Snapchat ist ein Instant Massaging Dienst für Smartphones und Tablets, der seit 2011 viele junge Nutzer in seinen Bann zieht. Während der Dienst in den USA bereits 26 Millionen Nutzer hat, von denen die meisten zwischen 13 und 25 Jahren alt und etwa 70 Prozent weiblich sind, gibt es hier in Deutschland keine offiziellen Nutzerzahlen.
Dennoch scheint Snapchat mit seinem Konzept den Nerv der Zeit zu treffen: Persönliche Nachrichten werden an ein direktes Gegenüber gesendet und lösen sich dann auf. Weil kein Archiv angelegt wird, sind die Nachrichten auch kein zweites Mal abrufbar.
Wie funktioniert Snapchat?
Snapchat ist eine kostenlose App für Smartphones und Tablets, die sowohl für iOS als auch Android verfügbar ist. Nach einer kurzen und einfachen Registrierung befindet man sich direkt im Kamera-Modus und kann an jeweils einen seiner Freunde Fotos und Videos verschicken. Vorausgesetzt, dass die Freunde natürlich ebenfalls die App installiert haben und im eigenen Telefonbuch zu finden sind. Die Ansichtsdauer lässt sich variieren – zwischen einer und zehn Sekunden. Und darin liegt dann auch der Spaß: Schnelle Bildnachrichten zu versenden, die neugierig machen, die Spaß machen, die den anderen zum Lachen bringen – und natürlich eine Antwort erfordern!
Sind die Bildnachrichten tatsächlich verschwunden?
Was sich nach Miss Moneypenny und James Bond anhört, ist in Wirklichkeit aber keine Zauberei. Während die Nachrichten auf dem Smartphone oder Tablet nur per Screenshot haltbar gemacht werden können (was ein wenig umständlich, aber durchaus möglich ist), bleiben die Daten durch den Internetversand durchaus rekonstruierbar. Erst kürzlich tauchte ein Archiv mit 200.000 privaten Bildern im Netz auf, die unter anderem auch Nacktfotos von Jugendlichen enthielten. Es ist davon auszugehen, dass einige jugendliche Nutzer die Aufnahmen in der Annahme verschickt hatten, dass sie nicht rekonstruierbar wären.
Snapchat aus der Sicht der Werbenden
Weil Snapchat in den USA bereits eine so große Anhängerschaft hat, beginnen auch die ersten Unternehmen (unter anderem Mc Donalds, Taco Bell, Heineken) das soziale Netzwerk als Kommunikationskanal zu nutzen. Da sich die Bildnachrichten ja auflösen, ist es hier wichtig, ein anderes Netzwerk zu nutzen, um auf die Marketingaktion auf Snapchat hinzuweisen. Ist die Botschaft spannend, wird sich die Aktion über sämtliche Kanäle verbreiten.
Mein Fazit:
Snapchat ist eine spannende App, mit der man jede Menge Spaß haben kann. Die Nachrichten, die sich selbst zerstören, können für so manchen Scherz herhalten. Dennoch ist Vorsicht geboten: Diverse Sicherheitslücken sind noch zu schließen, damit Nachrichten nicht aus dem Netz herausgefischt werden können. Bei aller Freude am Versenden von den Instant Messages sollte jeder Nutzer darauf achten, keine kompromittierenden Nachrichten zu versenden. Besonders weil die Nutzer so jung sind, sind hier auch Eltern gefragt, ihre Kinder über Mediennutzung aufzuklären und auf Gefahren hinzuweisen.