Eine ausführliche Präsentation des amerikanischen Business Insider mit dem Titel “E-COMMERCE AND THE FUTURE OF RETAIL: 2014” beschreibt die Veränderungen denen sich der stationäre Einzelhandel konfrontiert sieht – ausgelöst durch den Online und E-Commerce Boom der aktuellen Dekade.
Dies ist ja auch die Frage, die auf zahlreichen Konferenzen und Veranstaltungen diskutiert wird. Unzählige Experten und Blogger machen sich darüber Gedanken. Wie groß kann der elektronische Handel werden? Oder wie oft bei Excitingcommerce zu lesen ist: “Wie gut kann der Online Handel werden?” Hier nur einige interessante Artikel zu dem Thema:
- Kassenzone:
Wann platzt die Immobilienblase? - Excitingcommerce:
Marktausblick: Die Tsunami-Jahre des E-Commerce (2011-2020)
E-Commerce XXL: Die bvh-Umsätze sprengen sämtliche Dimensionen
Hockeystick-Szenario 2.1: Wenn der Online-Markt explodiert
Hockeystick-Szenario 1.1: Das Online-Wachstum bis 2024
- geistreich78:
Future of Commerce – Meet Magento Podiumsdiskussion
Der Amazon Tsunami – eine Grabrede auf den deutschen Handel – Interview mit Alexander Graf
Inwieweit man die Studie von Business Insider Intelligence auf den deutschen Markt übertragen kann, gebe ich die Einschätzung von Alexander Graf wieder:
Darin wird „nur“ der US Markt betrachtet, der laut Fischmarkt.de weiterentwickelt ist als der Deutsche Markt, aber das würde ich zumindest anzweifeln. Ggf. ist der europäische Markt in Summe bereits sogar viel weiter als der US Markt, wenn man mal von den Innovationstreibern in Seattle oder San Francisco absieht.
THE FUTURE OF RETAIL: 2014
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Der stationäre Einzelhandel schließt hunderte von Läden
Auf Seite 6 zeigt eine anschauliche Grafik die Ladenschließungen ausgewählter Händler:
- Barnes & Noble (das größte US-amerikanische Buchhandelsunternehmen): 2011-2021 – 226 Ladenschließungen
- Staples (Bürobedarf): bis Ende 2015 – 225 Ladenschließungen
- Gamestop (weltweit größte Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware): bis Ende 2013 geschlossen – 200 Ladenschließungen
- GAP (der größte US-amerikanische Bekleidungseinzelhändler): geschlossen in den Jahren 2012 und 2013 – 189 Filialen
- Abercrombie & Fitch (US-amerikanisches Modeunternehmen): bis 2015 geplant: 180 Ladenschließungen
Und das Ganze, weil die Offline Einzelhandels Umsätze den Bach hinunter gehen. Wal-Mart, JC Penny, GAP und Best-Buy verbuchen in den Jahren 2012 und 2013 stationäre Umsatzrückgänge zwischen vier und sechs Prozent. E-Commerce ist auch überall fast zum einzigen Wachstumstreiber im Einzelhandel geworden.
Online Umsätze wachsen und wachsen und wachsen
Sieht man von den Bereichen Lebensmittel und Gesundheit / Kosmetika ab, wachsen die anderen Warengruppen seit Jahren im zweistelligen Prozentbereich. Natürlich angeführt von Medien, Elektronik und Einrichtungsartikeln.
We´re in the midst of a profound structural shift from physical to digital retail … it´s happening faster than I could have imagined. – Jeff Jordan, Partner von Andreessen Horowitz, im Januar 2014
Der Einzelhandel muss online präsent sein
Immer wieder gibt es auch Diskussionen um die Frage des Omni-Channel oder Multi-Channel Konzeptes. Die Studie zeigt jedenfalls ganz klar, dass ein Großteil des Handelsumsatzes, durch das Internet beeinflusst wird – aktuell liegen die US Cross-Channel Raten bei 52 %. Das heißt, entweder kaufen die Kunden direkt online oder sie wollen sich vor dem Kauf über die Produkte informieren, Rezensionen und Beschreibungen lesen oder einen Preisvergleich durchführen.
Folglich investieren Wal-Mart oder Starbucks in ihre Social Media Aktivitäten oder Mobile Payment und Mobile Commerce Lösungen. Siehe dazu:
- @WalmartLabs
- Starbucks App – Starbucks hat in 2013 eine Milliarde US Dollar mobilen Umsatz über die App generiert
Was ist den Kunden wichtig?
- Günstige Preise – für die gekaufte Ware und für Bestellung und Lieferung
- Verbraucherfreundlichkeit beim Einkauf: Usability der Webseite, einfache Rücksendebedingungen, Abholung oder Rückgabe der online bestellten Ware in einem stationären Geschäft
- Individualisierte Produkte und Dienstleistungen
- Mobile Payment – also Bezahlung mit Smartphone oder Tablet wird immer wichtiger