Diese 17 Megatrends bestimmen unsere Zukunft

von Stefan Hoffmeister
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Seit Beginn des neuen Jahres werfen wir regelmäßig einen Blick in die Zukunft. Was sind die entscheidenden Megatrends für die kommenden Jahre? Wir halten eine Beschäftigung mit Trends für sinnvoll, ganz egal in welcher Branche oder in welchem beruflichen Umfeld sie sich beschäftigen.

Diese Megatrends geben Aufschluss darüber, wie sie sich beruflich positionieren sollten. Ob ihr Unternehmen bereit und gerüstet für die weitere Entwicklung ist. Gehören sie zu den Innovatoren oder rennen sie Entwicklungen hinterher? Dabei ist es wichtig nicht nur für das eigene Leben oder Unternehmen einen 3 oder 5 Jahres Plan zu haben, sondern auch die globalen Themen und Entwicklungen, im Blick zu behalten, darunter auch die Megatrends. Als Unternehmen ist es entscheidend, zu den Innovatoren zu gehören und nicht den Entwicklungen hinterherzulaufen. Durch die Berücksichtigung von Megatrends können Sie frühzeitig Chancen erkennen und proaktiv darauf reagieren.

Der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx schreibt:

Megatrends sind die „Blockbuster” der Veränderungskräfte. In einem hierarchischen Trendsystem sind sie in mehreren Ebenen aktiv: Sie verändern und durchdringen Zivilisationsformen, Technologie, Ökonomie, Wertesysteme. Megatrends haben eine Halbwertszeit von mindestens 50 Jahren, sind weitgehend Rückschlags-resistent und zeigen Auswirkungen in allen menschlichen Lebensbereichen.

Nachfolgend finden sie eine Aufstellung an Themen, die mehrere Zukunftsforscher für bedeutsam halten. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche fiktiven Science Fiction Szenarien, sondern um fundierte, bereits jetzt erkennbare Tendenzen, die unser Wirtschaften, ja das menschliche Leben in allen Bereichen beeinflussen werden, insbesondere im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Die fortschreitende Digitalisierung ist einer der zentralen Megatrends, der bereits jetzt einen enormen Einfluss auf Unternehmen und die Art und Weise, wie wir arbeiten und kommunizieren.

1. Arbeit und Unternehmen im Wandel

  • Kollaborative Arbeitswelt. Collaborative Working gewinnt im Zuge von vernetzten Arbeitsplätzen, Home Office und global operierenden Unternehmen bereits heute zunehmend an Bedeutung.

Social Collaboration (englisch für “gemeinsame und vernetzte Zusammenarbeit”), im Unternehmenskontext Social Business Collaboration, seltener E-Collaboration oder Smart Collaboration, bezeichnet pauschal die Zusammenarbeit von Menschen in Projekten, Gruppen oder auch Teams mit Hilfe des Internet und elektronischer Medien. Bei einer solchen vernetzten Zusammenarbeit geht es nicht nur um die rein technischen Fragen, wie beispielsweise die Nutzung bestimmter Plattformen oder spezifischer Kommunikationskanäle. Als Prozess betrachtet handelt es sich auch um eine sozio-kulturelle Entwicklung des Kommunikationsverhaltens und Arbeitsstils der beteiligten Menschen bei der Arbeit an gemeinsamen Projekten. (Wikipedia)

  • Fortschreitende Automatisierung, Robotertechnologie und -einsatz werden zunehmend standardisierbare und sich wiederholende Arbeiten ersetzen.
  • Dynamisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt. Den einen lebenslangen Job wird es nicht mehr geben. Arbeiten in Projekten, für wechselnde Arbeitgeber. Unternehmensübergreifende Projekte sind hier die Stichworte.
  • Das Loslassen alter Geschäftsmodelle wird wichtiger als das Finden neuer.

2. Internetkultur und Digitalisierung

  • Der Alltag wird in allen Lebensbereichen immer mehr vernetzt und digital durchdrungen.
  • Neue digitale und internetbasierte Geschäftsmodelle entstehen.
  • Digital Natives: Kommunikation, soziale Strukturen, Organisation und Zusammenarbeit verändern sich.
  • Gewinnung von Aufmerksamkeit wird immer wichtiger.

3. Intelligente Produkte und Infrastrukturen

  • Weiterentwicklung von Sensorik, Robotik und Informationstechnik.
  • Nanotechnologie ermöglicht Innovationssprünge.

Nanotechnologie gilt als Zukunftstechnologie schlechthin. Statt “immer höher, immer weiter” lautet ihr Motto “immer kleiner, immer schneller, immer effizienter”. Die Nanotechnologie nutzt (neuartige) Effekte allerkleinster Strukturen im Bereich weniger Nanometer, was weit mehr ist, als nur gleiche Funktionalitäten auf kleinerem Raum zu realisieren! Die Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie sind immens. […]

Nanotechnologie beschäftigt sich mit der Forschung und Konstruktion in sehr kleinen Strukturen: ein Nanometer (nm) entspricht einem millionstel Millimeter. Nano (griech: Zwerg) umfasst Forschungsgebiete aus der belebten und unbelebten Natur. Anwendungen entstehen in der Energietechnik (Brennstoff- und Solarzellen), in der Umwelttechnik (Materialkreisläufe und Entsorgung) oder in der Informationstechnik (neue Speicher und Prozessoren) aber auch im Gesundheitsbereich. (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Update 20.12.2016: Die Quelle wurde leider gelöscht)

4. Vormarsch der Wissensgesellschaft

  • Das Bildungsniveau steigt weltweit.
  • Globalisierung der Bildungsangebote.
  • Lebenslanges Lernen.
  • Daten- und wissensbasierte Wertschöpfung.
  • Zuwachs von Open Access und Open Source beim Wissenszugang.
  • Innovation als zentraler Wachstumstreiber und Wettbewerbsfaktor.

5. Märkte und Konsum im Umbruch

  • Verstärkte Partizipation der dritten Welt am Wohlstand.
  • Bedeutungszuwachs kollaborativer Konsumformen. Crowdsourcing und Share Economy gewinnen an Bedeutung.
  • In den hoch entwickelten Industrieländern spielt der Gedanke der Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Während die Schwellenländer noch von nachholendem Konsum ausgezeichnet sind.
  • Die kritischen und gut informierten Kunden stellen eine neue Herausforderung für die Verantwortung der Unternehmen dar. Dies in mehrfacher Hinsicht: Wie sieht der Umgang mit den Mitarbeitern aus? Dabei geht es nicht nur um Bedingungen im Absatzland, sondern auch um die gesamte Produktkette. Ein weiteres Beispiel betrifft die Verwendung von Rohstoffen und deren Gewinnung sowie spätere Entsorgung.
  • Zunehmende Marktsättigung zwingt die Unternehmen zu Innovationsführerschaft.
  • Durch neue Technologien, wie den 3D Druck können sich bahnbrechende Trends ergeben, die sogar zu einer neuen industriellen Revolution führen können, deren Folgen noch gar nicht abzusehen sind.

3D-Druck macht aus jedem Konsumenten einen „Selfsumenten“. Bereits heute kann jeder eigene Kreationen wie Plastikfiguren oder auch Spielzeug zu Hause produzieren – oder sie auch in einem 3D-Druck-Store wie Botspot in Berlin oder iGo3D in Oldenburg ausdrucken lassen. Auch andere Unternehmen peilen den lukrativen Markt an. So will Motorola den Begriff eines individuellen Smartphones revolutionieren und die Funktionalität der Smartphones den Nutzern überlassen. Jeder wird in der Lage sein, das Handy wie Lego-Bausteine zusammenzubauen, so die Idee. Um diese Bausteine zu produzieren, kooperiert Motorola mit 3D Systems.

Schreibt Natalia Karbasova in der Huffington Post Deutschland.

6. Mobilität und Logistik

  • Global ansteigender Bedarf an Mobilität.
  • Intelligente Logistiklösungen – Stichwort Drohnen und autonome Fahrzeuge.
  • Wachsender globaler Tourismus.
  • Digitale Vernetzung des Verkehrs.

7. demografische Entwicklung

Hierunter fallen Begriffe wie

  • Wachstum der Weltbevölkerung.
  • (Über-) Alterung.
  • Schrumpfung der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern, insbesondere Europa.
  • Zunehmende Migration.

8. Kampf um Energie und Zugang zu Ressourcen

  • Wachsender Energie- und Ressourcenvernrauch.
  • Verknappung strategischer Ressourcen.
  • Nutzung alternativer Energiequellen und nachwachsender Rohstoffe.
  • Engpässe bei der Nahrungsversorgung.
  • Konkurrenz zwischen Nahrungsmittel- und Rohstofferzeugung.

9. Lernen von der Natur

  • Rückbesinnung und Erforschung der natürlichen Strukturen und Prozesse als zentrale Innovationsbilder.
  • Schwarmintelligenz – lesen sie dazu meinen Artikel zum Einsatz von Robotern beim Militär und die Vorstellung der Kriegsführung in 15 bis 20 Jahren, wie sie bereits jetzt von israelischen Wissenschaftlern voraus gesagt wird.
  • Bionik in Technologie und Design. Auch hierzu haben wir bereits über den Einsatz bionischer Kniebandagen zur Energiegewinnung berichtet.

10. Klimawandel und Ökologisierung

Lange Zeit wurde die Diskussion über den Klimawandel von Wissenschaftlern, Forschern und Umweltverbänden geführt. Inzwischen steht das Thema auch in der öffentlichen Debatte ganz oben und bestimmt als Megatrend gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklungen. Die Prognosen des Weltklimarats sorgten international für Aufmerksamkeit: Der unverminderte Ausstoß von Treibhausgasen führt zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur und damit zu Überschwemmungen, Hitzewellen und Trockenheit. Deshalb gilt es, den Verbrauch fossiler Brennstoffe, insbesondere von Öl und Kohle, drastisch und sofort zu reduzieren.

Der Klimawandel, aber auch das weltweit wachsende Verkehrsaufkommen und die Knappheit fossiler Energieträger erfordern neue Energie- und Mobilitätskonzepte. Deshalb steht die Zukunft ganz im Zeichen der nachhaltigen und emissionsarmen Mobilität. Alternative Technologien wie Hybrid- und Elektroantriebe gewinnen an Bedeutung, auch wenn der Verbrennungsmotor noch viele Jahre dominieren wird. (Bosch)

  • Umweltprobleme in Schwellen- und Entwicklungsländern als Risikofaktor.
  • Investitionen in Cleantech und „grüne“ Technologie.
  • Strategien zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel. Bedingt durch weiter steigende CO2 Emissionen und die weltweite Temperaturerhöhung.

11. Geschlechterrollen im Wandel

  • Die traditionellen Geschlechterrollen weichen auf und verschwinden immer weiter.
  • Frauen nehmen im Berufsleben eine immer wichtigere Rolle ein.
  • Soft Skills, soziale und kommunikative Kompetenzen gewinnen immer mehr an Bedeutung.
  • Familien- und Lebensformen verändern sich.
  • Geschlecht und Sexualität als Polarisierungsmittel in den Medien und der öffentlichen Diskussion.

Die große Feminisierung.

In den letzten 30 Jahren hat sich in fast allen OECD-Ländern eine nachhaltige weibliche Bildungsrevolution entwickelt. Der Anteil der Abiturientinnen stieg in Deutschland auf 56 Prozent, der Anteil der weiblichen Studierenden von 19 auf 52 Prozent.

Der weibliche Bildungsüberschuss führt zu enormen soziokulturellen Konflikten und Spannungen. Tief im Inneren der Gesellschaft entsteht ein „Gender War”, der nur mit Reformen in Richtung auf eine emanzipative Gesellschaft gestoppt werden kann.

Noch einmal Matthias Horx (Originalquelle leider nicht mehr vorhanden).

12. Fortschreitende Individualisierung

  • Veränderte Beziehungen: wenige enge und tiefe Beziehungen, dafür immer mehr lose und unverbindliche.
  • Pluralismus der unterschiedlichen Lebensstile und -entwürfe.
  • Zunähme individualisierte Produkte und Dienstleistungen.
  • Selbstversorgung und Do it Yourself Ökonomie.
  • Zugleich Zunahme nach Orientierung und Halt.

13. Veränderung im Gesundheitswesen

  • Neue Krankheitsbilder entstehen.
  • Gesundheitsbewusstsein und Selbstverantwortung steigen. Tendenz hin zu Prävention.
  • Der Gesundheitssektor wird reorganisiert.
  • Ausgaben wachsen stark, werden aber zunehmend privatisiert.
  • Diagnose und Therapie werden von neuen Ansätzen und Möglichkeiten bestimmt.
  • Technisierung und Individualisierung steigen zunehmend.

14. Fortschreitende Globalisierung

  • Volatile Ökonomie. Wie in der letzten Finanzkrise zu sehen war, wird die weltweite Wirtschaft immer schwankungsanfälliger.
  • Globale Finanzströme machen eine zunehmende Kontrolle der Finanzwelt erforderlich, die ansonsten immer weiter außer Kontrolle geraten wird.
  • Globale Produktionsunterschiede werden sich immer weiter abschwächen.
  • Innovationen und technologische Führerschaft in Schwellenländern wird zunehmen.
  • Globale Gesellschaftsklassen, wie etwa eine Mittelschicht, entstehen.

15. Zunehmende Urbanisierung

Der Megatrend Urbanisierung wird uns vor schwierige Aufgaben stellen. Immer mehr Menschen leben in Städten. Die entstehenden Megastädte sind Wachstumsmotoren für eine ganze Region und zugleich Zentren der Produktivität. Das führt dazu, dass immer mehr Menschen vom Land in die Städte ziehen, um von den Vorteilen des städtischen Lebens und Arbeitens zu profitieren.

Alle Megastädte haben deshalb auch mit Problemen wie Umweltverschmutzung, wachsendem Verkehrsaufkommen und überlasteten Verkehrswegen zu kämpfen. Die Urbanisierung erfordert nicht nur neue Verkehrsmanagement- und Infrastrukturlösungen, die den Verkehrsfluss optimieren. Sie verlangt nach der Entwicklung neuer Fahrzeugkonzepte sowie nachhaltiger und umweltschonender Mobilitätslösungen. (Bosch – Originalquelle leider nicht mehr vorhanden)

  • Starkes Wachstum von Megacities und urbanen Ballungszentren.
  • Nachhaltige Stadtentwicklung.
  • Neue Wohn-, Lebens- und Partizipationsformen.
  • Nicht nur im privaten Umfeld werden tiefgreifende Veränderungen statt finden. Als Folge der Veränderungen im eCommerce im Rahmen der Megatrends, wird sich das Gesicht der Innenstädte verändern. Entscheidungen bezüglich flexiblerer Mietmodelle für Eventshopping und Pop Stores sind gefragt. Auf Nachfrageseite sind neue Marktplätze und Vermittler zur Vermarktung entsprechender Objekte gefragt. Auf Anbieterseite muss man sich von langfristigen Mietverträgen trennen und flexiblere Geschäftsmodelle entwickeln.
  • Ländliche Gebiete werden immer größere Schwierigkeiten in der Entwicklung haben. Dies wird sich in der medizinischen Versorgung, der Verfügbarkeit von gut qualifiziertem Personal, IT Infrastruktur und vielem mehr auswirken.

16. Zunehmende weltweite Risikodichte

  • Zunahme von Naturkatastrophen.
  • Asymmetrische Konflikte.
  • Wachsende Störanfälligkeit technischer und sozialer Infrastrukturen.
  • Zunehmendes Konfliktpotential zwischen Armen und reichen Bevölkerungsschichten spielt auch eine wichtige Rolle in der Politik. Denken sie nur an die Schlagworte im deutschen Wahlkampf, der noch gar nicht so lange zurück liegt. Soziale Gerechtigkeit, Umverteilung, Mindestlohn, Mütterrente – alles Themen die bereits jetzt zu kontroversen
    Diskussionen sorgen.
  • Wirtschaftskrisen, Währungskrisen und Abschottungstendenzen.
  • Global organisiertes Verbrechen und Cyberkriminalität.
  • Transparente Gesellschaft, Überwachung und Kontrolle. NSA, Prism und Datenschutz sind ja bereits in aller Munde. Wearable Tech, wie z.B. Google Glass werfen hier neue Fragen über den Schutz der Privatsphäre auf.

17. Umbruch politischer und wirtschaftlicher Ordnungen

  • Aufstieg Chinas und Indiens zu Weltmächten.
  • Aufbruch in Afrika.
  • Neue strategische Allianzen.
  • Krise der westlichen Demokratien und Rückgang der amerikanischen Dominanz.
  • Bisher nicht beachtete Gebiete wie Tiefsee, Arktis und Antarktis, sowie das Weltall müssen geordnet und politisch reguliert werden.
  • Rohstoffreiche Länder werden aufgrund der zunehmenden Knappheit an Ressourcen selbstbewusster auftreten.

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Letzte Änderung: 2023-06-28

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