunden verwandeln.
Stark finde ich aber z. B. auch Whisky.de. Wer die Videos (zum The Whisky Video Blog) von und mit Hörst Lüning kennt, weiß, dass da nicht einer einfach nur irgendwelche Videos produziert. Mehr als 16 Millionen Video-Abrufe und fast 25.000 Abonnenten im YouTube-Kanal sprechen da wohl absolut für sich. Dabei sind die Videos gar nicht mal übermäßig professionell umgesetzt. Aber da ist eben jemand, der authentisch ist und dem man abkauft, dass er das macht, was er liebt. Und das zahlt natürlich dann auch perfekt auf die Marke ein.
Welche (3) Punkte sollten man in Sachen Brand / Personal Branding unbedingt vermeiden? (Die Urlaubsfotos vom Vorstand möchte ja wohl niemand sehen…)
Markus Hövener: Das mit den Urlaubsfotos wäre beim Vorstand vielleicht wirklich etwas seltsam, aber bei einer anderen Person würde es vielleicht gut passen – je nachdem, was man so im Urlaub macht. Wenn man z. B. ein Wanderportal betreibt und dann seine privaten Wanderfotos zeigt, wäre es authentisch. Der erste Punkt wäre also der, dass die Inhalte zur jeweiligen Person passen müssen.
Der zweite Punkt wäre die Vermeidung von Beliebigkeit. Personal Branding entsteht meiner Meinung nach nicht durch die Verbreitung von Allgemeinplätzen. Warum guckt man sich denn gerne Wolfgang Grupp von Trigema an? Weil er eben ein Typ mit einer Haltung ist. Da ist es gar nicht wichtig, ob man seine Haltung teilt.
Und der dritte Punkt wäre wohl Kontinuität. Einmal was machen reicht einfach nicht. Es dauert, bis man sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben hat. Dazu muss man lange am Ball bleiben und auch ein konstant hohes Niveau abliefern. In unserer Branche würde man da z. B. Rand Fishkin nennen können, der seit Jahren erfolgreich hochwertige Inhalte für SEO-Community abliefert.
Diese Woche habe ich im Blog ein Interview mit Artur Kosch veröffentlicht. Darin habe ich nach der Budgetverteilung im Online- / Social Media Marketing gefragt. Welche Entwicklung sehen Sie hier? Z.B. mehr in Richtung Content Marketing und Brand Building, weg vom Linkbbuilding.
Markus Hövener: Ich mag den Gedanken nicht, dass Linkaufbau tot ist. Der alte, dumme, törichte, platte Linkaufbau ist tot. Der neue Linkaufbau hat aber extrem viel mit Content und Brand zu tun. Streng genommen ist es etwas, bei dem der Link dann nur noch als Krönung entsteht. Viel wichtiger ist aber, dass auch Erwähnungen und wertvoller Referral Traffic generiert werden.
Abschließende Frage: In Social Media Kreisen wird viel diskutiert, ob Brands ihre eigene Webpräsenz gleich komplett auflösen können und z.B. dank Instant Articles nur noch auf Facebook und Co. setzen sollen. Wie sehen Sie als SEO Experte solche Entwicklungen.
Markus Hövener: Ach, da muss man gar kein SEO-Experte, um das beurteilen zu können. Wenn wir schon über Facebook sprechen: Ich kenne privat recht viele Leute, die dort keinen Account haben und damit auch nichts zu tun haben möchten. Wer also nur dort zu sehen ist, wird mit Sicherheit viele Menschen erreichen können – aber eben nicht alle. Außerdem bin ich dann doch zu abhängig vom Plattformbetreiber. Facebook sperrt ja auch schon mal Seiten oder ändert Richtlinien. Davon sollte man sich nicht abhängig machen.
Es ist also keine Antwort aus SEO-Sicht, sondern eher aus strategischer Sicht.
Vielen Dank für das nette Gespräch.
Allgemeines über das Buch: SEO – Die neuen Regeln
Aus dem Inhalt:
- Die Wichtigkeit der eigenen Marke
- Attraktive Suchergebnisse
- Vergessen Sie platte Metriken
- Die Qualität Ihrer Inhalte
- Das mobile Internet
- Ein wichtiges Signal: Erwähnungen
- Soziale Signale
- Ein Link ohne Traffic ist nicht relevant
- uvm.
Taschenbuch: 180 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3738655425
ISBN-13: 978-3738655421
Größe und/oder Gewicht: 14,8 x 1 x 21 cm
Wer das Buch gleich bei Amazon als Ebook oder Printversion kaufen möchte, kann das über diesen Affiliate Link tun: SEO – Die neuen Regeln: 20 SEO-Paradigmen für Unternehmen, die auch zukünftig vorne stehen möchten
Die ersten Bewertungen dort vergaben alle 5 Sterne und somit Top Bewertungen.
Über Markus Hövener:
Markus Hövener: Gründer und Head of SEO der auf SEO und SEM spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion (www.bloofusion.de). Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Chefredakteur des Magazins suchradar (www.suchradar.de) und Blogger bei den Internetkapitänen (www.internetkapitaene.de). Außerdem ist er Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO und SEM und spricht auf vielen Online-Marketing-Konferenzen (SMX, SEO Day, SEO Campixx, SEOkomm, Search Conference,.). Vor seiner Zeit bei Bloofusion hat er einige der ersten Suchmaschinen Europas entwickelt, bevor er sich 2001 auf die Optimierung von Websites für Suchmaschinen konzentriert und 2002 die Agentur Bloofusion in Kalifornien gegründet hat.