Experten Ausblick: Die Social Media Trends 2016 – Teil 2

von Stefan Hoffmeister
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Nachdem es bereits gestern Teil 1 unseres Experten Ausblicks auf die Social Media Trends 2016 gab, folgte heute der nächste Teil. Dieses Jahr haben meine Interviewpartner so gerne Auskunft erteilt und ihre Einschätzung mitgeteilt, dass ich mich entschieden habe daraus mehrere Beiträge zu machen. Heute stehen Nicole Y. Männl und Sascha Stoltenow Rede und Antwort.

Nicole Y. Männl, nydigital.de

Welche Trends siehst du in puncto Social Media und Online Marketing?

Vorausgeschickt: Nicht jeder muss jeden Trend mitmachen. Das eine sind Trends, das andere, was wirklich individuell für Firmen sinnvoll ist.

Cross-Channel Marketing Consumer Action:

Der Interessent oder Kunde kann den Kanal wählen, auf dem er am besten lösungsorientiert oder sogar unterhaltsam kommunizieren kann. Bisher ein großer Wunschgedanke, aber flexibel aufgestellte Firmen können das auch in 2016 schon schaffen.

Personalisierte Kommunikation von Zielgruppen durch Tracking und Auswertung vorwiegend mobiler Nutzerdaten: Ein Mehrwert für den Nutzer/Kunden durch Wegfall von uninteressanten Informationen, die als unerwünschte Werbung negativ wahrgenommen wird. Statt dessen eine gezielte individuelle Ansprache, die vom Kunden als relevant wertgeschätzt wird. Fördert eine stärkere Bindung und Affinität zu Marken/Produkten, man hat weniger Streuverlust.

Bildererkennung für E-Commerce:

Die bilderlastigen Social Media Plattformen können Kleidung erkennen, ordnen dem Foto Einkaufsquellen zu und erzeugen einen Kauflink mit Call to action. So wären auch Affiliates möglich. Wer die Rechte am Bild hat, müsste es aber auch verhindern dürfen oder eigene Links generieren dürfen.

Mit der starken mobilen Nutzung und Tracking wird branchenspezifisch auch Realtime Advertising mit oder ohne LBS (Location Based Services) interessant werden.

Welche Tipps würdest du Unternehmen und Werbetreibenden mit auf den Weg geben?

Cross-Channel Marketing Consumer Action: Offen für Fragen vor dem Kauf, Vorschläge und Supportanfragen von Kunden sein. Egal, wo und wie sich der Interessent oder Kunde meldet. Workflows entwickeln, wie z. B. dass Community-Management und Support Hand in Hand arbeiten. Um den Kunden die maximal beste Erfahrung mit dem Produkt oder der Dienstleistung zu bieten.

Thema Werbung und Adblocker:

Auf Social Media Plattformen konzentrieren, wo bezahlte Werbung ein natürlicher Bestandteil ist und nicht durch Tools ausgeblendet wird. Ausnahme:

Twitter Ads, die sind irgendwie immer peinlich.

Dort lieber in Kommunikation investieren.

Neue spannende Dienste (wie in 2015 gesehen bei Snapchat, Periscope), die zum Unternehmen passen, im Auge behalten und als Early Adopter einsteigen. Gezielt für eine kurze Zeit powern, um wahrgenommen zu werden. Dabei aber nicht verzetteln, die altbewährten Kanäle nicht vernachlässigen!

Die individuellen Strategien in Social Media und Online Marketing von 2015 überprüfen und anpassen.

Wenn noch nicht geschehen, dann unbedingt (endlich!) einen Fokus für Blog und Webseiten auf responsive Usability (Formulare!) und mobiles Design legen oder verbessern.

Wie sollte man sein Werbebudget verteilen?

Gegenfrage: Wie hoch ist das Werbebudget? Eine pauschale prozentuale Verteilung zwischen Content-Marketing, SEO, SEA und PR festzulegen, widerstrebt mir. Es kommt darauf an, in welcher Phase man sich befindet und welche Ziele schon erreicht wurden. Sowie welche Ziele man sich für 2016 gesetzt hat. Wie sieht der Wettbewerb aus? Erst nach dieser individuellen Analyse kann man jeweilige Budgets festlegen, finde ich.

Über Nicole Y. Männl

Nicole Y. Männl ist mit der Auto-Diva bekannt im Social Web geworden. Sie schreibt in unterschiedlichen Corporate-Blogs ihrer Kunden, kümmert sich ums Community Management und berät in Sachen Blogger-Relations. Konzept, Strategie, Kommunikation von NYdigital.

Nicole Y. Männl

Nicole Y. Männl

Sascha Stoltenow, SCRIPT Communications, Bendler-Blog

Welche Trends siehst du in puncto Social Media und Online Marketing?

Wir werden vor allem bei Markenartiklern 2016 die Rückkehr der Werbung erleben. Und zwar der Werbung mit großen Gefühlen. Das Publikum dürfte bald die Nase voll davon haben, auf Tritt und Schritt mit relevanten und nutzwertigen Inhalten bombardiert zu werden. Es will Unterhaltung, Unsinn, Überraschungen, insbesondere von den Marken, die ihm im Alltag etwas bedeuten. Mit der Werbung wird auch das Campaigning zurückkommen.

Nur Marken, die kontinuierlich Akzente setzen und das Publikum emotional involvieren, können Bedeutung aufbauen.

Was sich verändern wird, ist die Aussteuerung der Kampagnen. Sei es über die großen Plattformen oder bei der Ansprache kleiner Gruppen von Multiplikatoren, die in die Communities hineinwirken, die sich rund um Marken bilden. Natürlich wird auch weiterhin das Thema Content Marketing eine Rolle spielen, aber das wird immer mehr zur Pflicht.

Im B2B-Bereich gibt es dagegen noch Nachholbedarf bei der inhaltlich getriebenen Kommunikation. Hier können sich Unternehmen auf Basis ihrer Kompetenzen auch besser vom Wettbewerb differenzieren, wenn sie sich der für ihren Markt relevanten Themen annehmen.

Welche Tipps würdest du Unternehmen und Werbetreibenden mit auf den Weg geben?

Starten Sie das kommende Jahr mit ein paar Gedankenexperimenten. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie könnten in der Kommunikation bei Null anfangen.

  • Was wäre der erste Satz, den Ihre Mitarbeiter und Ihre Kunden über Ihr Unternehmen oder Ihre Marke sagen sollte? Oder:
  • Wenn Sie nur 10 Sätze auf Ihre Webseite schreiben dürften, welche wären das?

Reduzieren Sie das auf fünf Sätze, auf drei. Und: stellen Sie sich Ihr Unternehmen oder Ihre Marke als Community vor, zu der ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso gehören, wie Kunden, Partner und Lieferanten. Welche Rolle soll ihr Unternehmen darin spielen und warum? Und schließlich:

Was wäre für Ihr Unternehmen und Ihren Markt eine echte Killer-Applikation – und was muss man tun, um sie zu entwickeln?

Wie sollte man sein Werbebudget verteilen?

Das hängt ganz von der Branche und den eigenen Zielen ab. Im B2B-Bereich etwa spielen Messen und Events nach wie vor eine wichtige Rolle. Grundsätzlich sollte man sein Budget nicht zu kleinteilig planen, sondern fokussieren und das, für das man sich entscheidet konsequent verfolgen. Besser ein starker Auftritt mit einer klaren Idee als viele kleine Strohfeuer.

Sascha_Stoltenow

Über Sascha Stoltenow

Sascha Stoltenow arbeitet seit 2004 bei SCRIPT. Er ist Director und Mitglied der erweiterten Geschäftsführung der Agentur. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten und Content-Strategien für die crossmediale Unternehmens- und Marketingkommunikation. Unter www.bendler-blog.de bloggt er seit 2007 zu den Themen Sicherheitspolitik und Militär.

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