Herstellungskosten der neuen iPhones liegen bei 173 bis 199 Dollar

von Stefan Hoffmeister
Veröffentlicht: Letzte Aktualisierung am: 0 Kommentar
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Man musste nicht lange warten, bis die ersten Analysten und Technikfreunde die neuen iPhone Modelle zerlegt und überschlagsmäßig Herstellungskosten errechnet haben. Auch wenn die beiden Geräte von der Performance, der Kamera und dem Fingerdrucksensor äußerlich Unterschiede aufweisen musste man feststellen, dass sie sich vom Innenleben kaum unterscheiden. Eine Untersuchung von IHS iSuppli, die AllThingsD bereits vorab veröffentlichte, ergibt, dass die einzelnen Komponenten für das iPhone 5S, in der 16 GB Variante, zumindest 191 Dollar kosten. Mit einem 64 GB Speicher steigen sie auf 210 Dollar. Das iPhone 5C beginnt entsprechend günstiger bei 173 Dollar.

Angaben zu einzelnen Komponenten

Das Display, das von verschiedenen Lieferanten, wie Sharp, Japan Display Inc. oder LG Display, kommt, nimmt mit 41 $ den größten Kostenblock ein. Während andere Einzelteile, wie etwa der Fingersensor (7 Dollar) oder der neue A7 Prozessor (19 $) deutlich günstiger ausfallen. Der A7 ist ein 64-Bit Chip und komplexer aufgebaut als der 32-Bit Chip des A6. Beide wurden von Apple entwickelt und basieren auf einem Core Design des britischen Chip Herstellers ARM Holdings.

Die unterschiedlichen Prozessoren bedingen auch den Einsatz anderer Memory Chips. AllThingsD schreibt im Detail:

Where the 5s sports a flavor of memory known as LPDDR3 (the LP stands for “low power,” referring to its consumption), the 5c sports a slightly older flavor of memory known as LPDDR2. […] “The newer memory is there to support the higher-end processor,” Rassweiler said.

Andrew Rassweiler ist der verantwortliche IHS Analyst für die Zerlegung der iPhones. Die Speicherchips werden von SK Hynix, Elpida und Samsung geliefert.

Der neue Sensor wird übrigens von Authentec produziert, das Apple im letzten Jahr für 356 Millionen Dollar übernommen hatte. Es war einer der größten Zukäufe in der jüngeren Unternehmensgeschichte. Von vornherein wurde angegeben, dass Authentec einen Fingerabdruck Sensor exklusiv für Apple entwickeln sollte:

The Restricted Information may be used solely for the purpose of developing a 2D fingerprint sensor for Apple that is suitable for use in an Apple product.

Wie bei Apple üblich ging es vor allem auch um die Sicherung von wertvollen Patentrechten:

There’s also more money changing hands: Apple is paying $20 million for rights to certain patents, and then has an option to pay as much as $115 million for other patents it chooses.

Auch wenn es nicht leicht ist genaue Werte zu ermitteln, da die Preise natürlich nicht öffentlich von den Zulieferern erfragt werden können und von den produzierten Mengen abhängig sind, waren die Analysen von IHS meist sehr fundiert und genau.

Wer sich aus technischer Sicht noch mehr im Detail interessiert, findet bei chipworks einen sehr ausführlichen Artikel: Inside the iPhone 5S.

Nur Bruchteil der Herstellungskosten entfällt auf die Produktion / Lohn-Kosten

Auffällig ist, dass nur etwa 8.- $ für die Produktion, also die Arbeitskosten angesetzt werden. Diese findet zumeist bei Foxconn dem wichtigsten Zulieferer von Apple, in China, statt. Somit ergibt sich für das iPhone 5S 16 GB ein kombinierter Herstellungspreis von 199 Dollar.

Die vorliegende Kostenschätzung liegt sehr nahe beim iPhone aus dem letzten Jahr, wo man auf ca. 205 Dollar kam.

Unterschiede zwischen den iPhone Modellen nur gering

Die beiden iPhone Modelle weisen von ihrem Aufbau und Innenleben viele Gemeinsamkeiten auf:

  • Verwendung der gleichen RF Chips
  • das gleiche Display
  • die gleiche Kamera
  • den gleichen Flash-Memory Speicher

Zur Gesamtbewertung der hier genannten Herstellungskosten merkt t3n.de treffend an:

Bevor man sich nun ein Urteil über die Profitgier von Apple bildet sollte man aber beachten, dass in dieser Analyse ein Großteil der Kosten fehlen, die Apple entstehen. Logistik, Verpackung, Zubehör, Entwicklung, Marketing und Co. werden hierbei nicht berücksichtigt. Es wäre also fahrlässig, den Profit auszurechnen indem man die hier aufgeführten Kosten vom Verkaufspreis abzieht.

Jedoch liegt auch Stefan Beiersmann richtig:

Auch wenn zu den Herstellungskosten beispielsweise noch Ausgaben für Entwicklung, Marketing und Vertrieb hinzugerechnet werden müssen, wird auch die neue iPhone-Generation Apple wahrscheinlich hohe Profite bescheren. Derzeit erzielt das Unternehmen mit einem Marktanteil von circa 18 Prozent rund 57 Prozent aller im Smartphonemarkt erwirtschafteten Gewinne.

Letzte Änderung: 08:44:29 – 2018-04-25

 

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