54 % deutscher Onlineshops ohne mobile Webseite oder App

von Stefan Hoffmeister
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Egal wo man hinschaut, seit Jahren wird auf E-Commerce Events, Messen und von Branchenexperten gepredigt: Eine mobile Webseite oder eine App ist entscheidend für den Erfolg in Zeiten der mobilen Revolution. Da überrascht eine Zahl aus der EHI Studie der „E-Commerce-Markt Deutschland 2014″.

Die nachfolgende Infografik zeigt auf welche Vertriebskanäle deutsche Onlineshops, neben dem eigenen Webshop, setzen:

Statista Infografik zu den E-Commerce Vertriebskanälen

Infografik: Fast jeder 2. Onlineshop mit stationärem Geschäft | Statista

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Mobile Webseite und App erst bei 45,6 Prozent der Onlineshops vorhanden

Zwar titelt Statista “Fast jeder 2. Onlineshop mit stationärem Geschäft”, was jedoch für mich nicht die interessanteste Aussage zu der Infografik ist. Vielmehr spannend finde ich zu sehen, dass in einer Zeit wo mehr Tablets als klassische Desktop PC´s verkauft werden und selbst die sog. Phablets bereits die Notebooks und Tablets kannibalisieren NUR 45,6 Prozent der Onlinehändler eine Mobile Webseite oder App verwenden, um diese mobilen User zu erreichen.

Bei Pits & Pretzels gab es eine prägnante Aussage:

“Wenn du heute ein Internet Unternehmen gründest, dann bau zuerst die App, weil du ansonsten ohnehin 50 % deiner Kunden nicht erreichst.” – Erik Podzuweit, Managing Director, Westwing, zur Mobile First Ausrichtung

Obwohl das Bewusstsein im Handel immer mehr geschärft wird mobile Optimierung zu betreiben, tut man sich offensichtlich noch recht schwer. So zeigte die Studie „Mobile Web Commerce Benchmark“, des ECC Köln und der Agentur Anstrengungslos, von April, dass die Mobile Usability und das positive Einkaufserlebnis oft zu wenig vorhanden sind und selbst bei großen E-Commerce Unternehmen hier deutlicher Nachholbedarf besteht. In unserem Bericht dazu heißt es:

„Viele große Online-Händler arbeiten im mobilen Web noch immer an der Pflicht“, so Hans-Joachim Belz, Inhaber der Agentur Anstrengungslos. „Differenzierungsthemen wie Inspiration, Produktberatung und Service finden kaum statt. Die fehlende Unterstützung für kleine Tablets schließt eine wachsende Nutzergruppe vom frustfreien Mobile Shopping aus. Dabei wird mobiles Shop-Design in Zukunft zur Kernkompetenz. Online-Händler sollten sich jetzt darauf einstellen“, erklärt Belz weiter.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch Florian Hermsdorf, der auf Kassenzone zuletzt zwei Beiträge veröffentlicht hat, auf die ich kurz hinweisen möchte:

Die Top100 Onlinehändler: 20% noch immer ohne Mobile Shop

Am Ende des Artikels heißt es in der Zusammenfassung:

Mobile Konzepte sind Mangelware & Shop-Performance häufig schlecht

(…) In weiten Kreisen der Handelsbranche wird Mobile immer noch nur sehr einseitig betrachtet – als ergänzender Absatzkanal für das bestehende Geschäft.
D.h. keiner der betrachteten Händler hat für Mobile ein herausstechendes Konzept aufzuweisen, welches über die reine Übertragung/Optimierung der Onlineinhalte auf Smartphones hinausgeht.

Zudem weisen viele der Shops unzureichende (Mobile-)Performance auf (durch u.a. lange Ladezeiten) und verfügen nicht immer über den vollen Funktionsumfang des dazugehörigen Webshops. (…)

Die Anpassung der Website für Smartphones kann daher nur der erste Schritt sein. Von “Mobile Excellence” sind die meisten Händler jedoch noch meilenweit entfernt.

Conversion Killer Ladezeit: jeder zweite Mobile Shop deutlich zu langsam

Letzte Woche führte Florian Hermsdorf dann die Bedeutung der Ladezeit, im Hinblick auf die Conversions, noch weiter aus. Kam jedoch zu einem niederschmetternden Ergebnis:

Erwartungsgemäß liefern gerade die großen Onlineshops sehr gute oder gute Ladezeiten. So erreichen 8 der 10 größten Onlineshops Mobile Shops akzeptable Ladezeiten von maximal 8 Sekunden. Überraschend schlecht stechen unter den Top10 Shops jedoch Zalando (10,74 Sek.) und Conrad (17,53 Sek.) hervor. (…)

Nahezu jeder zweite der Top100 Onlineshops (41) Mobile Shops hat Ladezeiten von >10 Sekunden und ist demnach für einen komfortablen mobilen Onlinekauf nicht geeignet.

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass der Handel der Entwicklung auf Seiten der Nutzer und Kunden aktuell weit hinterher hinkt. Diese haben jedoch die Erwartung, dass sie beim mobilen Surfen auf hoch performante und ansprechende Webseiten treffen, die sie auch zum Kauf nutzen können. Diese Erwartungen werden vielfach enttäuscht und können vom Handel nicht befriedigend bedient werden. Zum Einen fehlen innovative Konzepte wie man die mobile Revolution für den eigenen Unternehmenserfolg nutzen kann. Zum Anderen gibt es noch relativ hohe Hürden, wie eine erfolgreiche Umsetzung aussehen kann – was die beiden Beiträge auf Kassenzone recht eindrücklich zeigen.

Wer hier über interessante Lösungsansätze verfügt oder positive Erfolgsfälle kennt, kann gerne einen Kommentar hinterlassen oder sich an uns wenden.

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