Chinas eCommerce Alibaba auf Räubertour

von Stefan Hoffmeister
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Nachdem ich in der Vergangenheit über einige Entwicklungen im russischen eCommerce berichtet habe, möchte ich heute den Blick auf die größte Volkswirtschaft der Welt, China, richten. Dort schickt sich Alibaba, Chinas größte Plattform im Internet, an, ihren Aufstieg zu planen.

Alibaba Logo 900 x 400

Zu der chinesischen Unternehmensgruppe gehören mittlerweile mehrere Tochterfirmen:

  • Alibaba.com: Eine B2B Handelsplattform. Die es nun auch in einer deutschen Variante gibt: german.alibaba.com
  • Taobao: Ein Online Auktionshaus. Die Seite besteht seit 2003.
    Taobao.com, Tochterfirma der Alibaba Group, ist die berühmteste Online-Shopping-Webseite in China. Der Marktanteil von Taobao lag 2009 bei über 80 Prozent. Laut german.china.org.cn wurden 2010 durchschnittlich rund acht Millionen Bestellungen täglich über die Webseite abgewickelt. Im letzten Jahr betrug das Handelsvolumen auf der Webseite etwa 400 Milliarden Yuan und könnte 2012 eine Billion Yuan erreichen.
    Am 11. November 2012 berichtete Chinas Top-Internethandelsunternehmen Taobao von einem Umsatz von 19,1 Milliarden Yuan (2,4 Milliarden Euro) während des 24-stündigen Doppelelf-Online-Shopping-Festes. Das ist mehr als zweimal so hoch wie der Umsatz des US-amerikanischen Cyber Monday, der 2011 ungefähr 1,25 Milliarden US-Dollar (976,6 Millionen Euro) einspielte. Laut dem artax Blog hat der virtuelle Markt im Jahr 2011 83,5% mehr chinesische Online-Shopper hinzu gewonnen.
    Ähnlich ebay gibt es auch hier einen eigenen Zahlungsanbieter: AliPay.
  • AliPay: Online Zahlungssystem.
    AliPay ist der führende chinesische Internet-Zahldienst mit annähernd 4 Millionen Nutzern. Aufgrund des Nachholbedarfs im chinesischen eCommerce Markt und der geringen Verbreitung von Kreditkarten besteht hier ein bedeutender Markt, auch für das allgemeine des Internethandels.
  • Yahoo! China: Chinesischer Ableger des bekannten Internet Portals.
    2005 stieg Yahoo für eine Milliarde US-Dollar beim chinesischen Online-Portalbetreiber Alibaba.com ein. Damals hatte Alibaba das China Geschäft von Yahoo übernommen, im Gegenzug hatte Yahoo Anteile an Alibaba gekauft.
    Derzeit ist Yahoo dabei seine Anteile wieder zu verkaufen. Heise.de schreibt dazu:
    Yahoo hat nach jahrelangen Versuchen einen 20-prozentigen Anteil an der größten chinesischen Internet-Handelsplattform Alibaba verkauft. Käufer der Aktien ist für rund 7,1 Milliarden Dollar das chinesische Unternehmen selbst. Yahoo erhalte nach diversen Maßnhahmen, die Alibaba zur Absicherung und Fiannzierung des Geschäfts unternehme mindestens 6,3 Milliarden Dollar in bar sowie neu ausgegebene Alibaba-Aktien für rund 800 Millionen Dollar, teilten die beiden Unternehmen mit.
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Nun zu den aktuellen Entwicklungen.

Die Zukunft liegt im Mobile Shopping

Wie einige andere Global Player auch, allen voran Amazon, versucht die Unternehmensgruppe ihre Positionierung im Mobile Shopping / Commerce zu stärken. Etailment schreibt hierzu:

Obendrein positioniert Alibaba mit Aliyun, im Sommer 2012 gestartet, sein eigenes  mobiles Betriebssystem aggressiv im Markt.  Rund 160 Millionen Dollar wollen die Chinesen pro Jahr in die Weiterentwicklung des eigenen mobilen Ökosystems investieren. Damit peilt Alibaba natürlich zunächst auf über eine Milliarde Telefonkunden in China. Das Cloud-basierte System, die Apps liegen auf einem Server, basiert auf  Linux und will vor allem am Marktanteil des Google-Betriebssystems Android nagen.  Deren Apps sollen über einen technischen Umweg auch auf den Alibaba-Smartphones laufen.

Laut einer aktuellen Studie von iResearch beträgt der Anteil des Mobile Commerce, am gesamten eCommerce, derzeit ca. 4 %. Vergleicht man das mit den USA oder Deutschland, ist hier noch ein riesiger Aufholbedarf.

Im zweiten Quartal 2012 erreichte Alibaba, mit seinen Töchtern Taobao und Tmal Wireless, einen Marktanteil von 75 %. iResearch geht von einem weiteren sprunghaften Anstieg des Mobile Shopping im vierten Quartal 2012, spätestens Anfang 2013, aus.

Nächster Schritt: Börsengang?

Techinasia sieht einen IPO, also einen Gang an die Börse, als nächsten Schritt in 2013.

Die große Frage ist die Unternehmensbewertung. Diese wird aktuell auf rund 40 Milliarden US Dollar geschätzt. Damit würde Alibaba den von Chinas größter Internetsuchmaschine Baidu sogar noch übersteigen. Eric Jackson, vom renommierten Forbes Magazin, geht sogar noch weiter und stellt,. aufgrund der vorherrschenden Marktposition und des ungebremsten Wachstums, eine Bewertung von 150 Milliarden Dollar, bis 2016, in Aussicht.

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