Google kauft mit Boston Dynamics innovativen Roboter Hersteller

von Stefan Hoffmeister
Veröffentlicht: Letzte Aktualisierung am: 1 Kommentar
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Nachdem zuletzt die Drohnen Pläne von Amazon und die Meldung, dass Google Roboter zum Paketversand einsetzen will, für Aufmerksamkeit sorgten, legt der Suchmaschinenriese nun noch einen drauf: Google hat mit Boston Dynamics einen der innovativsten Roboter-Hersteller der Welt gekauft.

Um sich ein Bild von den Projekten von Boston Dynamics zu machen hier zwei Videos:

Petman Tests Camo

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The PETMAN robot was developed by Boston Dynamics with funding from the DoD CBD program. It is used to test the performance of protective clothing designed for hazardous environments. The video shows initial testing in a chemical protection suit and gas mask. PETMAN has sensors embedded in its skin that detect any chemicals leaking through the suit. The skin also maintains a micro-climate inside the clothing by sweating and regulating temperature. Partners in developing PETMAN were MRIGlobal, Measurement Technology Northwest, Smith Carter, SRD, CUH2A, and HHI.

Der Petman Roboter wurde entwickelt um schützende Kleidung, die in unwirtlicher oder für Menschen gefährlicher Umgebung getragen werden soll, zu testen. Das Video zeigt den Roboter in einem Anzug zum Schutz gegen chemische Waffen und einer Gasmaske. PETMAN hat in seine Haut integrierte Sensoren, die feststellen können, ob der Anzug ein Leck hat. Die Haut generiert zudem ein Mikro-Klima unter dem Anzug, durch Schwitzen und Temperaturregulation.

Introducing WildCat

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WildCat is a four-legged robot being developed to run fast on all types of terrain. So far WildCat has run at about 16 mph on flat terrain using bounding and galloping gaits. The video shows WildCat’s best performance so far. WildCat is being developed by Boston Dynamics with funding from DARPA’s M3 program.

WildCat ist ein vierbeiniger Roboter, der entwickelt wurde, um sich in jedem Gelände schnell fortzubewegen. Mittlerweile kann WildCat in flachem Gelände in zwei verschiedenen Modi bis zu 16 Meilen in der Stunde erreichen.

Das Video wurde übrigens bisher 15,5 Millionen Mal angesehen.

Entwicklungsgelder stammen von der Defense Advanced Research Projects Agency

Ein großer Teil des Geldes für diese Entwicklungen stammt von der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa), der Forschungsabteilung des Pentagons. Das US-Verteidigungsministerium investiert seit Jahren größere Summen in die Entwicklung von Robotern und in Systeme, die die Maschinen intelligenter und selbständiger machen sollen. Diese beschreibt ihre Arbeit so:

The Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) was established in 1958 to prevent strategic surprise from negatively impacting U.S. national security and create strategic surprise for U.S. adversaries by maintaining the technological superiority of the U.S. military.

To fulfill its mission, the Agency relies on diverse performers to apply multi-disciplinary approaches to both advance knowledge through basic research and create innovative technologies that address current practical problems through applied research. DARPA’s scientific investigations span the gamut from laboratory efforts to the creation of full-scale technology demonstrations in the fields of biology, medicine, computer science, chemistry, physics, engineering, mathematics, material sciences, social sciences, neurosciences and more. As the DoD’s primary innovation engine, DARPA undertakes projects that are finite in duration but that create lasting revolutionary change.

Dr. Marc Raibert, einer der Gründer von Boston Dynamics, zu der Verbindung mit dem amerikanischen Militär:

Although the videos frequently inspire comments that the robots will evolve into scary killing machines straight out of the “Terminator” movies, Dr. Raibert has said in the past that he does not consider his company to be a military contractor — it is merely trying to advance robotics technology. Google executives said the company would honor existing military contracts, but that it did not plan to move toward becoming a military contractor on its own.

Deutsche Medien, wie der Spiegel, sehen dies erwartungsgemäß kritischer:

Allerdings steht außer Zweifel, dass das Pentagon auch daran interessiert ist, bewaffnete autonome Roboter einzusetzen. Im Juli 2012 veröffentlichte das Ministerium einen Bericht über Autonomie in militärischen Systemen. Darin heißt es, dass es technisch zwar schwierig sei, Robotern das Schießen unter Beachtung gewisser Einsatzregeln beizubringen. Doch sei es ein lohnendes Ziel, “Technologien voranzutreiben, mit denen diese Herausforderungen gemeistert werden können”. Insbesondere die Entwicklung von Maschinen, die dem Menschen “spezifische kognitive Funktionen” abnehmen könnten, sei “ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg von ferngesteuerten Robotern zu autonomen Systemen”.

Dr. Raibert wird in den USA als der Vater der gehenden Roboter angesehen. Er gründete ursprünglich 1980 das Leg Lab, ein Labor an der Carnegie Mellon University, um laufende und gehende Maschinen zu entwickeln. Er wechselte mit seinem Labor zum M.I.T., bevor er die Hochschulen verließ, um Fertigungssysteme für das Militär und Sony zu bauen.

“I am excited by Andy and Google’s ability to think very, very big,” Dr. Raibert said,
“with the resources to make it happen.”

Gerade die Fähigkeit von Robotern autonome und stark differenzierende Bewegungen durchführen zu können, scheint im Fokus zu stehen. So wurde vom 17. bis 21. Juni die DARPA’s Virtual Robotics Challenge durchgeführt.

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“From June 17-21, 2013, teams in DARPA’s Virtual Robotics Challenge tested software designs to control a simulated ATLAS robot in a three-dimensional, virtual environment through a series of tasks modeled on what activities might be required in a real disaster response situation. The test environment, the DARPA Simulator, was developed for DARPA by the Open Source Robotics Foundation. The Simulator monitors and displays the physical and sensory behaviors of robots in real time. Data communication between the virtual robot and the teams was varied to reflect degraded communications in an actual disaster zone. Twenty-six teams from eight countries qualified to compete, and up to six winning teams will receive funding and an ATLAS robot from DARPA to compete in the DARPA Robotics Challenge Trials in December 2013.

The Simulator uses physics-based models of inertia, actuation, contact and environment dynamics to simulate a robot’s motion through an environment. Following the DARPA Robotics Challenge, DARPA intends for the Simulator to be a legacy tool for the robotics community, available for broad use to support invention of robot applications.”

Selbstverständlich hat Boston Dynamics einen oben erwähnten ATLAS Roboter ebenfalls im Programm. Die New York Times schreibt dazu:

Under a $10.8 million contract, Boston Dynamics is currently supplying Darpa with a set of humanoid robots named Atlas to participate in the Darpa Robotics Challenge, a two-year contest with a $2 million prize. The contest’s goal is creating a class of robots that can operate in natural disasters and catastrophes like the nuclear power plant meltdown in Fukushima, Japan.

“Competitions like the Darpa Robotics Challenge stretch participants to try to solve problems that matter and we hope to learn from the teams’ insights around disaster relief,” Mr. Rubin (Anm. d. Red.: Andy Rubin – Google Manager) said in a statement released by Google.

Boston Dynamics has also designed robots that can climb walls and trees as well as other two- and four-legged walking robots, a neat match to Mr. Rubin’s notion that “computers are starting to sprout legs and move around in the environment.”

Google´s Roboterpläne

Laut dem Spiegel ist Google gerade auf einer Shoppingtour, die ihresgleichen sucht: Allein in diesem Jahr hat Google 18 Unternehmen gekauft. Nur bei fünf dieser Deals wurde der Preis bekannt, und allein diese Summe beläuft sich auf knapp 1,2 Milliarden Dollar. Offen ist derzeit, wie viel Geld der Suchmaschinen-, Smartphone- und Technologiekonzern für die restlichen 13 Unternehmen gezahlt hat. Auffällig ist: Fünf der Firmen arbeiten an Robotik.

Im Gegensatz zu Boston Dynamics sind Redwood Robotics, Bot & Dolly, Holomni und Meka Robotics eher kleine Unternehmen.

Für diese neue Entwicklung bei Google zeichnet Andy Rubin verantwortlich – der dafür sogar seine Führungsposition in der Entwicklung von Android aufgegeben hat (lesen Sie hierzu einen ausführlichen Artikel im Spiegel). Dort war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass dies nun das weltweit am meisten eingesetzte Smartphone Betriebssystem ist. Die anderen Akquisitionen von Google stammen ebenfalls aus den USA und Japan und zeichnen für technologische Entwicklungen in den Bereichen verbesserte Roboterarme, Greif-Technologien und Computer Sehvermögen verantwortlich. Andy Rubin sagte, dass er insbesondere an fortgeschrittener Sensortechnologie interessiert ist.

In Gänze zeigt sich immer deutlicher, dass Google mit Nachdruck an der Entwicklung autonomer Robotersysteme arbeitet, die von der Arbeit in Logistikzentren und Lägern, über den Paketversand, bis hin zur Krankenpflege eingesetzt werden könnten.

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1 Kommentar

Was die Übernahme des Thermostat Herstellers Nest von Google bedeutet | Online Shopping Blogger 21. Januar 2014 - 07:38

[…] einiger Zeit befassen wir uns mit dem immer weiter ausufernden Google Universum, das uns nach Robotern und selbstfahrenden Autos nun mit Nest einen Hersteller digitaler Thermostate und Rauchmelder […]

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